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Neue Daten der Fed: erstmals seit Dezember steigen Bankeinlagen wieder Bankenkrise in USA vorbei? Geld-Einlagen steigen wieder

Bankenkrise vorbei? Neue Daten: Einlagen bei Banken steigen

Ist die Bankenkrise bereits wieder vorbei? Neue Daten der US-Notenbank Fed zeigen nun, dass die Einlagen bei US-Banken erstmals seit Dezember wieder gestiegen sind – zuletzt waren massiv Gelder in US-Geldmarktfonds abgeflossen, die deutlich höhere Zinsen bieten als die meist nur gering verzinsten Konten bei US-Banken.

Es waren diese Geld-Abflüsse, die die Bankenkrise in den USA auslösten: die beiden Pleite-Banken Silicon Valley Bank und Signature Bank mußten aufgrund dieser Abflüsse Anleihen aus ihrem Portfolio mit herben Verlust verkaufen und gerieten durch immer weitere Geld-Abzüge schließlich in eine Todesspirale. Schließlich griff die Fed über ihr „Discount Window“ ein, über das sich die Banken (allerdings hoch verzinstes) Geld leihen können um die (meist in Geldmarktfonds) abgflossenen Gelder zu ersetzen.

Bankenkrise vorbei? Einlagen bei Banken steigen ersmals seit Dezember

Die Kreditvergabe der US-Banken ist zum ersten Mal seit drei Wochen gestiegen, und die Bank-Einlagen haben erstmals seit Dezember wieder zugenommen – das deutet darauf hin, dass sich die Bankenrkise beruhigt hat und sich die Kreditbedingungen nach einer Reihe von Bankzusammenbrüchen im März wieder stabilisieren. Das berichtet nun Bloomberg.

Die Kreditvergabe der Geschäftsbanken stieg in der am 5. April zu Ende gegangenen Woche um 10,2 Milliarden Dollar, wie aus den am Freitag veröffentlichten saisonbereinigten Daten der Federal Reserve hervorgeht. Auf unbereinigter Basis fielen die Kredite und Leasingverträge dagegen um 5,6 Milliarden Dollar.

Die Bankeinlagen stiegen um fast 61 Milliarden Dollar. Vor der Saisonbereinigung stiegen sie um 75,2 Milliarden Dollar. Die Einlagen waren seit ihrem Höchststand im April 2022 allmählich zurückgegangen, doch beschleunigte sich dieser Rückgang im März.

Bankenkrise vorbei

Bankenkrise: Einlagen kleiner Banken erholen sich

Der Anstieg der bereinigten Kreditvergabe spiegelt den Anstieg bei Banken aller Größenordnungen wider. Die Gewerbe- und Industriekredite zogen zum ersten Mal seit drei Wochen wieder an, und die gewerblichen Immobilienkredite nahmen leicht zu. Bei den Wohnimmobilienkrediten war dagegen ein Rückgang zu verzeichnen.

Der Anstieg der Bank-Einlagen in der letzten Woche spiegelte die Zunahme sowohl bei großen und kleinen Banken als auch bei ausländischen Instituten wider. Kleinere Banken verzeichneten Zuflüsse von 13,47 Milliarden Dollar, große Banken 23,55 und ausländische Banken 22,2 Milliarden Dollar.

Um die Kreditbedingungen zu beurteilen, verfolgen Ökonomen aufmerksam den so genannten H.8-Bericht der Fed, der eine geschätzte wöchentliche Gesamtbilanz für alle Geschäftsbanken in den USA liefert.

Kreditvergabe zentral

Die Kreditvergabe ist der Schlüssel zu Unternehmenswachstum und -ausgaben, und die strengeren Kreditvergabestandards werden als wachsender Gegenwind für die Wirtschaft in den kommenden Monaten angesehen.

Im gesamten März stieg die Kreditvergabe der Banken mit einer saisonbereinigten Jahresrate von 5,7 %. Die Einlagen gingen jedoch um fast 22% zurück – der stärkste monatliche Rückgang seit 1981, da immer mehr Mittel in Geldmarktkonten flossen.

Die Daten wurden nur wenige Stunden nach den Quartalsberichten von JPMorgan Chase & Co., Citigroup Inc. und Wells Fargo & Co. veröffentlicht, die alle von den hohen Zinsen profitieren konnten. JPMorgan verzeichnete einen überraschenden Anstieg der Einlagen, und alle drei Unternehmen gaben an, dass die Einnahmen aus dem Kreditgeschäft gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind.

Dennoch gibt es einige Anzeichen von Stress. Citi meldete, dass sich die Rückstellungen für Kreditverluste mehr als verdoppelt haben, und JPMorgan stockte seine Rücklagen für potenziell gefährdete Kredite ebenfalls weiter auf.

Was Bloomberg Economics dazu sagt..

„Die Anzeichen deuten zunehmend darauf hin, dass die Bankenkrise inzwischen eingedämmt sind. Die Pause vom beschleunigten Abfluss von Einlagen ist eine willkommene Entwicklung für die Finanzstabilität. Dennoch erwarten wir, dass die Banken durch die Anhebung der Kreditvergabestandards weiterhin zu einer Verschärfung der finanziellen Bedingungen beitragen werden.“

Die zahlreichen Bankenzusammenbrüche haben die Fed-Mitglieder dazu veranlasst, ihre Erwartungen hinsichtlich der Höhe der Zinserhöhungen zurückzuschrauben, wie aus dem Protokoll der März-Sitzung der Zentralbank hervorgeht, das Anfang dieser Woche veröffentlicht wurde.

Unter Berücksichtigung einer erwarteten Verschärfung der Kreditbedingungen für Haushalte und Unternehmen prognostizieren die Fed-Berater nun eine „milde Rezession“ noch in diesem Jahr. Die Inflation zeigt zwar einige Anzeichen einer Abschwächung, liegt aber nach wie vor deutlich über dem 2%-Ziel der Fed.

Wichtig: der H.8-Bericht konzentriert sich nur auf das Universum der Geschäftsbanken. Wenn Vermögenswerte an Nicht-Banken (Schattenbanken) veräußert werden – wie im Fall der Vermögenswerte, die nach dem Konkurs der Signature Bank unter Zwangsverwaltung gestellt wurden – kann dies das Bild verzerren.

Der Bericht der Fed stützt sich in erster Linie auf Daten, die wöchentlich von einer Stichprobe von etwa 875 inländischen Banken und mit dem Ausland verbundenen Instituten gemeldet werden.

FMW/Bloomberg

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1 Kommentar

  1. Die Kuh ist noch nicht vom Eis. Unheil droht den Banken von den Schattenbanken,die fast die Hälfte aller Finanzwertpapiere halten und nicht vom Staat geschützt sind.
    Googeln- Erst CS Knall, dann Immo- Knall? WAS NOCH IN DIE LUFT FLIEGEN KÖNNTE.
    Zitat von Ex-IWF Chefökonom: Die Sorge besteht darin,dass sehr billiges Geld über längere Zeit perverse Strukturen schafft,die anfällig werden w3nn sich alles umkehrt.

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