Das Neugeschäft bei Baufinanzierungen fällt derzeit auf das Niveau von 2011 zurück. Was ist hier los? Seit Sommer letzten Jahres fallen die Immobilienpreise in Deutschland. Die Bauzinsen sind seit Anfang 2022 sehr schnell gestiegen von 1 % auf über 4 %. Auch wenn das Niveau jüngst ein wenig zurückkam -mit aktuell 3,85 % ist immer noch sehr hoch im Vergleich von vor genau 12 Monaten. Das Problem, dass im Video am Ende des Artikels auch gut von Andreas Beck beschrieben wird: Es findet derzeit kaum ein richtiger Handel mit Immobilien statt. Anbieter und Nachfrager sind zu weit auseinander.
Die willigen Käufer und Häuslebauer sind mit schnell gestiegenen Zinsen, noch zu hohen Immobilienpreisen, hoher Inflation und sehr hohen Baukosten konfrontiert. Daher wollen sie sinkende Preise sehen, bevor sie kaufen. Die Verkäufer wollen (noch) nicht von ihrem hohen Ross runter, und bestehen weiter auf hohen Verkaufspreisen. So hängt der Markt derzeit in einem Loch. Schauen wir nun auf die Nachfrageseite: Wie aktuelle Daten der Barkow Consulting zeigen, ist das Neugeschäft für Baufinanzierungen auf das Niveau von 2011 zurückgefallen. Der Chart, der bis 2004 zurückreicht, zeigt diesen Absturz deutlich.
Barkow schreibt heute: Die seit Beginn des Jahres stark steigenden Baufinanzierungszinsen schlagen sich immer stärker in der Nachfrage nach Baufinanzierungen nieder. Das ergibt sich eindeutig aus den jüngsten Daten der EZB bzw. der Deutschen Bundesbank. Das abgeschlossene Neufinanzierungsvolumen lag im November fast 40 % gegenüber Vorjahr im Minus und stellt nun bereits den dritten Negativrekord in Folge seit Beginn der Datenaufzeichnungen im Jahr 2003 dar. Absolut ging das Volumen neuer Baufinanzierungen im November um weitere 1,4 Milliarden Euro (-9.12%, Δ 1 Monat) auf insgesamt 13,6 Milliarden Euro zurück, und liegt auf dem niedrigsten Stand seit Juni 2011. Gegenüber dem Höchststand von 32,3 Milliarden Euro aus dem März 2022 beträgt der Rückgang fast 60 %.
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