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Auch Blick auf Anleiherenditen und EZB-Zinsen Bauzinsen sind bereits um 1 % gefallen – Überblick und Aussichten

Die Bauzinsen sind hierzulande bereits um 1 Prozentpunkt gesunken. Hier geben wir einen Überblick zum Zinsmarkt und Aussichten.

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Foto: Wirestock-Freepik.com

Die Bauzinsen in Deutschland sind am Purzeln. Wie die Renditen für Bundesanleihen, so ändern sich auch die Bauzinsen viel früher als die Leitzinsen der EZB. Dies sah man bereits im Jahr 2022. Ab Januar 2022 stiegen die Bauzinsen mit zehn Jahren Sollzinsbindung von 1,00 schnell an auf 2,8 % im Sommer 2022. Erst dann begann die EZB die Zinsen schrittweise anzuheben. Und jetzt sehen wir seit Monaten den Rückgang der Zinsen. Hier dazu ein Überblick und Ausblick.

Bauzinsen bereits spürbar gesunken – Marktüberblick

Insgesamt sieht man: Die Bauzinsen stiegen von Anfang 2022 laut Daten von Interhyp von 1,0 % auf 4,23 % im Hoch im November 2023. Ab Sommer 2022 stieg der Einlagensatz der EZB von -0,50 % auf 4,00 % im Hoch, also ein Anstieg um 4,50 Prozentpunkte – während die Bauzinsen insgesamt um 3,23 Prozentpunkte gestiegen sind.

Seit Erreichen des Hochpunkts sehen wir: Die Bauzinsen sinken seit November 2023 von 4,23 % bis jetzt auf 3,25 %, also fast ein voller Prozentpunkt. Vom Hoch aus gesehen ist der Einlagensatz der EZB bisher insgesamt um 0,50 Prozentpunkte gesenkt worden, in zwei Schritten im Juni und September. Am 17. Oktober wird die EZB aller Voraussicht nach erneut senken, womit die Zinssenkung dann insgesamt 0,75 Prozentpunkte umfassen würde. Die Bauzinsen zeigen aber an, dass die Tendenz im Zinsniveau offenbar weiter abwärts gerichtet zu sein scheint.

Und die Bundesanleihen, die der Antreiber hinter den Bauzinsen sind? Die Renditen der deutschen zehnjährigen Staatsanleihen sind seit Anfang 2022 von -0,20 % auf +2,96 % im Herbst 2023 gestiegen, also ein Anstieg um 3,16 Prozentpunkte. Seit dem Hoch ging es bis jetzt runter um 0,70 Prozentpunkte auf aktuell 2,26 %. Bauzinsen und Anleiherenditen sind also vom Top aus bereits stärker gefallen als der Einlagensatz der EZB.

Tendenz vermutlich weiter abwärts gerichtet

Die Zinssenkung am 17. Oktober durch die EZB scheint wie gesagt bereits ausgemachte Sache zu sein. Und morgen wird die Bundesregierung aller Voraussicht nach eine neue BIP-Prognose vermelden, die für 2024 eine Schrumpfung der Wirtschaft zeigen wird. Die Konjunktur in der Eurozone ist in der Krise, und die Inflation ist inzwischen auf 1,8 % gesunken, und damit unter das 2 % Ziel der EZB. Daher darf man vermuten, dass Bauzinsen, Anleiherenditen und EZB-Zinsen auch nach der anstehenden Zinssenkung am 17. Oktober weiter fallen könnten in den nächsten Quartalen. Die Frage ist nur: Wie oft und wie schnell geht es noch weiter bergab?

Für potenzielle Häuslebauer stellt sich also die Frage: Jetzt zuschlagen bei Bauzinsen, die bereits einen Prozentpunkt vom Top gesunken sind? Oder noch auf möglicherweise weiter fallende Zinsen warten? Der folgende Chart zeigt die Bauzinsen mit zehn Jahren Sollzinsbindung in den letzten zwölf Monaten.

Grafik zeigt Entwicklung der Bauzinsen in den letzten zwölf Monaten

Die folgende Grafik zeigt seit Anfang 2022 die Entwicklung im EZB-Einlagensatz (rote Linie), im Vergleich zur Rendite für zehnjährige deutsche Bundesanleihen (blau).

Grafik vergleicht Entwicklung von EZB-Zinsen und Renditen für Bundesanleihen



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3 Kommentare

  1. ja leute baut nur,

    der böse und rückständige russe aus dem dschungel wird euch alles wegnehmen, wenn er nach

    der ukraine europa überfallen wird, um sich die blühenden gärten und landschaften mit all den fachkräften zu

    krallen und auszurauben

    lang lebe das beste deutschland aller zeiten, oder auch

    suum cuique, wie die antiken rechten schon zu sagen pflegten

  2. Knapp 50% der Lebenszeit in Arbeit wird für Steuern abgeführt. Dazu kommt noch im individuellen Wahnsinn der Trade eine Immobilie bis zur Rente abzahlen zu können. Von den Schwierigkeiten die die Politik zusätzlich auf multiblen Ebenen generiert schreibe ich lieber nicht.

    Für mich gilt nur das: https://www.youtube.com/watch?v=2grf8sIPppw

  3. Moin, moin,

    m.E. sind die Bauzinsen nicht das letzte Argument für einen Hausbau bzw. Erwerb. Wer kann in der aktuellen und vor allem kommenden Zeit über die Sicherheit seines Arbeitsplatz eine ca. 30 jährige Perspektive abgeben? Auch unsere noch sicheren „Arbeitsplätze“ im Öffentlichen Bereich sind m.E. nicht für 30 Jahre sicher. Wo nichts verdient wird, da kann nichts verteilt werden. Wer vor einer Generation bei VW etc. angestellt war wurde von den Banken als 100% Sicherheit angesehen und heute? und morgen?

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