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Notierungen erreichen Schwelle von 2007 Banken am Scheideweg – Bankaktien senden ein Warnsignal

Banken am Scheideweg - Bankaktien senden ein Warnsignal

Nach der Übernahme der First Republic Bank durch JPMorgan kam Hoffnung auf, dass die Bankenkrise in den USA zu Ende sei. Doch dem ist nicht so. Am Finanzmarkt setzten sich die Turbulenzen danach weiter fort. Die Bankaktien von Regionalbanken wie PacWest Bancorp brachen massiv ein. Das Unternehmen meldete, dass man „strategische Optionen“ prüft, also ein Verkauf oder eine Kapitalerhöhung in Erwägung zieht. Damit ist die nächste US-Bank ins Wanken geraten, nachdem bereits vier Regionalbanken in den vergangenen zwei Monaten kollabiert waren. Es handelt sich inzwischen um den größten Bankenkollaps seit der Finanzkrise von 2008.

Die Zusammenbrüche von Silvergate, der Silicon Valley Bank, der Signature Bank und der First Republic Bank haben an den Aktienmärkten schließlich zu Panikverkäufen bei Bankaktien geführt. Erst am Freitag kam es zu einem kräftigen Rebound, der durch massive Eindeckungen von Leerverkäufen ausgelöst wurde. Die Erholung ist also nur technisch bedingt. Allerdings könnten die am Samstag vermeldeten Daten zu Einlagen und Krediten für Banken in den USA, die Erholung von Bankaktien weiter antreiben. Sollten sie besser auch, denn wie Bloomberg berichtet, droht der jüngste Ausverkauf von US-Bankaktien die Notierungen unter eine charttechnische Schwelle zu drücken, die an der Börse womöglich neues Ungemach bedeutet.

Banken am Scheideweg

Der Zusammenbruch der First Republic Bank hat die Befürchtungen über die Zahlungsfähigkeit regionaler Kreditinstitute verstärkt. Der S&P 500 Finanzwerte-Index steht angesichts des jüngsten Ausverkaufs von Bankaktien kurz davor, unter das Hoch zu fallen, das er im Jahr 2007 erreicht hatte. Damals hatte die Subprime-Krise ihren Anfang genommen.

Nach dem Kreditcrash von 2008 dauerte es über ein Jahrzehnt, bis der S&P 500 Finanzwerte-Index den verlorenen Boden wiedergewonnen hatte. Seit Januar 2021 notiert der Index über dem 2007-Hoch. Sollte er nun unter diese Schwelle fallen, wäre dies ein unheilvolles Signal für den gesamten Aktienmarkt, warnt Hedgefonds-Manager Jim Roppel, Gründer von Roppel Capital Management.

Banken: Bankaktien am Scheideweg - Einbruch von Finanzwerten

Ein solche Kursverfall würde laut Roppel den Druck auf die Banken verstärken, Kapital zu sparen und die Kreditvergabe noch weiter einzuschränken. Die Folge wären zusätzliche Belastungen für die Wirtschaft, die nach den gravierenden Zinserhöhungen der Federal Reserve in den letzten 14 Monaten bereits von einer Rezession bedroht ist.

“Man kann keinen Bullenmarkt haben, wenn die Bankaktien fallen”, sagt Roppel, der sich langfristig zwar als Bulle sieht, derzeit größtenteils jedoch in Cash sowie Defensivwerten wie Gold und Goldminen investiert ist. “Das ist so, als ob ein Olympionike Zementblöcke um die Beine hätte.”

FMW/Bloomberg



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