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Nacktbader-Alarm! Banken-Krise: Schattenbanken – ein Happening Schwarzer Schwäne

Der Schulden-Schwan

Banken-Krise Schattenbanken - ein Happening Schwarzer Schwäne
Foto: Bloomberg

Banken-Krise, Handelskrieg – momentan scheint sich geradezu eine Herde von Schwarzen Schwänen zu einem Happening zu treffen! Die Verunsicherung scheint nicht nur ein flaues Gefühl zu sein, sondern lässt sich an den Bewegungen der Indizes inzwischen durchaus sichtbar festmachen – etwa bei Gold und Silber, wo sich ebenfalls Anzeichen von einem Spekulationshype zeigen.

Bankenkrise: Schattenbanken – ein Happening Schwarzer Schwäne

Neben nicht ganz unwesentlichen Volkswirtschaften in politisch begründeten Schwierigkeiten (Japan, Frankreich) löst nun scheinbar überraschend einer den Top-Platz in der Schwanenherde ab, der zumindest als Dunkelgrauer einzustufen ist. Der Schulden-Schwan hat es geschafft, mit dem Handelskrieg-Schwan gleichzuziehen. Der Shutdown-Schwan schwimmt derweil etwas orientierungslos zwischen den Kollegen umher.

New (problematic) Kid on the Block – Private-Equity

Wobei es nicht der Schulden-Schwan ist, den ohnedies alle am Schirm haben, sondern der kleine Bruder aus dem Private-Equity-Teich. Also einem Gewässer mit vielen unbekannten Untiefen, das teilweise hochriskante Geschäftsmodelle mit Liquidität versorgt, die sonst wohl so nicht leicht zu bekommen wäre. Das ist etwas, das natürlich ebenfalls seine initiale Blütezeit erlebte, als Geld nichts kostete: der Nullzinsphase der 2010er Jahre und ein wenig darüber hinaus.

Die Tatsache, dass der heftigste Zinsanstieg der letzten Jahrzehnte scheinbar spurlos an „der Wirtschaft“ oder zumindest den Indizes vorbei geht, war dem Grund geschuldet, dass sich Alle, die mit höheren Fremdkapital-Anteilen operiert haben, sich mit diesem billigen Geld vollgesogen hatten. Bis zur Refinanzierungs-Notwendigkeit würde das Zinsniveau schon wieder auf dem „richtigen Niveau“ zu liegen kommen, so die Hoffnung seit 2022.

Nun kam es insbesondere in einer schon historisch hochgehebelten Wirtschaft wie der US-Wirtschaft bekanntlich anders. Die Stange, an dem die Karotte der Zinssenkungen dem (Investor-)Esel vor die Nase gehalten wurde, wollte einfach nicht kürzer werden. Aus gutem Grund, denn sonst wäre die Karotte von einem Phänomen namens Inflation aufgefressen worden.

Banken-Krise 2025: angekündigter Nacktbader-Alarm

Es war immer klar, dass mit 2025 der Knackpunkt bei der Wirksamkeit des Zinshammers massiv einsetzen wird, weil Billionen an öffentlichen und privaten Schulden zu refinanzieren sein würden. Spätestens da würden Nacktbader bei dem Rückgang dieser bis dahin wirksamen Flut enttarnt werden Im Sinne der legendär einschlägigen Aussagen von Investorenlegende Warren Buffett).

Dass es bei den Nacktbadern besonders dreiste Exemplare gibt, wird nun mit Tricolor und First Brands Group sichtbar. Die hatten ihre Badehose nicht nur einmal verpfändet – und nun weiß man nicht einmal mehr, wer sie hat. Es erscheint also einigermaßen eigenartig, dass man offensichtlich bis zuletzt vermutete, beim erwartbaren Rückgang der Flut 2025 alle mit ordentlicher Schwimmbekleidung anzutreffen.

Jedenfalls scheint nun die Angst vor den dicken Nacktbadern und deren potentieller Anzahl in den Vordergrund zu rücken. Und da gibt es einige, die schon andeutungsweise durch die Schräglage im Schwimmstil ihre Blitzermomente in den vergangenen Jahren hatten: zum Beispiel der Gewerbeimmobilien-Sektor. Leider lässt sich da nicht so leicht ein Datencenter einbauen, ansonsten wäre dieses Problem wohl schon gelöst.

Alles bueno? Banken-Dickfische als Beruhigungspille

So sitzen nun hauptsächlich kleinere Regional-Banken auf immer höher werdenden (Refinanzierungs-)Risken, weil die Bankenlandschaft in den USA eben so ist, wie sie ist. Die schlechten Risiken bündeln sich weniger bei den Dickfischen, die wieder (Überraschung!) durch die andauernde Asset-Inflation und dem steigenden Schuldenvolumen eine automatisierte Gewinnausweitung im abgelaufenen Quartal berichten konnten. Wer daraus den Schluss zieht, dass dies eine Stabilitätsgarantie für den Banken- bzw. dem Kreditsektor in den USA generell darstellt, sollte Kaskadeneffekt aus Kreditausfällen im Schattenbankbereich und die Bankenstruktur und deren Risikoverteilung an sich weiterhin ausblenden.



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2 Kommentare

  1. Als Schwarze Schwäne werden unvorhergesehene, unbekannte Ereignisse definiert.
    Schulden, Probleme einzelner Banken, Handelskriege, Shutdowns sind seit Jahrzehnten bekannte Dinge, auf die man sich längst eingestellt hat. Also nichts Neues, kein Weltuntergang, keine Schwarzen Schwäne.
    Wenn man schon die Tierwelt im Sinne Nassim Talebs bemüht, dann bitte korrekt.

  2. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Zum alles entscheidenden Hintergrund:

    Seit der Jahrtausendwende sind die Schulden in den USA und weltweit explodiert und von diesen Schulden, von diesen neuen Krediten, sind sicherlich nicht wenige, über Umwege wieder an der Börse gelandet….

    Das steht für mich felsenfest fest…

    Alleine in den USA steig die Gesamtverschuldung… von um die 25,5 Billionen in 2000… auf fast 105 Billionen US-Dollar aktuell…und nicht wenige der gut 75 Billionen …sind sicherlich wieder in Vermögenswerte geflossen…

    Sei es zum Hausbau…Immobilienpreise oder über Wertpapierkredite …direkt wieder an der Börse…

    Ein altes Spiel…der Depotwert steigt also kann ich das Depot stärker beleihen…mein Hauswert steigt also kann ich mein Haus stärker beleihen…
    So entstand über die Jahre ein perfektes Perpetuum Mobile…
    Schuldenwachstum, Kreditwachstum, Geldmengenwachstum und Gesamtverschuldung stehen in einem untrennbaren Zusammenhang…
    Da passt kein Blatt Papier… dazwischen wie der alte Schröder sagen würde…
    Im Grunde geht’s wieder nur um die Notenbanken..die sollen die Kuh wieder mal vom Eise holen…mal schnell ein paar Zinssenkungen da..mal schnell ein paar Bail Outs dort…
    Mal schnell neue Liquidität in’s System pumpen…darum geht’s…

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