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Berichtssaison in den USA – bringt sie die Korrektur?

Das erste Halbjahr ist vorbei und mit einem Anstieg von 17 Prozent (USA und Deutschland) war es an der Börse eine überaus gute Periode. Aber kann es so weitergehen, bei sich deutlich eingetrübten Indikatoren? Sicherlich ist die Hoffnung auf Zinssenkungen (zunächst Ende Juli) ein großer Faktor – das billige Geld. Aber in Kürze startet die Berichtssaison für das zweite Quartal und die könnte doch zu der ein oder anderen Gewinnmitnahme führen.


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Kann es eine Fortsetzung der Börsenrally geben, ohne Gewinnwachstum?

Inzwischen sind Sie nicht mehr zu übersehen, die tiefen Spuren im verarbeitenden Gewerbe: Der globale Einkaufsmanagerindex ist im Mai auf den tiefsten Stand seit der Eurokrise 2012 gefallen. Wie gestern beschrieben nehmen die Sorgen über die weitere Entwicklung zu, viele Unternehmen stellen ihre Investitionsvorhaben zurück. Auch auf dem Arbeitsmarkt ist allmählich eine Eintrübung erkennbar und die Bereitschaft für Neueinstellungen geht zurück.

Klar folgt die US-Notenbank höchstwahrscheinlich der Wirtschaftsabschwächung mit Zinssenkungen, aber wie wirksam können diese noch sein? Wir stehen vor der US-Berichtssaison für Q2 2019, also müsste auch die immer noch wirksame Triebfeder für die Märkte, die Aktienrückkäufe, für mehrere Wochen wegfallen. Was viele Optimisten vergessen, ist der riesige Basiseffekt der US-Steuerreform 2018, der die Unternehmensgewinne um bis zu 28 Prozent nach oben schraubte. Dieser verfällt mehr und mehr und man schätzt, dass dadurch allein ein Prozent Wachstum bis zum Jahresende wegfällt.

Was wird die Berichtssaison für Q2 bringen?

Das nachlassende Wirtschaftswachstum in den USA, bei einem gleichzeitig stagnierenden Welthandel sollte eigentlich dem Umsatzwachstum der Unternehmen schaden. Insbesondere die High-Tech-Branche hatte deshalb schon vor Kurzem gewarnt und nicht nur um Donald Trump von seinem Vorhaben abzubringen, die Zölle weiter zu erhöhen. Da die Lohnkosten im 50-Jahrestief der Arbeitslosigkeit recht stabil geblieben sind, müsste dies Marge gekostet haben. Über den starken Einbruch im Transport-Index, gerade im Mai inmitten des Quartals, habe ich gestern ausführlich berichtet. Ein Frühindikator, der sich in den Unternehmensausblicken bemerkbar machen müsste.

Eigentlich stand Q2 unter einem sehr schlechten Stern. Zölle, Gegenzölle, schwarze Listen und eine Unsicherheit in den Führungsetagen der Firmen wie schon lange nicht mehr.

Oder aber steht wieder eine Überraschung wie in Q1 ins Haus, als das Bruttoinlandsprodukt mit 3,1 Prozent annualisiert gewachsen war? Schwer vorstellbar. Die große Frage ist, hat der am 28. Juni beschlossene Waffenstillstand zwischen den USA und China die Unternehmen dazu gebracht, ihre abwartende Haltung aufzugeben? Wohl eher nicht, denn jeder weiß, wir sind nur ein paar Tweets entfernt von einer 10 Prozent-Korrektur.

Fazit: Die Berichtssaison ist der Trigger

Die Märkte haben im ersten Halbjahr viel vorweggenommen, jetzt müssten die Unternehmen liefern, zumindest mit ihren Ausblicken. Erinnern wir uns an den Start des Jahres: Man erwartete ein ganz schwaches erstes Quartal, moderate Steigerungen in Q2 und Q3 und einen Sprung der Unternehmensgewinne in Q4. Es kam bisher anders. In Q1 überraschten die Unternehmen, allerdings begannen sie die Aussichten nach und nach nach unten zu setzen – derHandelsstreit hinterließ immer größere Schäden.

Auch wenn Zinsphantasie herrscht, müssen die Firmen jetzt liefern. Bei enttäuschen Ausblicken ziehen viele US-Investoren die Reißleine, dies haben wir schon nach Q1 gesehen, als selbst große Werte über Nacht zweistellige Einbußen verkraften mussten. Denn auch wenn es manch einer anzweifeln mag: Langfristig und geglättet hängt der Indexstand von den kumulierten Unternehmensgewinnen ab – trotz aller Ausreißer. Wie erwähnt, die Effekte der Steuerreform laufen aus, die Auslandsvermögen wurden bereits stark repatriiert. Börse bewertet Zukunft und dies sollte nach und nach berücksichtigt werden.

Deshalb sollten uns besonders die Ergebnisse und Ausblicke der großen Chiphersteller und der Transportunternehmen etwas Aufschluss über künftige Entwicklungen geben.

Die Berichtssaison steht vor der Tür

By Vlad Lazarenko – Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=33219566



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1 Kommentar

  1. Wenn man den Artikel liest, kann es eigentlich nur nach unten gehen. Sollte es so kommen, muss man wieder „dick“ rein gehen (Powell Put). Denn bis das Finanzsystem kollabiert, wird das Geld vornehmlich in den US-Markt gehen.

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