Viele Batterie-Projekte in Deutschland sind im Desaster geendet. Der Standort liegt am Boden, mal abgesehen von einigen leinen Nischenprojekten. China ist bei der Technologie weit voraus. Jetzt berichten mehrere Verbände aus der deutschen Industrie von der desaströsen Lage, und appellieren an die Bundespolitik – damit die Branche überhaupt noch eine Zukunft in Deutschland und Europa haben kann.
Ein Acht-Punkte-Plan macht konkrete Handlungsfelder auf. Dabei geht es um einen gemeinsamen Offenen Brief an die Bundesregierung vom Kompetenznetzwerk Lithium-Ionen-Batterien KLIB, dem Verband der Chemischen Industrie VCI, dem Verband der Automobilindustrie VDA, dem Maschinenbauverband VDMA sowie dem Verband der Elektro- und Digitalindustrie ZVEI. Die Verbände warnen, dass die Weiterentwicklung des bislang in seinen Anfängen stehenden Batterie-Ökosystems drohe zum Erliegen zu kommen.
Laut den Verbänden braucht es eine gemeinsame und langfristige Strategie auf deutschem und europäischem Level, Klarheit und Verbindlichkeit, ein gesamtheitliches Verständnis der Batterie-Lieferkette, bessere Standortbedingungen, faire Wettbewerbsbedingungen, ein gemeinsames Risk-Sharing, die Sicherung von Rohstoffen und die Förderung von Forschung und Entwicklung. Die Verbände begrüßen zwar die neue Hightech-Agenda der Bundesregierung, die die Batterieforschung deutlich stärkt. Doch es fehle eine gemeinsame, langfristig von Politik und Industrie getragene Strategie zur Industrialisierung der Batterie-Technologie und zum Aufbau eines wettbewerbsfähigen Batterieökosystems.
Ein solches Batterieökosystem könnte das dringend benötigte Wachstumspotenzial erzeugen: Bis 2030 werde für Lithium-Ionen-Batterien ein globaler Markt von rund 155 Milliarden Euro erwartet, davon etwa 54 Milliarden Euro in Europa. Insolvenzen, die Aufgabe von Geschäftsaktivitäten im Batterieumfeld – besonders bei kleinen und mittelständischen Unternehmen – sowie der Rückzug aus geförderten Projekten nehmen laut dem Offenen Brief zu. Diese besorgniserregende Entwicklung verstärke die Abhängigkeit von außereuropäischem Batterie-Material und Batteriezellfertigern. Hohe Energiepreise, überbordende Bürokratie und ein nicht wettbewerbsfähiges Steuer- und Abgabensystem würden den Auf- und Ausbau der Batterie-Wertschöpfungskette erschweren.
Die Wettbewerbsfähigkeit zahlreicher Produkte – von Elektrofahrzeugen, Power Tools und E-Bikes über stationäre Energiespeicher bis hin zu militärischen Anwendungen – hängt laut den Verbänden von leistungsfähigen Batterien ab. Ein starkes Batterieökosystem und eine wettbewerbsfähige Batterieindustrie seien für die Zukunftsfähigkeit des High-tech-Standorts Deutschland und Europa entscheidend, um strategische Souveränität zu gewährleisten. Gleichzeitig könnten mit ihm Arbeitsplätze erhalten und vor allem neue geschaffen werden.
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Wir brauchen eine wettbewerbsfähige Batterieindustrie, beispielsweise im Interesse von Smartphones.
Und wo bitte sollen die Rohstoffe für die zu produzierenden Speicherzellen herkommen in einer end-globalisierten Welt? Die Produktion wird viel Energie brauchen (siehe auch e-Stahlöfen), die das Ganze relativ teuer machen wird. Wenn wir die Rohstoffe auch selbst aufbringen könnten, wer wird den Abbau der Lagerorte und die Produktinsstätten zu konkurrenzfähigen Bedingungen genehmigen und bauen können?….und wie lange würde das dauern? Der Appell der Industrie ist ja ganz nett, aber offensichtlich sind wir immer noch zu fett und zu rosig, um der Realität ins Auge zu sehen….wir alle!!!!! Haben-Fertig und gute Nacht Europa, nicht nur in diesem Bereich.
