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BASF mit Gewinnwarnung, Kostensenkung, Nord Stream-Abschreibung

BASF meldet aktuell eine Gewinnwarnung. Dazu gibt es auch Kostensenkungen und Abschreibungen auf Nord Stream.

Beispielfoto für Industrieanlagen an einem Fluss

Der weltgrößte Chemiekonzern BASF in Ludwigshafen meldet aktuell vorläufige Zahlen für das 3. Quartal. Es gibt eine Gewinnwarnung, und auch werden Kostensenkungen angekündigt. Die Energiekrise lässt grüßen.

Weniger Gewinn, Abschreibung auf Nord Stream

BASF sagt aktuell, dass das Ergebnis nach Steuern voraussichtlich 909 Millionen Euro betragen wird. Der Wert des Vorjahresquartals (3. Quartal 2021: 1.253 Millionen €) und die durchschnittlichen Analystenschätzungen für das 3. Quartal 2022 (Vara: 1.105 Millionen €) werden somit deutlich unterschritten. Im Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen enthalten sind nicht zahlungswirksame Wertberichtigungen auf die Beteiligung an Wintershall Dea in Höhe von rund 740 Millionen €. Diese resultieren aus der teilweisen Abschreibung der von Wintershall Dea gehaltenen Beteiligung an der Nord Stream AG, die die Nord Stream 1 Pipeline betreibt.

Erfreulich: Der Umsatz stieg im 3. Quartal 2022 um 12 % auf 21.946 Milliarden Euro (3. Quartal 2021: 19,7 Milliarden Euro). Aber: Ausschlaggebend hierfür waren höhere Preise. Währungseinflüsse, vor allem aus dem US-Dollar, wirkten ebenfalls positiv. Die Mengen gingen gegenüber dem Vorjahresquartal zurück. Der Umsatz war somit leicht höher als von Analysten im Durchschnitt für das 3. Quartal 2022 erwartet (Vara: 21.076 Millionen €).

Das EBIT vor Sondereinflüssen lag bei BASF im 3. Quartal 2022 mit voraussichtlich 1.348 Millionen Euro deutlich unter dem Niveau des Vorjahresquartals (3. Quartal 2021: 1.865 Millionen €) und leicht über dem Analystenkonsens für das 3. Quartal 2022 (Vara: 1.313 Millionen €). Gestiegene Preise für Rohstoffe und Energie konnten laut BASF nur noch teilweise über höhere Verkaufspreise weitergegeben werden.

Das EBIT lag im 3. Quartal 2022 mit voraussichtlich 1.294 Millionen € deutlich unter dem Wert des Vorjahresquartals (3. Quartal 2021: 1.822 Millionen €) und leicht über dem Analystenkonsens für das 3. Quartal 2022 (Vara: 1.285 Millionen €).Der für das Geschäftsjahr 2022 im Juli veröffentlichte Ausblick für die BASF-Gruppe bleibt unverändert. Das EBIT vor Sondereinflüssen wird weiterhin zwischen 6,8 Milliarden € und 7,2 Milliarden € erwartet.

Kosteneinsparungen

Vor dem Hintergrund der deutlichen Ergebnisabschwächung in Europa – vor allem in Deutschland, wo das Ergebnis im 3. Quartal 2022 negativ war – sowie der sich verschlechternden Rahmen­bedingungen in der Region, hat BASF laut der aktuellen Meldung ein Kosten­einspar­programm mit Fokus auf Europa und insbesondere Deutschland beschlossen, das von 2023 bis 2024 umgesetzt wird. Kurzfristig mögliche Kosten­einsparungen erfolgen sofort. Das Programm soll nach Abschluss jährliche Kosten­ein­sparungen außerhalb der Produktion von 500 Millionen Euro erbringen. Mehr als die Hälfte der Kosten­einsparungen sollen am Standort Ludwigshafen realisiert werden. Sowohl Unternehmens-, Service- und Forschungsbereiche als auch das Corporate Center sollen gestrafft werden.

Weitere Maßnahmen zur mittel- und langfristigen strukturellen Anpassung des Produktions-Verbunds von BASF in Europa werden derzeit erarbeitet und sollen im 1. Quartal 2023 kommuniziert werden.Die Arbeitnehmervertretungen werden hinsichtlich der verschiedenen Maßnahmen in den relevanten Gremien eingebunden.



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1 Kommentar

  1. Alles halb so wild, oder ? BASF stieg heute um 2,4%
    Die Börsianer halten von dem Rezessionsgerede nichts. wie man am DAX der letzten Woche sieht.

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