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Benzinpreis: Auch in den USA ein immer größerer Faktor für Inflation

Der Benzinpreis steigt - und damit die Inflation

Seit jeher ist der Benzinpreis in den USA – und in anderen Ländern – ein Politikum, schließlich betrifft er fast alle Menschen und hat darüber hinaus maßgeblichen Einfluß auf die Entwicklung der Inflation.

Das Thema Inflation wiederum ist im aktuellen Zyklus übermächtig und bedeutsam – das dürfte manchem Beobachter schon (thematisch) bald zum Halse heraushängen. Die einzelnen Komponenten haben naturgemäß völlig verschiedene Auswirkungen auf die Menschen, aber eine Preiskomponente hat diesseits und jenseits des Atlantiks eine große Bedeutung. Es ist eben der Benzinpreis:  er steigt in den USA (wie auch in Deutschland) weiter, wie es eine Übersicht von Advisor Perspectives zeigt.

Der Benzinpreis in den USA steigt weiter

Gasoline ist auf dem Weg zu den Hochpreisen der Jahre 2011 bis 2014:

Der Benzinpreis in den USA

Der Ölpreis ist derzeit wieder auf dem Weg nach oben, plus 8,4 Prozent gegenüber der Vorwoche – und über 51 Prozent im Plus gegenüber Jahresbeginn. Hier die Entwicklung der verschiedenen Sorten:

Die Ölpreise nach Sorten

Mit Spannung erwarten Ökonomen und Investoren auf die Augustzahlen bei den Verbraucherpreisen. Wird es weiter nach oben gehen und wird man die Inflationsspitzen des Krisenjahres 2008 übertreffen?

 

Die Verbraucherpreise in den USA - der Benzinpreis spielt eine große Rolle

Energiekosten sind im amerikanischen Verbraucherpreisindex CPI sowohl in den Komponenten Housing als auch bei Transportation enthalten:

Benzinpreis - Eerngiepreise als Teil der Verbraucherpreise

Würde man die Energiekosten explizit als Faktor ausweisen, so käme folgender Anstieg auf Jahressicht zum Vorschein:

Energiepreise - wesentlich vom Benzinpreis abhängend

Fazit

Auch wenn sich der Basiseffekt bei den Ölpreisen, ausgelöst durch den weltweiten Lockdown im Frühjahr des Jahres 2020, langsam abbauen wird, so ändert das nichts an hohen Energiepreisen, die neben anderen Faktoren einen maßgeblichen Anteil an der Höhe des US-Verbraucherpreisindex CPI haben. Schließlich gibt es in den USA 650 PKW pro 1000 Einwohner – und der ganz überwiegende Anteil davon läuft mit Verbrennungsmotor. Daher hat der Benzinpreis eine überragende Bedeutung für die Konsumenten!

Ein Anstieg beim Benzinpreis macht sich im (meist knappen) Budget vieler Amerikaner sofort bemerkbar, die auf den Pkw angewiesen sind. Noch ist allerdings beim US-Verbrauchervertrauen davon nicht viel zu spüren: man glaubt den Beschwichtigungen der Fed hinsichtlich des Preisanstiegs (transitory) und vertraut vielleicht auch auf die Fähigkeit der USA, Öl im eigenen Lande ausreichend zu fördern.

Bei der gestrigen Notenbanksitzung war erwartungsgemäß viel die Rede von der aktuellen Inflation. Fed-Chef Powell sprach einmal mehr von den vorübergehenden und auf die Erholung der Wirtschaftserholung basierenden Effekten. Man kam zu der Erkenntnis, dass 80 Prozent davon „transitory“ seien und 20 Prozent dauerhaft. Natürlich hofft man, dass die Kosten für Energie nicht unter Letzterem sind, denn diese reduzieren das Budget der Amerikaner für den Konsum – und um den geht es ganz besonders im Land der unbegrenzten Kreditkarten.



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