Von Claudio Kummerfeld
Als Bill Gross im September 2014 PIMCO verließ, hatte er bis dato den weltweit größten Vermögensverwalter für Anleihen aufgebaut und den größten Einzelfonds selbst verwaltet. Er war neben Mohammed El-Erian das Aushängeschild bei PIMCO. Nach seinem Abgang verabschiedeten sich auch umgehend dutzende Milliarden an verwaltetem Vermögen, aber nicht zu seinem neuen Arbeitgeber „Janus“, sondern die Gelder verteilten sich auf sonstige Konkurrenten. Mit einem solch massiven Mittelabfluss hatte der Eigentümer, der deutsche Versicherungsriese Allianz, wohl nicht gerechnet.
Da musste wohl schnell eine glanzvolle Lösung her. Aber erst 7 Monate später hat man jetzt endlich jemanden präsentiert, der dem Unternehmen wieder Glanz und Würde verleiht. Der ehemalige Chef der US-Notenbank „Federal Reserve“ (Fed) Ben Bernanke wird bei PIMCO anheuern. Er wechselt von seiner aktuellen Tätigkeit als Rentner, Blogger und Vortragsredner in die Investmentbranche. Offiziell soll er hier als „Berater“ tätig werden. Auf den ersten Blick ein großer Name, aber auf den zweiten Blick: was hat Ben Bernanke bei der Fed Glanzvolles geleistet? Er hat die Gelddruckmaschine im Keller mehrmals angeworfen, und ansonsten wie ein Buchhalter das Tagesgeschäft „verwaltet“. Würden Sie einem Verwaltungsfachangestellten zutrauen ihr Geld kreativ und dynamisch am Kapitalmarkt zu vermehren? Oder würden Sie Hans-Werner Sinn Geld anvertrauen, wenn er bei einem Hedgefonds anheuern würde? Bill Gross jedenfalls spricht von einem „PR-Gag“.
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