Nicht nur die stark steigenden Lebensmittelpreise und die nach einer mehr als zehn Jahre anhaltenden Rally immer noch sehr hohen Immobilienpreise sind ein Problem. Und nicht nur die in den letzten zwölf Monaten stark gestiegenen Zinsen belasten private wie gewerbliche Bauherren. Auch die Baupreise selbst sind derzeit ein Hindernis für den Kauf oder Neubau von Immobilien.
Die Baupreise für konventionell gefertigte Wohngebäude in Deutschland sind im November (4. Quartal) im Jahresvergleich um 16,9 % gestiegen. So meldet es aktuell das Statistische Bundesamt, das alle drei Monate hierzu Daten erhebt. Nur im zweiten Quartal lag die Jahressteigerung noch höher mit +17,6 %, siehe Grafik. Im Vergleich zum August 2022 (zweites Quartal) erhöhten sich die Baupreise um 2,5 %.
Hier die Details der Statistiker für die Baupreise im November im Wortlaut: Die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden stiegen von November 2021 bis November 2022 um 15,8 %. Den größten Anteil an den Rohbauarbeiten und auch am Gesamtindex für den Neubau von Wohngebäuden haben Betonarbeiten und Mauerarbeiten. Betonarbeiten sind gegenüber November 2021 um 17,6 % teurer geworden, Mauerarbeiten um 13,6 %. Für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten erhöhten sich die Preise um 20,3 %, Erdarbeiten waren 15,7 % teurer als im November 2021. Zimmer- und Holzbauarbeiten kosteten 5,1 % mehr als ein Jahr zuvor.
Die Preise für Ausbauarbeiten nahmen im November 2022 gegenüber dem Vorjahr um 17,8 % zu. Hierbei erhöhten sich die Preise für Tischlerarbeiten um 19,5 %. Diese haben unter den Ausbauarbeiten den größten Anteil am Preisindex für Wohngebäude. Bei Heizanlagen und zentralen Wassererwärmungsanlagen stiegen die Preise um 19,0 %, bei Nieder- und Mittelspannungsanlagen um 17,1 %. Die Preise für Wärmedämm-Verbundsysteme erhöhten sich um 16,5 %.
Neben den Baupreisen für Wohngebäude nahmen die Preise für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden (ohne Schönheitsreparaturen) gegenüber dem Vorjahr um 16,8 % zu. Die Neubaupreise für Bürogebäude stiegen um 17,8 % und für gewerbliche Betriebsgebäude um 17,6 %. Im Straßenbau erhöhten sich die Preise um 19,3 % gegenüber dem November 2021.
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