Bitcoin gerät erneut unter Druck: Nach einer warnenden Ansprache von Fed-Chef Jerome Powell, der Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung dämpfte, rutschte die Kryptowährung deutlich ab. Anleger hatten eigentlich auf Rückenwind durch die jüngste Entscheidung der US-Notenbank gehofft – doch Powells mahnender Ton ließ die Euphorie rasch verpuffen. Nun rückt eine wichtige Unterstützung erneut ins Visier – hält sie auch diesmal stand?
Bitcoin fällt nach Warnung von Powell
Nachdem der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, sich hawkisch geäußert hatte, was die Erwartungen hinsichtlich einer weiteren Zinssenkung in diesem Jahr dämpfte, verlor Bitcoin weiter an Boden.
Die größte Kryptowährung fiel um bis zu 3,2 % auf unter 108.000 US-Dollar. Ein erster Erholungsversuch viel wieder in sich zusammen – aktuell notiert der BTC-Kurs bei 107.725 USD. Laut einem Bericht von Bloomberg folgte der Rückgang auf die weitestgehend erwartete Entscheidung der Fed, ihren Leitzins am Mittwoch um 0,25 Prozentpunkte auf 3,75 bis 4 % zu senken – die zweite Senkung in Folge. Eigentlich eine gute Nachricht für ein Liquiditätsasset wie Bitcoin. Doch Powell warnte die Anleger davor, dass eine weitere Senkung im Dezember „keineswegs beschlossen sei”. Immerhin kündigte die Fed an, ihre langjährige Bilanzverkürzung zum 1. Dezember zu beenden – ein Signal, das den Märkten zumindest etwas Liquiditätsdruck nimmt. Dies reichte jedoch nicht aus, um die größte Kryptowährung anzutreiben.
Der Rückgang setzte sich nach dem Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping zunächst fort, ehe ein Stabilisierungsversuch einsetzte. Trump sagte, die beiden hätten ein „fantastisches Treffen” gehabt, das zu Fortschritten hinzu einem Handelsabkommen geführt habe. Demnach werden die USA die Zölle auf chinesische Waren im Zusammenhang mit Fentanyl mit sofortiger Wirkung halbieren.
„Powells Äußerungen sorgten für eine gewisse Risikoscheu”, sagte Charlie Sherry, Leiter der Finanzabteilung bei BTC Markets. „Wenn man dann noch das Treffen zwischen Trump und Xi hinzunimmt, das heute die Märkte in Aufruhr versetzt hat, ist es nicht verwunderlich, dass es zu einigen Schwankungen kommt. Viele Technologieaktien stehen ebenfalls unter Druck, sodass der Nasdaq 100 fast ein Prozent tiefer in den Handel startete. Kryptowährungen folgten diesem Trend.“

Zinspolitik drückt auf die Stimmung
Die Renditen für Staatsanleihen und der US-Dollar stiegen nach Powells Äußerungen am Mittwoch, während die US-Aktienkurse nachgaben. Zinsswaps deuten nun auf eine Wahrscheinlichkeit von etwa 60 % für eine weitere Senkung um einen Viertelpunkt im Dezember hin, nachdem diese vor der Entscheidung fast vollständig eingepreist war.
„Powell deutete an, dass es innerhalb des Ausschusses ‚stark unterschiedliche Ansichten‘ gibt“, sagte Augustine Fan, Partner der Krypto-Handelsplattform SignalPlus. „Die Situation wird durch den Regierungsstillstand und die Datenblockade noch schwieriger. Der Vorsitzende deutete an, dass sie abwarten könnten, wie sich die Dinge im Dezember entwickeln.“ Nach Ansicht der Analysten von Bravos Research gibt es jedoch drei Nachfragequellen, die den Bitcoin stützen und erneut beflügeln könnten. Eine davon ist der anhaltende Debasement Trade.
Nick Ruck, Direktor bei LVRG Research, sagte, Powells Tonfall habe „die Händler überrascht und die jüngsten Gewinne zunichte gemacht“. Bitcoin-Händler sollten nach Unterstützung bei 107.000 USD und 100.000 USD als wichtigen Abwärtstrends Ausschau halten, fügte er hinzu.
FMW/Bloomberg
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Es wird kommen wie immer. Die zittrigen Hände verkaufen. Solange Trump am Ruder und selbst massiv in Kryptos investiert ist, mache ich mir keine Gedanken über den zukünftigen Kurs.