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Immobilien

Viele Banken geben Kredite für Immobilien-Projektentwicklungen auf

Spätfolge der hohen Zinsen: Viele deutsche Banken geben Kredite für Immobilien-Projektentwicklungen immer noch weiter auf.

Baustelle in Berlin
Baustelle in Berlin. Foto: Krisztian Bocsi/Bloomberg

Ab Sommer 2022 stiegen die Zinsen sehr schnell an, der Leitzins der EZB stieg von 0 % auf 4,5 %, und wurde erst am 6. Juni 2024 erstmals wieder gesenkt auf 4,25 %. Bis das Zinsniveau deutlich tiefer ist, wird es wohl noch mehrere Quartale dauern. Die Spätfolgen der vorigen massiven Zinserhöhungen spürt man am gewerblichen Immobilienmarkt immer noch, Banken sind immer noch auf dem Rückzug!

Viele deutsche Banken haben sich ganz oder teilweise aus der Finanzierung von Immobilien-Projektentwicklungen zurückgezogen. Das geht laut Bloomberg aus einer Studie der International Real Estate Business School an der Universität Regensburg hervor. Sie basiert auf Daten und Interviews großer Kreditgeber, darunter LBBW, BayernLB, DZ Hyp und Deutsche Pfandbriefbank.

Und die Banken, die noch in diesem Marktsegment aktiv sind, “haben ihre durchschnittliche LTV für Entwicklungen weiter reduziert. LTVs gingen um 2 Prozentpunkte nach unten und haben ein Niveau von 64 % in 2023 erreicht”, schrieben die Autoren. Das waren 10 Prozentpunkte weniger als 2013. Der LTV oder Beleihungsauslauf gibt das Verhältnis eines Darlehens zum Immobilienwert an.

Die Immobilienmärkte waren in den vergangenen beiden Jahren aufgrund sehr stark gestiegener Zinsen unter Druck geraten. Die Bewertungen von Immobilien sanken, was Kreditnehmern zusetzte. Besonders hart traf es Projektentwickler, es gab in dem Segment zahlreiche Pleiten. Den Angaben der Studienautoren zufolge sank das Volumen der Finanzierungen von Immobilien-Projektentwicklungen von 7,7 Milliarden Euro 2022 auf nur noch 4,2 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Das ist ein Rückgang um fast die Hälfte binnen eines Jahres.

Im Durchschnitt schrumpfte das Neugeschäft deutscher Banken in der gesamten Immobilienfinanzierung um 31,9% im vergangenen Jahr, verglichen mit 2022. Zwar variiert der Rückgang laut Studie bei den Banken stark, doch in allen Fällen sei der Wert im vergangenen Jahr negativ gewesen und habe in der Spitze bei fast 57 % gelegen. Auch der Blick nach vorne ist bei den befragten Banken nicht sehr optimistisch. Die Mehrheit der Institute erwartet für das laufende Jahr ein negatives oder stagnierendes Neugeschäftswachstum bei Immobilienkrediten.

FMW: Während sich der Wohnimmobilienmarkt bereits wieder erholt, die Preise steigen und wieder mehr neue Kredite vergeben werden, dürfte es beim Markt für Immobilien-Projektentwicklungen wohl noch länger dauern. Wie gesagt, es sind dank der ab 2022 schnell gestiegenen Zinsen und hohen Baukosten viele Projektentwickler pleite gegangen. Es wird dauern, bis sich gewerbliche Projektentwickler von diesem Schock erholen, bis neue Unternehmen aufgebaut werden, und bis Banken wieder Vertrauen in die Unternehmen aufbauen.

FMW/Bloomberg



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