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Bargeldverbot: Kommt es mit neuer EZB-Chefin Lagarde?

Kommt mit der neuen EZB-Chefin Christine Lagarde das Bargeldverbot? Nicht nur, dass Lagarde erklärtermaßen eine Anhängerin der Nullzins-Politik Draghis ist – fast schwerer aber wiegt, dass der IWF (deren Chefin Lagarde ja noch ist) Anfang des Jahres einen geradezu perfiden Vorschlag unterbreitet hat: die Entwertung von Bargeld!

 

Bargeldverbot – durch Negativzinsen auf Bargeld?

Im Februar macht der IWF folgenden weitreichenden Vorschlag, über den wir damals berichteten:

„Der Internationale Währungsfonds macht ganz aktuell einen hochinteressanten und perfiden Vorschlag für Notenbanken, um genau dieses Problem zu lösen (hier nachzulesen im Wortlaut). Wenn beispielsweise ein Einlagenzins der Notenbank negativ wird mit -5%, dann soll Bargeld als quasi „Parallelwährung“ zum elektronischen Geld um 5% pro Jahr entwertet werden. So hätte der Bürger keinen Vorteil mehr davon, sein Geld in bar abzuheben. Beides, elektronisches Geld auf Bankkonten und Bargeld würden pro Jahr 5% jeweils an Wert verlieren.

Teuflischer kann man es sich gar nicht ausdenken als die Damen und Herren des IWF, so möchten wir es sagen. So lautet der Titel der IWF-Denkschrift auch„Cashing In: How to Make Negative Interest Rates Work“. Also zurück mit dem Bargeld auf die Bankkonten, so bekomme man negative Zinsen zum Funktionieren. Bargeld und Banken-Buchgeld sollen quasi als zwei einzelne Währungen nebeneinander laufen.“

 

Wenn Bargeld also ebenfalls einer fortschreitenden Entwertung unterliegen würde, macht es im Grunde keinen Sinn, eben dieses Bargeld zu besitzen. Und wer kein Bargeld besitzt, ist sowieso den Maßnahmen der jeweils Regierenden ausgesetzt. Das bedeutet im Umkehrschluß: verlieren wir das Bargeld, verlieren wir einen wichtigen Teil unserer Freiheit, weil wir den geldpolitischen Experimenten der Notenbanken ausgesetzt sind!

So oder so: derartige Gedanken des IWF, ebenso wie das bisher einmalige Experiment der Notenbanken mit Negativzinsen, machen deutlich, dass wir gewissermaßen „auf dem letzten Loch“ pfeifen. Auf „Teufel komt raus“ soll eine Rezession verhindert werden – aber warum eigentlich? Gehört nicht das Auf und Ab zu den normalen Zyklen des Wirtschaftslebens?

 

Nur nicht die Wohlstandsillusion verlieren..

Statt notwendigen Schmerz zu ertragen, um dann gesunden zu können, verabreichen uns die Notenbanken Schmerzmittel, die am Symptom ansetzen, nicht aber an der Ursache. Und die Ursache ist, dass wir uns, wenn wir ehrlich mit uns wären, von der auf Pump basierenden „Wohlstandsillusion“ (Daniel Stelter) verabschieden müssten, um uns dann gesund zu schrumpfen.

Aber in einer Welt des „höher, schneller, weiter“ ist der Gedanke von Schrumpfung nicht denkbar, und das obwohl wir demografisch schrumpfen, durchschnittlich immer älter werden, und gleichzeitig auch die Produktivität nicht größer wird. Woher soll dann eigentlich das Wachstum herkommen?

So oder so: die Sorge vor einem Bargeld-Verbot treibt auch Marc Friedrich um, der deswegen ein paar graue Haare mehr bekommen hat, aber sehen Sie selbst:

 

 

 

Das Bargeldverbot wird wahrscheinlicher, wenn Christine Lagarde EZB-Chefin wird

Bargeld: Bald ein Relikt der Vergangenheit?



