Da haben wir Sie aber erschreckt! Aber ja, die Zahl stimmt. Das Konglomerat Berkshire Hathaway von Investmentlegende Warren Buffet hat im letzten Quartal 25,39 Milliarden Dollar verloren. Im 4. Quartal 2017 waren es noch +32,5 Milliarden Dollar. Aber schaut man auf die Gesamtjahreszahlen, ist die Lage nicht mehr ganz so schlimm.
Da hat Berkshire Hathaway nämlich 2017 einen Gewinn von 44,9 Milliarden Dollar erzielt, und 2018 immerhin noch +4,02 Milliarden Dollar. Als Grund dafür nennt man die schlechten Aktienkurs-Entwicklungen in den letzten Monaten. Besonders lag es an den Aktien von Apple und Kraft Heinz. Man vergesse nie, dass Berkshire Hathaway anders funktioniert als ein Industrieunternehmen, dass sich auf ein Produkt konzentriert. Berkshire ist letztlich ein riesiger Gemischtwarenladen aus unzähligen Beteiligungen, bei denen viele Minderheitsbeteiligungen sind.
Dazu gehören Eisenbahnlinien, Versicherungsgesellschaften, und vor alle Konsumgütergesellschaften. So besitzt man zahlreiche Aktien von Unternehmen wie Kraft Heinz oder auch Coca Cola. Fallen die Aktien, ist das natürlich schlecht für diesen gigantischen „Fonds“ von Warren Buffett. Zuletzt war sein Unternehmen schlechter unterwegs als der Gesamtmarkt, langfristig aber deutlich besser!
Berkshire Hathaway trennt übrigens (um mehr Klarheit in die Zahlen zu bringen) zwischen den Verlusten aus Investments und dem operativen Kerngeschäft. Im operativen Geschäft machte man nämlich einen Gewinn von 5,7 Milliarden Dollar im letzten Quartal in Relation zum fünf mal größeren Verlust bei Investment-Positionen (Minderheitsbeteiligungen bei großen Konzernen).
Man sieht also: Alles halb so wild bei Warren Buffett! Wenn sie hier klicken, gelangen sie auf den am Wochenende veröffentlichten aktuellsten Aktionärsbrief des Unternehmens. Wie jedes Jahr listet man transparent erst einmal auf, wie sich die Aktie letztes Jahr und all die Jahre zuvor in Relation zum Vergleichsindex S&P 500 entwickelt hat. Letztes Jahr verlor die Aktie 4,4%, aber seit 1965 hat sie durchschnittlich 18,7% pro Jahr zugelegt.
Um mal die Dimensionen von Berkshire klar zu machen: Das Unternehmen ist laut aktueller Veröffentlichung mit jeweils knapp 10% ein sehr großer Anteilseigner an der Bank of America, Delta Air Lines, Coca Cola und Wells Fargo. Am Giganten Apple hält man 5,4% der Anteile, und bei American Express sind es sogar 17,9%. An Goldman Sachs besitzt man 4,9% und an JP Morgan immerhin noch 1,5%. Die Aktie von Berkshire ist heute übrigens leicht im Plus.
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War das jetzt ein Bär oder ein Bulle ,der in 3Monaten 1/3 des ganzen Lebenswerkes verspielt hat?
Mit dem oft kritisierten FMW Anlageverhalten wäre das nicht passiert.Es gäbe ja auch Absicherungen.
Alle warteten auf die Endjahresrally u.statt das Christkind ist der Höllenbär gekommen.