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BioNTech schreitet weiter voran bei der Diversifizierung – neue Meldung

Die Bekämpfung des Coronavirus nimmt immer mehr Fahrt auf, und neben Impfstoffen kommen auch Medikamente auf den Markt, und neue sind schon in der Pipeline. Das Szenario, dass die gigantische Nachfrage nach Corona-Impfstoffen nachlassen könnte, ist realistisch. Derzeit ist die Nachfrage zwar weiterhin extrem hoch. Aber wird das in 12 oder 24 Monaten immer noch der Fall sein, wenn die Krise dann möglicherweise im Griff ist? Damit BioNTech dann nicht als One-Hit-Wonder wieder in der Versenkung verschwindet, sollte das Unternehmen besser auf Diversifizierung des Produktangebots setzen. Und da tut sich bereits so einiges.

Letzte Woche meldete man eine Kooperation mit Pfizer zu einem Impfstoff gegen Gürtelrose. Heute jetzt meldet BioNTech einen weiteren Schritt, mit dem die Abhängigkeit vom Kampf gegen Corona in den nächsten Jahren sinken könnte. Man hat eine Vereinbarung getroffen mit dem Unternehmen Crescendo Biologics zur Entwicklung multispezifischer Präzisionsimmuntherapien. Crescendo Biologics ist laut Mitteilung ein Immuno-Onkologie-Unternehmen, das neuartige und zielgerichtete T-Zellen verstärkende Therapeutika entwickelt. Beide Unternehmen starten eine Forschungskollaboration zur Entwicklung neuartiger Immuntherapien zur Behandlung von Krebs und anderen Erkrankungen. Die anfängliche Laufzeit der Forschungskooperation beträgt drei Jahre.

Crescendo werde seine einzigartige, unternehmenseigene transgene Plattform in die Kollaboration einbringen, um vollständig menschliche Antikörper, die ausschließlich die schwere Kette enthalten, (Humabody® VH) gegen von BioNTech ausgewählte Zielstrukturen zu entwickeln. Humabodies stellen laut Mitteilung eine neuartige Klasse von Therapeutika dar, die die hohe Bindungsaffinität und -spezifität herkömmlicher Antikörpertherapien beibehalten. Aufgrund des Verzichts auf die leichte Kette im Antikörper würden Humabodies zusätzliche Vorteile bieten wie eine geringe Größe, verbesserte Gewebe- und Tumorpenetration, Stabilität sowie molekulare Simplizität. Insbesondere durch ihren modularen Aufbau würden sich Humabodies ideal eignen für die Entwicklung von Immuntherapien, die mehrere Zielstrukturen adressieren.

Die Plattform von Crescendo bietet laut heutiger Aussage von BioNTech hervorragende Eigenschaften, um neue Zielstrukturen und Kombinationen zu erschließen. Man sehe darin ein großes Potenzial, um multi-spezifische mRNA und programmierbare zellbasierte Therapien für eine Reihe von Krankheiten zu entwickeln. Man freue sich auf die Zusammenarbeit mit Crescendo, um sein multi-modulares Immuntherapie-Portfolio weiter zu stärken und zu erweitern sowie bahnbrechende Präzisionstherapeutika für Patienten zu entwickeln.

Im Rahmen der Vereinbarung erhält Crescendo eine Vorauszahlung in Höhe von 40 Millionen US-Dollar, einschließlich einer Barzahlung und einer Kapitalbeteiligung von BioNTech, sowie Forschungsmittel für die Dauer der Zusammenarbeit. BioNTech wird für die globale Entwicklung verantwortlich sein und die exklusiven weltweiten Vermarktungsrechte für alle aus der Zusammenarbeit hervorgehenden Produkte besitzen. Crescendo hat Anspruch auf Entwicklungs-, Zulassungs- und kommerzielle Meilensteinzahlungen von insgesamt mehr als 750 Millionen US-Dollar sowie auf gestaffelte Lizenzgebühren auf den weltweiten Nettoumsatz.

Firmenzentrale von BioNTech in Mainz
Hauptsitz von Biontech in Mainz. Foto: Epizentrum CC BY-SA 4.0



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