Da schau doch mal bei Altech Advanced Materials vorbei. Unabhängig vom globalen Geschehen, stehen hier Lösungen parat!
„Berechnung des CO2-foot-print von EV-Batterien auf Basis des nationalen Strommixes und zum PFAS-Verbot“
Das sind die einzigen konkreten Forderungen, die ich gefunden habe und sie betreffen die EU. Alles andere ist Bla-bla. Ist es etwa ein Geheimniss was sie wollen?
Im gesamten Pkw-Bestand: In Deutschland sind nur etwa 3,3 % aller Pkw reine Elektroautos (Stand Januar 2025).
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
Am Beginn der Entwicklung, war der Marktanteil an Smartphones auch nur wenige Prozent.
Rein wegen Klima muss man jetzt ja nicht unbedingt auf E Wagen mit Batterietechnik drängen. Da kann man auch erst mal kucken, dass die Kohle weg kommt, die Häuser gedämmt und die Chemie und Stahlindustrie mit H2 versorgt wird.
Ein Konzept wäre mal angesagt statt die inflationäre Förderung von mal dies oder das. Alles auf einmal geht halt nicht und für E Autoumstellung im großen Stiel muss wohl auch das Netz modernisiert werden…
Vielleicht erst mal das Machbare machen, was auch was bringt und nicht alles abwürgt.
„Rein wegen Klima muss man jetzt ja nicht unbedingt auf E Wagen mit Batterietechnik drängen.“
Na ja, Energieeffizienz und Abhängigkeit von Erdöl wären ja auch Themen. Aber es gilt immer noch eine Verpflichtung, die eine gewisse Dr. Angela Merkel 2015 mal eingegangen ist – bestätigt vom BVerfG. Also nichts was man bei Laune mal macht oder mal nicht.
„Da kann man auch erst mal kucken, dass die Kohle weg kommt, die Häuser gedämmt und die Chemie und Stahlindustrie mit H2 versorgt wird.“
Ja klar. Nur schließt das Eine das Andere ja nicht aus. Ganz im Gegenteil, BEVs sind Teil der Lösung, allein gesteuertes Laden wird schon einen Effekt haben, bevor Bidireaktionalität ein praktisches Thema wird.
„Vielleicht erst mal das Machbare machen, was auch was bringt und nicht alles abwürgt.“
Batterieproduktion war ja machbar, hat man in den 2010er Jahren bei VW und Daimler aber ignoriert bzw. unterschätzt. BMW ging einen anderen Weg und ist jetzt entsprechend besser aufgestellt.
Aber die Automobilindustrie ist es ja gewohnt, den Staat zu verteufeln, wenn es gut läuft und nach genau diesem zu schreien, wenn es Probleme gibt.
Genau @ Großer Bär
Selbst wenn aus dem Strom, der heute verschenkt wird oder teuer dafür bezahlt wird, damit das Ausland diesen Strom entsorgt, Wasserstoff hergestellt werden würde, dann könnte damit noch nichteinmal die chemische Industrie versorgt werden. Die benutzt dafür immer noch fossile Energieträger um Wasserstoff herzustellen.
Das würde wenigstens dahingehend Sinn machen, damit weniger fossile Brennstoffe verbraucht werden.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
War es nicht ein wunderschönes Bild, das sich heute pünktlich um 12 Uhr in Gundremmingen bot?!
Wir reißen sie alle nieder! Nieder mit diesen Kühltürmen der Schande! 😁
Damit wird Platz geschaffen für einen gigantischen Batteriespeicher, geladen mit supergünstigem Überschussstrom zu Grenzkosten von NULL.
Das Machbare ist leider nicht das Bezahlbare. Im übrigen funktioniert das eAuto für viele Leute, nur halt nicht für die deutsche Autoindustrie, weil da die Gewinnspanne kleiner als bei Verbrennern ist. AUDI (China) könnte eine Alternative sein, aber wäre schlecht für die hiesigen Beschäftigten (und die EU-Zölle wären ein Problem). Überhaupt scheint das ja ein wesentlicher Faktor für die Politik zu sein – siehe VW. Damit meine ich das VW-Gesetz und die IG Metall.