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Bewährungsprobe für die Rallye Bitcoin ist dabei, das Sprichwort „Don’t Fight the Fed“ zu testen

Bitcoin ist dabei, das Sprichwort "Don't Fight the Fed" zu testen

Nach einem Horror-Jahr für Kryptowährungen läuft es seit Januar bislang deutlich besser. Doch die Bitcoin-Rallye von 40 % in diesem Jahr steuert nun auf eine Bewährungsprobe in Form der bevorstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed zu. Während des mehrjährigen Höhenflugs von Risk-Assets wie Kryptowährungen und Wachstumsaktien verwiesen die Bullen mit dem Sprichwort „don’t fight the Fed“ immer wieder auf die Geldschwemme der Notenbanken, die vor allem risikoreiche Assets beflügelten.

Doch das Mantra hat sich umgekehrt, nun strafft die Fed die Geldpolitik und entzieht dem Markt Liquidität, was im vergangenen Jahr Bitcoin und Co. deutlich unter Druck gebracht hat. Seit Jahresbeginn stellen sich die Märkte gegen die Fed und wetten auf ein Ende des Zinsanhebungszyklus und erste Zinssenkungen noch in diesem Jahr. Es ist eine heikle Wette, die heute Abend auf die Probe gestellt wird, wenn Fed-Chef Powell seine Pressekonferenz abhält.

Bewährungsprobe für Bitcoin-Rallye

Bloomberg berichtet dazu: Kryptowährungen, Aktien und Anleihen sind im neuen Jahr in die Höhe geschnellt, weil der Markt von der US-Notenbank Fed einen langsameren Zinskurs und eventuell eine Zinssenkung erwartet, da sich die hohe Inflation abkühlt. Während die Fed am Mittwoch höchstwahrscheinlich eine Erhöhung um einen Viertelpunkt verkünden wird, könnte der Vorsitzende Jerome Powell betonen, dass die Geldpolitik restriktiv bleiben wird, um die Preise zu dämpfen.

Das könnte den jüngsten Anstieg der Marktkapitalisierung des Kryptomarktes um 250 Milliarden Dollar in den letzten vier Wochen zunichte machen. Die Sorge erinnert an das alte Sprichwort „don’t fight the Fed“, das 1970 von dem verstorbenen Investor Martin Zweig geprägt wurde, der auf die starke Korrelation zwischen der Fed-Politik und Aktien hinwies.

Der Krypto-Markt ist zu optimistisch in Bezug auf einen schnellen Schwenk der Fed“, schrieb Vetle Lunde, Senior Analyst bei Arcane Research, in einer Notiz. Lunde fügte hinzu, dass „nachlassendes Momentum, ein starker technischer Widerstand und die Erwartung eines hawkish FOMC“ auf einen schlechten Februar hindeuten.

Arcane sagte, dass eine Analyse der Bitcoin-Schwankungen rund um die jüngsten Briefings der Fed nach der Zinsentscheidung darauf hinweist, dass ein „Trend zu massiver FOMC-induzierter Volatilität bei BTC zurückgeht“. Aber er fügte hinzu, dass Händler Vorsicht walten sollten, wenn Powell spricht.

Bitcoin notiert am Morgen stabil bei rund 23.050 Dollar. Kleinere Münzen wie Avalanche und Dogecoin verzeichneten indessen im Vorfeld zur Fed-Zinsentscheidung Verluste.

Kryptowährungen: Volatilität während Fed-Zinsentscheidung
Source: Arcane

Aufschwung vor der Zinsentscheidung

Eine mildere Gangart der US-Notenbank ist eine der Hauptursachen für die Zuwächse bei Bitcoin und anderen digitalen Währungen im Januar, aber der Markt betont auch, dass das Schlimmste der Krise um die kollabierte FTX-Börse hinter uns liegt, sagte Jean-Marie Mognetti, Chief Executive Officer von Coinshares International Ltd. im Bloomberg-Fernsehen.

Auch Krypto-Aktien haben sich von der letztjährigen Talfahrt erholt. So stiegen beispielsweise die Aktien der US-amerikanischen Börse Coinbase Global Inc. im Januar um 65 % und erzielten damit die beste monatliche Performance seit der Börsennotierung des Unternehmens im Jahr 2021. Ein Index von Krypto-Mining-Aktien verzeichnete mit einem Anstieg von 77 % einen noch nie dagewesenen Monat.

Die Rallye bei den Kryptowährungen im Jahr 2023 hat den Ein-Jahres-Rückgang bei einem Index der 100 wichtigsten Coins auf 43 % reduziert. Eine Umfrage von LendingTree ergab, dass von den 28 % der Amerikaner, die eine Form von digitalen Vermögenswerten gehalten haben, fast 40 % diese mit Verlust verkauft haben.

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. Die Aussagen von Powell sind vorhersehbar. Märkte handeln allerdings die Zukunft und die Zukunft stimmte in der Vergangenheit nicht mit dem Wunschdenken der Notenbanken überein. Die Notenbanken haben keinerlei Glaubwürdigkeit mehr, natürlich können Sie weiterhin Wortakkrobatik betreiben, von viel Erfolg war das bisher nicht gekrönt, postive Realzinsen sind weit entfernt, und werden wohl auch nie mehr kommen.

    Das einzige was insofern gewiss ist, ist stetiger Kaufkraftverlust in Fiat und Nominalwerten mM wird das von den Märkten ganz gut antipiziert

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