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Aktie fällt vorbörslich -20%, FDIC will Bekanntmachung geben Bankenkrise: PacWest verliert in nur einer Woche 9,5% der Einlagen

Die Bankenkrise in den USA geht ungebrochen weiter: so mußte heute die US-Regionalbank PacWest mitteilen, dass sie innerhalb nur einer einzigen Woche 9,5% ihrer Kundeneinlagen verloren hat.

PacWest und Bankenkrise – auch eine Folge mangelnder Regulierung

Der Grund: Kunden schichten Gelder in hoch verzinste Geldmarktfonds um und bringen so nicht nur PacWest, sondern viele andere mittelgroße Banken in den USA in Schwierigkeiten. Die derart unter Gelabflüssen leidenden US-Banken müssen dann bei der Fed die abgeflossenen Gelder über das Fed Discont Window ersetzen – zu Zinsen von derzeit ca. 5%

PacWest hat eine Bilanzsumme von ca. 40 Milliarden Dollar und ist daher weniger reguliert als die großen US-Banken: Banken unter einer Bilanzsumme von 250 Milliarden Dollar unterliegen in den USA deutlich weniger aufsichtsrechtlicher Anforderungen (in der EU ist die Schwelle wesentlich tiefer). Das plötzliche „Aufpoppen“ der Bankenkrise ist daher auch eine Folge mangelnder Beaufsichtuung durch die US-Behörden (zuständig sind die jeweiligen Distrikniederlassungen der US-Notenbank Fed).

PacWest Bancorp sagte, dass die Einlagen letzte Woche um 9,5 % gefallen sind, nachdem Agentuten berichtet hatten, dass der kalifornische Bank in Gesprächen mit potenziellen Investoren sei. Die Aktien der Regionalbank brachen ein.

„Die Schlagzeilen haben die Ängste unserer Kunden hinsichtlich der Sicherheit ihrer Einlagen verstärkt“, so das Unternehmen in einem am Donnerstag eingereichten Bericht.

PacWest Bankenkrise
First Republic und PacWest stürzen inmitten eines größeren Ausverkaufs von Bankaktien ab: Eine Filiale der Pacific Western Bank in Los Angeles

Bloomberg News berichtete am 3. Mai, dass die in Beverly Hills ansässige Bank eine Reihe von strategischen Optionen, einschließlich eines Verkaufs, in Erwägung zieht und dass das Unternehmen auch eine Auflösung oder eine Kapitalerhöhung in Betracht zieht. Ein Großteil des Einlagenrückgangs erfolgte in den zwei Tagen nach dem Bericht, so PacWest in der Meldung. Stunden nach dem Bericht bestätigte PacWest, dass es mit mehreren potenziellen Investoren im Gespräch sei.

Die Aktien von PacWest fielen um 7:32 Uhr im vorbörslichen New Yorker Handel um -21 %, nachdem sie zwischenzeitlich  um bis zu -29 % gefallen waren. Der maßgebliche ETF für US-Regionalbanken, der SPDR S&P Regional Banking ETF, verliert vorbörslich -2%.

Die US-Regionalbanken befinden sich in Turbulenzen, nachdem ein Ansturm auf die Einlagen mehrerer US-Banken zum Zusammenbruch von drei kalifornischen Banken und einer New Yorker Bank geführt hat. Steigende Zinssätze drückten den Wert von Anleihen, die viele regionale Kreditinstitute in Zeiten niedriger Zinsen gekauft hatten. Dann zwang eine Welle von Kundenabhebungen einige von ihnen, diese Vermögenswerte mit Verlust zu verkaufen.

PacWest erklärte, dass es die Abhebungen von Einlagen mit „verfügbarer bilanzieller Liquidität“ finanzierte. Mit Stand vom 10. Mai betrug die sofort verfügbare Liquidität 15 Milliarden Dollar, was die nicht versicherten Einlagen von 5,2 Milliarden Dollar überstieg.

PacWest erklärte außerdem, dass es beabsichtigt, die zuvor angekündigten strategischen Verkäufe von Vermögenswerten in diesem Quartal abzuschließen, um die Liquidität und die Kapitalquoten zu verbessern.

Wie soeben gemeldet wird, will die US-Einlagensicherung FDIC eine Bekanntmachung zur Einlagensicherung geben..

FMW/Bloomberg

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6 Kommentare

  1. Ich hatte ganz vergessen, dass wir schon Donnerstag haben. Dann kann die Bank ja übers Wochenende abgewickelt werden. Bekommen die Mitarbeiter der FDIC eigentlich am Dienstag und Mittwoch frei, wenn Samstag und Sonntag regelmäßige Arbeitstage werden?

    1. …ich vermute mal die arbeiten das schon in der Woche vor…am Wochenende wird dann nur kurz vor Start der Börsenwoche in Asien verkündet…ist ja aber auch bald wieder vorbei…noch 2-3 Wochenenden, dann ist die Mehrarbeit erstmal wieder ausgesetzt

    2. @rettich ,nicht nur scharf im Geschmack ,sondern auch im Geiste ,der Rettich !!! :-DD ;-))

  2. mich würde interessieren wieviele Bankaccounts (in %) an diesen 9,5% Einlagenabzug beteiligt sind.

  3. Pingback: Solide Werte, der Sachwertblog

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