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Deindustrialisierung BASF baut ab – weniger Dividende und Fokus auf Kerngeschäft

BASF will die Dividende reduzieren und sich auf Kernbereiche konzentrieren. Randbereiche will man "aktive Portfolio-Optionen verfolgen".

BASF-Werk in Ludwigshafen
BASF-Werk in Ludwigshafen. Foto: Alex Kraus/Bloomberg

„Auf das Kerngeschäft fokussieren“, das bedeutet im Klartext, dass man Geschäftsbereiche abbaut, um Kosten zu sparen. Oder wie im Fall BASF – ist die Auslastung einiger Anlagen im Stammwerk vielleicht einfach zu gering, und man muss sie dicht machen? Heute früh hat der Mega-Chemiekonzern Neuigkeiten zur Ausschüttungspolitik und zur Geschäftsstrategie veröffentlicht, aus der man herauslesen kann, dass man wohl nach Möglichkeit Geschäftsbereiche abbauen wird, die man nicht mehr zum Kerngeschäft zählt.

BASF mit Fokus auf Kerngeschäfte

Als Teil der neuen Unternehmensstrategie hat BASF auch klare Portfoliorollen für ihre Geschäfte definiert und unterscheidet zwischen Core und Standalone Businesses (Kerngeschäfte und eigenständig geführte Geschäfte), wie man es selbst bezeichnet. Die Segmente Chemicals, Materials, Industrial Solutions und Nutrition & Care sind das Kerngeschäft, während Environmental Catalyst and Metal Solutions, Battery Materials, Coatings und Agricultural Solutions die Standalone-Geschäftsbereiche sind. In den kommenden Jahren will sich BASF darauf fokussieren, die Kerngeschäfte zu stärken und profitabel wachsen zu lassen. Für die eigenständig geführten Geschäfte wird BASF aktive Portfolio-Optionen verfolgen, sofern dies Wert für BASF und ihre Aktionäre generiert. Als einen nächsten Schritt bereitet BASF einen Devestitionsprozess für ihr Geschäft mit Bautenanstrichmitteln in Brasilien vor. Im Jahr 2024 erwartet BASF insgesamt einen Barmittelzufluss von rund 2 Milliarden Euro aus dem Ausstieg aus dem Öl- und Gasgeschäft. Dies sei das Ergebnis früherer Portfoliomanagement-Maßnahmen. Wichtig hierbei unserer Meinung nach sind die Aussagen zu den „Standalone-Geschäften“. Aktive Portfolio-Optionen, das soll heißen: Man wird wohl versuchen einzelne Bereiche abzustoßen.

Ausschüttungen an Aktionäre

Mittelfristig ist BASF bestrebt, die Gesamtausschüttung an Aktionäre durch eine Kombination aus Dividenden und Aktienrückkäufen auf dem Niveau der vergangenen Jahre zu halten, so schreibt es das Unternehmen aktuell. Man habe sich somit das Ziel gesetzt, von 2025 bis 2028 mindestens 12 Milliarden Euro an Aktionäre auszuschütten. Konkret wird BASF eine Dividende von mindestens 2,25 Euro je Aktie ausschütten nach 3,40 Euro im letzten Jahr, oder rund 2 Milliarden Euro pro Jahr zahlen. Dies werde bereits für die Dividende für das Geschäftsjahr 2024, die im Jahr 2025 auszuzahlen ist, gelten. Die Gesamtausschüttung an Dividenden von rund 8 Milliarden Euro in dem Zeitraum von vier Jahren werde man durch Aktienrückkäufe ergänzen, sie seien ab spätestens 2027 angestrebt und sollen voraussichtlich rund 4 Milliarden Euro betragen.

BASF will vom Jahr 2026 an deutlich unterhalb der Abschreibungen in Sachanlagen investieren, das heißt nach dem Anfahren des Verbundstandorts in Zhanjiang in China ab 2025. Das EBITDA vor Sondereinflüssen wird laut BASF im Jahr 2028 zwischen 10 und 12 Milliarden Euro erwartet bei moderaten bis guten ökonomischen Rahmenbedingungen. Der kumulierte Free Cashflow für 2025 bis 2028 wird bei mehr als 12 Milliarden Euro erwartet. Der Return on Capital Employed (ROCE) wird für 2028 in Höhe von rund 10 % angestrebt.



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2 Kommentare

  1. Weniger Dividende?

    Da freuen sich doch bestimmt unsere sozialistischen antikapitalistischen Freunde. Die haben doch letztens die hohen Dividenden von VW moniert.

    Nun liebe Freunde werden die Dividenden sinken. Und das nicht nur von BASF sondern auch zukünftig von VW, BMW, etc.pp.

    Und dann werden wir endlich eine sozialistische Gerechtigkeit erreichen und diese gierigen Unternehmen sind dann endlich im Ausland und verpesten dort die Umwelt und wir leben hier zwischen Bienchen und Blümchen.

    Was unser sozialistischen antikapitalistischen Freunde leider nicht bedacht haben ist, dass der Staat auch gut an den Dividenden durch deren Besteuerung mitverdient hat.

    Da wird dann wohl bald etwas weniger Geld für die Umverteilung an unsere gerne langschlafenden Leistungsträger zur Verfügung stehen.

    1. @Kapitalist
      Bei der derzeitigen demografischen Entwicklung kompostieren wir bald alle unter den Bienchen und Blümchen, und leben nicht dazwischen. Und je mehr wir uns gegen Migration verweigern, je ungebremster wir die Erderwärmung laufen lassen, desto schneller wird das gehen.

      Die reinblütige arische Rasse von Philosophen und Ingenieuren scheint dem baldigen und unaufhaltsamen Untergang geweiht. Bei der aktuellen Stimmung, den vorherrschenden Einstellungen und der zunehmend fragwürdigen Pervertierung unseres im Grundgesetz verankerten Wertesystems bin ich mir noch nicht einmal sicher, ob ich diese Tendenz überhaupt bedauern sollte.
      Bis darüber Klarheit einkehrt, philosophiere ich noch etwas über die Frage, warum Unternehmen eigentlich immer zwingend die Umwelt und damit die Lebensgrundlage der eigenen Spezies verpesten müssen.

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