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Umfrage bei Unternehmen Baubranche nähert sich der Rezession – schwerwiegende Probleme

Laut aktuellen Umfragedaten nähert sich die Baubranche in Deutschland der Rezession. Dafür gibt es mehrere Gründe.

Ein Bild aus der Baubranche

Der Abwärtstrend in der deutschen Wirtschaft setzt sich fort, und besonders die Baubranche scheint am meisten betroffen zu sein. Die Belastungen durch die Corona-Pandemie, die unsichere geopolitische Lage infolge des Krieges in der Ukraine, steigende Energiekosten und allgemeine Preissteigerungen belasten deutsche Unternehmen weiterhin. Ein Viertel von ihnen rechnet in diesem Jahr damit, weniger zu produzieren als im Vorjahr. Zwar sind die Optimisten mit 37 Prozent immer noch in der Mehrheit, jedoch schrumpfte ihr Anteil seit dem Spätherbst 2021 um zwölf Prozentpunkte – das ergeben aktuelle Umfrageergebnisse unter 2.300 Unternehmen laut heutiger Veröffentlichung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Man hat heute die IW-Konjunkturumfrage Sommer 2022 veröffentlicht (hier einsehbar).

Baubranche nahe einer Rezession – viele Probleme

Nicht nur, dass es sich dank der in den letzten Monaten sehr schnell gestiegenen Bauzinsen immer weniger Menschen leisten können ein Haus zu bauen. Sind potenzielle neue Baukunden aufgrund der steigenden Inflation, steigenden Bauzinsen und Immobilienpreisen noch bereit, kurzfristig immer weiter nach oben angepasste Handwerker-Rechnungen auf dem Bau zu bezahlen? Wohl kaum. Die Baubranche kämpft mit ernsthaften strukturellen Problemen, denn die Gewerke können ihre steigenden Kosten wohl kaum unbegrenzt weiterreichen. Das IW nennt als schwerwiegende Probleme für die Baubranche das fehlende Material (gestörte Lieferketten), immer teurer werdende Rohstoffe und Energie, und dass es kaum noch Personal gibt. Die Baubranche droht laut IW in eine Rezession abzurutschen. In der Branche lag laut IW-Umfrage der Anteil der negativ gestimmten Unternehmen Ende 2021 bereits bei 20 Prozent. Nachdem ihr Anteil im Frühjahr 2022 schon auf 27 Prozent anstieg, liegt er jetzt bei 33 Prozent. Ihnen stehen nur noch 25 Prozent Optimisten gegenüber.

Industrie

In der deutschen Industrie sieht die Lage laut IW nicht ganz so schlimm aus wie in der Baubranche. Aufgrund der unsicheren politischen Lage sank der Anteil der Optimisten in der Industrie zwischen Spätherbst 2021 und Frühjahr 2022 um acht Prozentpunkte, während sich die Pessimisten verdoppelten. Verglichen mit dem starken Einbruch im Frühjahr unmittelbar nach Ausbruch des Ukraine-Krieges erhöhte sich der Anteil der positiv gestimmten Unternehmen wieder um sieben Prozentpunkte. Wie im Frühjahr rechnen laut IW weiterhin 28 Prozent der Unternehmen in der Industrie damit, in diesem Jahr weniger zu produzieren. Damit bleibt die Industrieproduktion auch in diesem Jahr deutlich unter dem Niveau vor Corona – und damit auch im Krisenmodus.



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2 Kommentare

  1. Man könnte doch die Preise deckeln, die Unternehmer Pleite gehen lassen und dann mit Staatsgeldern retten. Der Staat kann doch Geld drucken, oder habe ich MMT und Bitcoin nicht verstanden?

  2. Pingback: Meldungen vom 13.07.2022 | das-bewegt-die-welt.de

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