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Bankenverband Deutsche Banken: Alles soll in bester Ordnung sein

Laut dem deutschen Bankenverband soll bei deutschen Banken alles in bester Ordnung sein. Hier die heutigen Aussagen im Wortlaut.

Hochhäuser von Banken in Frankfurt

Die Bankenkrise, die am 8. März begann, spielte sich in den USA und der Schweiz ab. Ganz kurz schien auch die Deutsche Bank zu wackeln – aber wie sich herausstellte, lag ein plötzlicher Ansprung bei den Kosten für Kreditausfallversicherungen nur an Illiquidität und einer einzigen Transaktion. Der Markt bleibt ruhig, keine Bank Runs in Deutschland. Ist der deutsche Michel einfach viel sanfter und ruhiger, und zieht sein Geld nicht in großen Massen ab zu höher verzinsten Anlagen? Man belässt das Geld lieber bei seiner Bank oder Sparkasse, egal wie mies das Konto verzinst ist? Sehr viele deutsche Sparkassen und Banken bieten immer noch sehr niedrige Zinsen aufs Tagesgeld. Dennoch verweilen die Kunden zu großen Teilen bei ihren Hausbanken.

Da können die Banken und Sparkassen ruhig schlafen, und oben drauf noch immer größere Zinsmargen einstreichen, wenn sie die Einlagen zu immer höheren Zinsen an Kreditnehmer herausreichen können – denn die EZB hebt die Leitzinsen ja noch weiter an. Der deutsche Bankenverband (Bundesverband deutscher Banken) hat heute ein Statement seines Präsidenten Christian Sewing veröffentlicht, dem Chef der Deutschen Bank. Lauscht man seinen Aussagen, dann ist alles in bester Ordnung bei den deutschen Banken. Weit und breit nichts zu sehen von einer Krise. Hier das Statement im Wortlaut:

Die Banken in Deutschland und der EU sind in einer stabilen und äußerst robusten Verfassung. Darauf hat Bankenpräsident Christian Sewing in einem Pressegespräch in Berlin hingewiesen. „Die vergangenen Wochen waren eine Bewährungsprobe für die europäische Finanzbranche, die wir aber insgesamt gut bestanden haben. Grundlage dafür sind, auch in Deutschland, profitable und robuste Banken und ein Regulierungs- und Aufsichtssystem in der Europäischen Union, das seit der Finanzkrise erheblich gestärkt wurde und sich auch in stürmischen Zeiten bewährt hat“, sagte Sewing.

Das Zusammenspiel von Regulierung, Aufsicht und Instituten funktioniere. „Die Finanzindustrie ist deutlich robuster und widerstandsfähiger als zur Zeit der Weltfinanzkrise vor 15 Jahren. Europa hat bei der Bankenregulierung große Fortschritte gemacht“, so Sewing. Europas Banken seien heute sehr gut mit Eigenkapital und Liquidität ausgestattet.

Auch die Umsetzung von Basel III im Zuge des Bankenpaketes wird auf einen signifikant höheren Kapitalbedarf der europäischen Banken hinauslaufen. Das Gesetzgebungsverfahren sollte nach Überzeugung des Bankenverbands nun zeitnah beendet und die vorgesehenen temporären Sonderregelungen tatsächlich umgesetzt werden. Diese tragen den real existierenden Finanzierungsbedingungen in Europa Rechnung. Sie sollen verhindern, dass Unternehmen allein deshalb mit Zinsaufschlägen bestraft werden, weil sie kein externes Rating besitzen.

„Die kommenden Jahre werden Transformationsjahre sein, Jahre der Investitionen. Jahre, in denen die Voraussetzungen geschaffen werden müssen, um im immer schärferen globalen Wettbewerb zu bestehen. Wir müssen einen enormen Finanzierungsbedarf stemmen“, betonte Sewing. Ganz oben stehe der Klimaschutz, für den allein in der EU mehrere hundert Milliarden Euro jährlich investiert werden müssen.

Die Transformation der Wirtschaft kann nur gelingen, wenn auch die Finanzierung auf festen Beinen steht. Dafür sind starke Banken notwendig, gleichzeitig muss nach Überzeugung des Bankenverbands aber auch das Potenzial des vereinten Europas noch stärker genutzt werden. Der europäische Binnenmarkt ist noch immer weit davon entfernt, wirklich vollendet zu sein. Dies gilt insbesondere für die europäischen Kapitalmärkte.

„Wir brauchen einen vitalen und tiefen Kapitalmarkt, der private Geldgeber anlockt, die in die Transformation investieren wollen. Diese Forderung hat an Aktualität nichts verloren. Deshalb bleibt es richtig, für einen echten Finanzbinnenmarkt in Europa zu kämpfen“, sagte Sewing.



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2 Kommentare

  1. In diesem Zusammenhang bitte ich Deutsche Bank-Ceo Christian Sewing, am Investmentbankingprodukt Rohstoffsicherungsgeschäft/Hedging/Hedgefonds festzuhalten. Damit würde er zum einen die energiepolitische Agenda der Öl-Allianz OPEC+/Energiemix bestehend aus fossilem Erdöl, fossilem Erdgas, Wasserstoff, Wasserkraft, Sonnenenergie, Atomenergie, Kohleindustrie und Windenergie unterstützen, und möglicherweise auch indirekt daran mitwirken können, daß beispielsweise die Deutsche Lufthansa AG endlich hoffen kann, daß zum einen die bestehende wettbewerbsverzerrende, rein entfernungsbezogene Luftverkehrssteuer dahingehend ökologisch novelliert wird, daß auch Flottenerneuerung und die Beimischung von alternativen Kraftstoffen zu Kerosin aus fossilem Erdöl im Rahmen der Staffelung der Luftverkehrssteuer berücksichtigt wird. Möglicherweise würde dies auch dazu beitragen, daß endlich die Themen Luftverkehrssteuer, Kerosinsteuer und das von der UN-Luftfahrtorganisation ICAO beschlossene CO2-Kompensationsprogramm CORSIA auf IATA-Ebene erörtert würden.

  2. das alles in ordnung ist, hört man in den letzten jahren immer häufiger
    also wird wohl eher das gegenteil stimmen

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