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Benzin: Preise in USA – hoch, aber noch nicht das Inflationsproblem

Treiben hohe Preise für Benzin die Inflation in den USA?

Kürzlich beschwerte sich Ex-US-Präsident Trump über die hohen Preise für Benzin in den USA. Sind diese der Treiber schlechthin für Inflation?

Erst vor zwei Tagen wurden der Einfluss der Energiepreise (speziell Öl und Benzin) auf die deutsche Inflationsrate in einem Artikel thematisiert. Was sich auch in den Tageszeitungen zu einem großen Thema entwickelte, schließlich machte die Kanzlerkandidatin der Grünen einen noch weitergehenden Vorschlag. Wie sieht es aber in den USA aus, wo die Preise für Benzin und Diesel erheblich niedriger sind, weil nicht so mit Steuern belegt wie zum Beispiel in Deutschland?

Benzin: Der US-Spritpreis, im Land der Benzinschlucker

Immer wieder im Blick: Der Ford F-150, seit 1981 das meistverkaufte Auto in den USA, ein gewaltiger Pick-up mit über 2,5 t Leergewicht und bereits einem Normverbrauch von 15 Litern auf 100 km. Er steht für eine Ära der billigen fossilen Energien – aber auch in den USA gibt es ein Umdenken, in Gestalt des F-150 Lightning, dem vollektrischen Pickup von Ford. Noch vor ein paar Jahren kein Problem, wenn eine Gallone Benzin um zwei Dollar gekostet hat, entsprechend 3,79 Liter und umgerechnet auf unsere Verhältnisse, eine billige Angelegenheit. Jetzt springen die Preise für Benzin in den USA aber auch nach oben über das Vor-Corona-Niveau hinaus .- aber noch weit entfernt von den Preisen zu Beginn der 2010-er-Jahre.

Super und Normal auf Höhen wie 2014

Die Preise für Benzin in den USA

Hier noch ein Blick auf die wilden Schwünge beim US-Öl – mit Folgen für die Preise für Benzin in den USA:

Ölpreis WTI

Was also treibt die Inflation so in den USA auf die letzte Rate beim Verbraucherpreisindex (CPI) von 4,16 Prozent (die Kerninflation ohne Energie und Nahrungsmittel liegt bei 2,96 Prozent)?

Wie in einem früheren Artikel dargelegt, waren es in den letzten beiden Jahrzehnten Energie (plus 104,2%), Gesundheitskosten (plus 106,4%) und vor allem die Schulkosten (plus 168,9%).

Die Komponenten der Inflation

Betrachtet man sich die Zusammensetzung des US-Verbraucherpreisindex, so sieht man natürlich die Schwergewichte Verkehr und Nahrungsmittel, die sehr gestiegen sind. Aber über allem schweben die Kosten für Unterkunft, in denen natürlich neben der Miete auch die Nebenkosten für das Wohnen beinhaltet sind.

Hierin versteckt ist der ganz große Treiber Mieten, gut erkennbar an einer Grafik von Arbor, die Markus Fugmann gestern Abend in seinem Video gezeigt hat.

Mieten in US-Großstädten

Fazit

Auch in den USA machen sich steigende Preise für Benzin und Öl stark bemerkbar, allerdings nicht so wie in Deutschland, wo die Steuern auf Energie ganz andere Auswirkungen haben. Fast schon in Vergessenheit geraten die Phasen zwischen 2011 und 2014, als wir Preise für WTI und Brent von über 100 Dollar hatten. Derartiges sollten wir uns in Deutschland in nächster Zeit bei der (noch) immer großen Bedeutung der fossilen Energien und bei all den sonstigen Preissteigerungen nicht wünschen.

Aber auch die Entwicklung der Mietkosten in größeren Städten der USA hat Fahrt aufgenommen – und diese werden nicht so leicht vorübergehend sein. Eine weitere schwierige Gemengelage, denn daraus resultiert entweder eine Verringerung des verfügbaren Einkommens oder die Forderung nach höheren Löhnen.



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