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BDI nach der Bundestagswahl: Schaden vom Standort Deutschland abwenden, 300 Milliarden Überschuss ausgeben

Frisch nach der Bundestagswahl meldet sich der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) zu Wort. Man zeigt sich schockiert über das Abschneiden der AfD. Der Rückzug ins Nationale sei für Deutschland keine...

FMW-Redaktion

Frisch nach der Bundestagswahl meldet sich der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) zu Wort. Man zeigt sich schockiert über das Abschneiden der AfD. Der Rückzug ins Nationale sei für Deutschland keine Alternative. Die AfD sei im Kern gegen das, was Deutschland stark gemacht habe und weiter stark machen müsse.

Es gehe nun darum, Schaden vom Standort Deutschland abzuwenden. Das Wahlergebnis sollte jedem, der politisch verantwortungsvoll handele, klar machen, jetzt erst recht konstruktiv zu agieren, so BDI-Chef Kempf in seinem aktuellen Statement. Die Politik müsse jetzt mehr Wirtschaftspolitik wagen als in den vergangenen vier Jahren. Deutschland brauche mehr Tempo, mehr Mut und mehr Weitsicht. Deshalb müsse der Staat die Unternehmen stärken – mit Investitionen für die Zukunft.

Der BDI schätzt, dass in der kommenden Legislaturperiode die Mehreinnahmen des Staates bei satten 300 Milliarden Euro liegen werden. Diese Summe solle verwendet werden um je 1/3 auszugeben für Investitionen, für Bildung, und für Steuerstrukturreformen. Neben üblichen Aussagen wie nach jeder Bundestagswahl, wo ein einfacheres Steuersystem gefordert wird etc, sagt Kempf auch Zitat:

Wirtschaftspolitik braucht Innovation, Verlässlichkeit und Technologieoffenheit. Diese Grundsätze müssen Vorrang haben vor Quoten, Verboten und politischem Wunschdenken. Die Digitalisierung benötigt Gigabit-Infrastrukturen im Fest- und Mobilfunknetz. Das muss die neue Bundesregierung sofort anpacken – gerade auf dem Land, wo rund zwei Drittel der Industriearbeitsplätze sind. Auch die öffentlichen Verwaltungen müssen digitaler und damit bürgernaher und effizienter werden. Wir müssen als Gesellschaft gemeinsam im digitalen Zeitalter ankommen und dafür massiv in Bildung – für alle Altersstufen – investieren.

Ansonsten beinhaltet sein Statement die üblichen Floskeln, die man wohl nach der Wahl als Verband bringen muss. Der große Aufbruch müsse her, man dürfe sich nicht auf dem Erreichten ausruhen usw. 300 Milliarden Euro Überschuss soll Deutschland also in den nächsten vier Jahren erzielen? Das wäre vielleicht theoretisch möglich, wenn die EZB die Zinsen nicht wieder anhebt. Dann könnte der Finanzminister auch weiter fleißig Geld mit neuen Schulden verdienen.

Und woher die große Investitionsoffensive kommen soll? Von Angela Merkel etwa? Dort ist man doch aktuell glücklich, dass gegen die CDU keine Regierung gebildet werden kann. Ja, das macht glücklich. Mehr braucht man nicht zum Leben. Was juckt es da, dass viele ländliche Regionen in Deutschland immer noch 90er-Jahre-Internetanschlüsse haben…


BDI-Chef Dieter Kempf. Foto: BDI

Quelle: BDI



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7 Kommentare

  1. Hier liegt wohl bei Herrn Dieter Kempf ein grosses Missverständnis vor. Der Schaden für Deutschland sind 12 Jahre und mehr ohne wesentliche Änderungen in die richtige Richtung. Anstatt dessen wurde das Lohndumping vorangetrieben (Millionen neue Arbeitskräfte im Billiglohnbereich). Mit der EZB-Droge „Billiggeld“ wurde der Rest der Öffentlichkeit eingenebelt (Schwarze Null und läuft alles nach Plan). Und nun kommt Dieter K. und sieht die Probleme in der AfD. Komisch, ich hätte geschworen die waren die letzten Jahre weder in der Regierung noch im Bundestag. Wie man sich doch täuschen kann. Aber gerade diese rührselige Geschichte von Dieter K. sollte einem zu denken geben. Ein echter BRD Funktionär, träge, satt und ohne nennenswerte Kenntnisse, dafür als Ausgleich mit Anzug. M.E. wird es Zeit, das Eliten wieder Eliten sind und nicht über Jahre in Amt und Würde hoch-gerutschte Pseudoregierungssprecher der Altparteien. Denn eines ist klar, so wie mit Dieter K. wird es nichts, da nützt alles Schimpfen nichts.

    1. Ich nehme an, so Menschen wie Herr Kempf wären die ersten die Ihr Fähnchen ganz schnell drehen würden, falls eine Partei ähnlich der AfD mal über 50% kommen würde. Dann würde ganz anders argumentiert.

      Vor 80 Jahren hat die Industrie sich gefreut. Obwohl das damals eine menschenverachtende Partei war, die sich anschickte Deutschland zu erobern.
      Das darf man ja heute nicht mal in einem Atemzug nennen – so viele Welten liegen zwischen den Parteien von damals und heute.

      1. Sie kennen sicher den Unterschied zwischen früher (1950 ff) und heute ? Früher saßen Verbrecher im Zuchthaus und Patrioten in der Regierung.
        nuff said….

  2. Die deutsche Industrie hat schon uns aller und unvergessenen Adolf
    groß gemacht. Die NSDAP freute sich über satte Zuwendungen
    und nicht wenige der dort in Top-Positionen herumlungernden über Goldene Parteiabzeichen. Die meisten sind zu glimpflich davon gekommen.
    Vielleicht steckt das mal einer dem sauberen Herrn Kempf ?
    Dummschwaller.

  3. Man vermisst den Satz, dass wir Fachkräftemangel haben. Das ist auch immer einer der üblichen Floskeln der Industrieverbände.

  4. …sprach der bezahlte ignorant .

    Von dem Potenzial der Opposition hat der alte graue Mann wohl NULL Ahnung .

    Auch das Merkel schon 30mrd pro jahr für die Gäste fest eingeplant hat , hat der alte graue Mann wohl nicht mitbekommen .

    1. Diese Kurzsichtigkeit von Merkel aber auch, es kommt der Familiennachzug der kürzer hier lebenden.
      Diesen beziffern die tollen Parteien mi Faktor 1, wo der Faktor 4-5 angebrachter wäre. Leider ist man nicht weitsichtig genug oder man lügt einfach. Das mit den eingeplanten 30 Milliarden war gestern und ob die Zahlen wirklich stimmen glaube ich auch nicht. Es wird wohl noch ein Schüppchen nachgelegt werden.

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