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Aktuell Bank of England senkt Leitzins auf 4,25 %

Die Bank of England hat soeben entschieden den Leitzins auf 4,25 % zu senken. Hier dazu das Statement.

Bank of England in London
Bank of England. Foto: Diliff. Lizenz: CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

Die Bank of England hat soeben entschieden den Leitzins von 4,50 % auf 4,25 % zu senken. Dies entspricht auch der Markterwartung. Die Entscheidung im Notenbankrat fiel mit 5 gegen 4 Stimmen. Zwei wollten um 0,50 Prozentpunkte senken, zwei wollten bei 4,50 % bleiben.

Hier das Statement der Bank of England im Wortlaut, übersetzt: In den letzten zwei Jahren wurden erhebliche Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung erzielt, da die früheren externen Schocks zurückgegangen sind und der restriktive geldpolitische Kurs Zweitrundeneffekte eingedämmt und die längerfristigen Inflationserwartungen stabilisiert hat. Diese Fortschritte haben es dem MPC ermöglicht, schrittweise ein gewisses Maß an geldpolitischer Zurückhaltung aufzugeben und gleichzeitig den Leitzins im restriktiven Bereich zu belassen, um den anhaltenden Inflationsdruck weiterhin zu dämpfen.

Das zugrunde liegende BIP-Wachstum im Vereinigten Königreich dürfte sich seit Mitte 2024 verlangsamt haben, und die Lage am Arbeitsmarkt hat sich weiter entspannt.

Die Desinflationierung des inländischen Preis- und Lohndrucks schreitet im Allgemeinen weiter voran. Die Zwölfmonats-VPI-Inflation ging im März auf 2,6 % zurück (Februar: 2,8 %) und lag damit nahe an den Erwartungen des geldpolitischen Berichts vom Februar. Obwohl die Indikatoren für das Lohnwachstum weiterhin hoch sind, wird für den Rest des Jahres mit einer deutlichen Verlangsamung gerechnet. Die Energiegroßhandelspreise sind seit dem Bericht vom Februar zurückgegangen. Frühere Erhöhungen der Energiepreise dürften die VPI-Inflation ab April immer noch auf 3,5 % für 2025 Q3 ansteigen lassen. Danach wird die Inflation voraussichtlich wieder zurückgehen. Die Inflationserwartungen der privaten Haushalte haben sich in letzter Zeit erhöht.

Die Unsicherheit über die globale Handelspolitik hat sich seit der Einführung von Zöllen durch die Vereinigten Staaten und den daraufhin von einigen Handelspartnern ergriffenen Maßnahmen verstärkt. In der Folge kam es zu einer Volatilität an den Finanzmärkten, und die von den Märkten erwarteten Leitzinsen sind gesunken. Die Aussichten für das weltweite Wachstum haben sich infolge dieser Unsicherheit und der Ankündigung neuer Zölle verschlechtert, wenngleich die negativen Auswirkungen auf das Wachstum und die Inflation im Vereinigten Königreich wahrscheinlich geringer ausfallen werden.

Der Ausschuss ist nach wie vor bestrebt, die VPI-Inflation mittelfristig nachhaltig auf das Zielniveau zurückzuführen. Bei der Entscheidung über den angemessenen Grad und das angemessene Tempo geldpolitischer Anpassungen, die zur Erreichung dieses Ziels erforderlich sind, hat der Ausschuss eine Reihe von Möglichkeiten geprüft, wie sich der inländische Inflationsdruck entwickeln könnte, sowie die allgemeineren Umstände, die eine Änderung des politischen Kurses erforderlich machen könnten.

Im Mai-Bericht werden zwei Szenarien zur Veranschaulichung dargelegt. In einem Szenario könnte es zu einem schwächeren Angebot und einer größeren Persistenz der inländischen Löhne und Preise kommen, auch aufgrund von Zweitrundeneffekten im Zusammenhang mit dem kurzfristigen Anstieg der VPI-Inflation. In einem anderen Szenario könnte der Inflationsdruck aufgrund einer stärkeren oder länger anhaltenden Nachfrageschwäche im Verhältnis zum Angebot schneller nachlassen, was zum Teil auf Unsicherheiten auf globaler und nationaler Ebene zurückzuführen ist.

Die Geldpolitik befindet sich nicht auf einem vorgegebenen Pfad. Der Ausschuss wird weiterhin auf die erhöhte Unvorhersehbarkeit des wirtschaftlichen Umfelds reagieren und seine Risikobewertung laufend aktualisieren.

Auf dieser Sitzung stimmte der Ausschuss für eine Senkung des Leitzinses auf 4,25 %, was die anhaltenden Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung widerspiegelt, auch wenn weiterhin Inflationsrisiken in beide Richtungen bestehen.

Auf der Grundlage der sich entwickelnden Sichtweise des Ausschusses hinsichtlich der mittelfristigen Inflationsaussichten ist ein schrittweises und vorsichtiges Vorgehen bei der weiteren Rücknahme der geldpolitischen Zurückhaltung weiterhin angemessen. Der Ausschuss wird die Risiken einer anhaltenden Inflation und die Erkenntnisse über das Gleichgewicht zwischen Gesamtangebot und -nachfrage in der Wirtschaft weiterhin genau beobachten. Die Geldpolitik wird so lange restriktiv bleiben müssen, bis sich die Risiken für eine nachhaltige Rückkehr der Inflation zum 2 %-Ziel auf mittlere Sicht weiter verringert haben. Der Ausschuss wird auf jeder Sitzung über den angemessenen Grad der geldpolitischen Restriktivität entscheiden.



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1 Kommentar

  1. Trump hat bald fertig

    Überall das gleiche Spiel, die Notenbank senkt den Leitzins, aber die Marktzinsen steigen.Kann man das dem höchsten Amerikaner nicht beibringen ? Er versteht doch soooooviel von Zinsen und mehr als Powell.
    Er hätte doch eher Papst werden sollen. Der Deal mit England muss wohl grandios sein, der englische Aktienindex ist der einzige der fällt.Das Land mit den unbegrenzten Möglichkeiten hat wohl einen begrenzten Präsidenten.

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