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Beben in der US-Brokerindustrie – Disruption!

Ein Beben findet aktuell statt in der US-Brokerindustrie! Das neumodische Wort „Disruption“ trifft es wohl am besten. Es geht um Zerstörung, Unordnung, Chaos, Aufmischung der Branche. Der größte US-Onlinebroker Charles Schwab hat bekanntgegeben, die Kommissionen für Aktien und ETF komplett abzuschaffen, die an Börsen in den USA und Kanada gehandelt werden.

Das ist ein echtes Erdbeben in der US-Brokerindustrie, welches die Konkurrenz in den USA massiv unter Druck setzt! Das wäre ungefähr so, als würde Amazon komplett auf seine Gewinnmarge bei Kleidung und Büchern verzichten, und seine Preise massiv senken, um Otto, Zalando und Co endgültig aus dem Markt zu kegeln. Offensichtlich kann Charles Schwab sich das leisten. Schauen Sie dazu bitte auch das folgende aktuelle Video von Markus Koch, einem jahrelangen Kenner der US-Börsenszene. Nur 7% des Gebührenumsatzes beim Branchenführer stammen aus den Transaktionen bei Aktien und ETF.

Das Kalkül ist offensichtlich. Man will von der Konkurrenz Kundengelder abwerben, und diesen neuen Kunden andere gewinnbringende Geschäfte anbieten, um so unterm Strich mehr Geld zu verdienen. Schauen Sie nur auf den folgenden Chart. Hier haben wir die Aktienkursverläufe von Ameritrade und E-Trade übereinander gelegt seit Jahresanfang. Der Abwärtsstrich zeigt den Verlust von gestern Abend gegenüber vorgestern. Was für ein Absturz in den Kursen.

Denn die beiden sind abhängiger von Aktien- und ETF-Kommissionen als Charles Schwab. Die Aktie von E-Trade hat gestern 16,4% an Wert verloren, die von Ameritrade sogar 25,7%. Auch die Aktie von Charles Schwab selbst hat gestern 9,7% verloren. Wird das Unternehmen wirklich als Gewinner innerhalb der US-Brokerindustrie hervorgehen? Oder schaufelt man sich und der Konkurrenz das eigene Grab, weil man sich der eigenen Gewinnmargen beschneidet, und später nicht mehr zurück kann mit der Wiedereinführung von Handelsgebühren? Denn der Kunde, der gewöhnt sich verdammt schnell an Trading ohne Kosten!

US-Brokerindustrie - Kurse brechen ein

Charles Schwab im Wortlaut:

Schwab CEO and President Walt Bettinger emphasized, “This is our price. Not a promotion. No catches. Period. Price should never be a barrier to investing for anyone, whether an experienced investor or someone just starting on the investing path. We’re proud to provide clients with a full-service, modern investing experience that delivers on our no trade-offs combination of service, simplicity and superior value – backed by a satisfaction guarantee2. In support of the valued independent investment advisors we serve, the same pricing will apply to their clients when trading at Schwab.” Beginning October 7, 2019, the company will reduce U.S. stock, ETF and options online trade commissions from $4.95 to zero. And with no minimum account size3 to open a full featured Schwab brokerage account, every investor, no matter how large or small, can benefit from the expertise and support of a firm that has been entrusted with more than $3.7 trillion in client assets. Every Schwab client using our web and mobile channels automatically qualifies for the new pricing, without opening a new account, making a new deposit or maintaining a minimum balance of any type.



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