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16 Kommentare

  1. da müssten dann ja auch Lebensversicherungen etc.entwertet werden..oder?? hilft nur Flucht in Gold/ Silber…

  2. Da auf das von Herrn Friedrich prognostizierte Bargeldverbot zwangsläufig umgehend ein Goldverbot folgen muß(Gold ist Bargeld), frage ich Ihn, was er mit den Edelmetallen in seinem Wertefonds vorhat?
    Sollte ich mich entschließen, mich in einem Panikanfall dort einzukaufen, muß ich unbedingt wissen, ob er sämtliches verbotenes oder noch zu verbietendes Gold und Bargeld veräußert hat oder das zeitnah zu tun gedenkt.

  3. Dann bleiben nur noch Immobilien als Sicherheit übrig.

    1. @Evi Dent
      Das ist jetzt aber nicht Ihr Ernst?

      1. @Columbo, es waren sicher Diamanten gemeint ;)

        1. Ach richtig @Leftutti, Diamonds are @Evi‘s best friend.

  4. Einfach mal nachschauen, wo und wie die Familien und Verwandten der Notenbanker ihr Geld angelegt haben. Das dürfte sicher nicht schlecht sein um sich gegen den Crash ebenfalls abzusichern.

    1. @Katja Wohmann
      Bei Draghi könnte ich mich umhören auf Grund der geografischen Nähe.
      Wenn Sie dann mal Lagard übernehmen. Danke.

    2. Dann schießen Sie doch gerne mal los

  5. Übliche Crash Panikmache mit dem gewohnten Thrillfaktor.

    -5% aufs Bargeld überlebt keine Regierung!!!
    Auch eine Bargeldabschaffung ist illusorisch. Viele Omis kriegen das mit dem digitalen einfach nicht hin und wollen auch dem Enkel noch einen Heiermann für die gute Note in Genderkunde persönlich in die Hand drücken…

    Legard wird auf Teufel komm raus alles retten, was nicht bei drei auf den Bäumen ist und die EZB mit faulen Krediten vollsaugen. Na und?
    Dann geht der Euro eben ein wenig in die Knie und es gibt einen kleinen Inflationsschub, weil die Rohstoffe teurer werden.
    Der schwache Euro ist aber gut für die Konjunktur und es brummt wieder ordentlich im geliebten Vaterland!!!

  6. Ich finde die Einschätzungen von Friedrich grösstenteils gut, aber mit der Bargeldabschaffung täuscht er sich gewaltig, weil es hauptsächlich den Mittelstand treffen würde.
    Die oberen 30% werden irgendwo auf der Welt ein Schlupfloch finden ( GB nach Brexit ). Die unteren ca.40% die fast Nichts haben können Nichts verlieren u.müssen vom Staat „ durchgeharzt“ werden.Die mittleren 30 bis 40% ,die die absaufende Wirtschaft noch über Wasser halten würden mit den 30% über 50jährigen einen noch nie dagewesenen Aufstand produzieren. Der Gelbwestenaufstand wäre dagegen nur ein FLIEGENSCHISS. Wenn man die Bestrebungen in DE betrachtet: Enteignung von Immobilien, Bargeldabschaffung, Enteignung von BMW u.s.w. dann ist ja Kuba gerade ein kapitalistisches Land geworden.Auch die Bitcoingläubigkeit von Friedrich passt überhaupt nicht in sein mehrheitlich realistisches
    Finanz-Weltbild.

  7. Die Türen werden auch für Gold immer enger…..
    Gestern auf cashkurs:
    Die Bundesregierung erwägt in einem aktuellen Gesetzesentwurf zur Umsetzung geltender EU-Geldwäsche Richtlinien eine weitere Absenkung der bereits zuletzt im Jahre 2017 auf 10.000 € gedrosselten Obergrenze für Tafelgeschäfte. Der Referenten-Entwurf soll nach aktuellem Stand zum 10. Januar 2020 in Kraft treten.

  8. Bargeldverbot? Einfach lachhaft, machen wir halt nicht mit.

  9. Pingback: Aktuelle Meldungen und Nachrichten vom 11. Juli 2019 – Teil 1 | das-bewegt-die-welt.de

  10. Geniales Video mal wieder von Dr. Friedrich. Gleich geteilt.

  11. Gratulation. Mit der Angstmacherei und Hysterie der Menschen dank der Coronaviruspanikmache, werden die Menschen es sogar noch fordern dass es abgeschaft wird.

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