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Beispiel Wirecard zeigt: Streuen, streuen und nochmals streuen

Börsenkurse

Lieber Börsianer,

mir sind in den letzten Monaten teils erschütternde Geschichten zu Ohren gekommen. Danach sollen vereinzelt Privatanleger mit der Aktie der Wirecard sechsstellig eingebüßt haben. Einige sollen sogar ihr Erbe weitgehend verloren haben. In so mancher Familie dürfte momentan der Haussegen schief hängen, weil der Mann oder die Frau die Altersvorsorge erheblich beschädigt hat.

Auch die Handelsdaten bestätigen den Befund. In den Monaten vor und während des Crashes war die Aktie der Wirecard regelmäßig der meistgehandelte DAX-Titel. Derivate auf den Titel führten regelmäßig die Liste der meistgehandelten Derivate an den Börsenplätzen Frankfurt und Stuttgart an. Es war in der Tat sehr schwer, sich diesem Hype um das vermeintliche Wachstumsunternehmen aus deutschen Landen zu entziehen. Zu Deutsch: Hier haben sehr viele Anleger geblutet.

Da stellt sich natürlich die Frage, wie kann man sich vor solchen Kursdebakeln schützen. Ich habe hier eine ernüchternde Antwort für Sie. Natürlich reduzieren Sie Ihre Fehlerquote etwa durch saubere Recherche, vernünftige Informationsquellen und ein gesundes Misstrauen gegenüber allzu wundersamen Erfolgsgeschichten. Gleichwohl wird es irgendwann jeden noch so vorsichtigen oder kompetenten Börsianer einmal richtig böse erwischen. Davor ist keiner von uns auf Dauer gefeit. So selten derartige Kursdebakel auch sind, sie gehören letztlich zum Börsengeschäft dazu.

Trotzdem ist ein solches Kursdebakel kein Schicksal und kann mit der richtigen Taktik zumindest in seiner Auswirkung auf das Gesamtdepot wirkungsvoll begrenzt werden. Das Zauberwort heißt hier: Diversifizierung oder zu Deutsch Streuung.

Zwei einfache Rechenbeispiele: Sie haben Ihr Depot wesentlich auf der Aktie der Wirecard aufgebaut. Am Ende machte der Titel rund 50 % Ihres Gesamtdepots aus. Dann haben Sie heute fast die Hälfte Ihres Depots verloren.

Waren Sie hingegen vorsichtig und haben die Aktie nur mit einer Gewichtung von – sagen wir 5 % – für Ihr Depot erworben, dann haben Sie heute rund 5 % in Ihrem Depot verloren. Das ist nicht schön. Letztlich holen Sie solche wirkungsvoll begrenzten Verluste aber immer schnell auf. Ein Verlust von 50 % hingegen ist eine andere Hausnummer und…..

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3 Kommentare

  1. Streuen, streuen, streuen! Richtig! Einfach ein Welt-ETF kaufen und Ruhe ist.

    1. @Columbo – was ist ein Welt-ETF? Da ist etwa beim MSCI World zu zwei Dritteln Wall Street drin..
      Und streue hat in der Finanzkrise auch nicht so richtig funktioniert..

      1. @Markus

        Ja genau. Der MSCI-World-ETF hat mich bisher nicht enttäuscht, besonders nicht nach der Finankrise(in der Krise hab ich das einfach verdrängt).
        Mir tut nur leid, das ich nicht mehr davon habe. In der Corona-Krise hab ich mich nicht so recht getraut.

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