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Bitcoin-Crash – es ist nicht das digitale Gold

Der Crash bei Bitcoin und Co zeigt, dass Kryptowährungen kein Wertspeicher sind, sondern dass nach wie vor Gold diese Funktion erfüllt.

Bitcoin-Trading über Smartphone App

Vehement wurde Bitcoin als das digitale Gold, der digitale Wertspeicher, das Investment der Zukunft von zahllosen „Experten“ propagiert. Im vergangenen Herbst hat El Salvador den Bitcoin selbst als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt. In den sozialen Netzwerken und Blogs haben, im Zuge des kontinuierlichen Kursanstiegs, zahlreiche Bitcoin-Jünger- und Maximalisten Fotos von sich – auf denen sie ihre natürlichen Augäpfel mit Lasern ersetzt haben – hochgeladen und von einem Kurs von 100.000 Dollar phantasiert, und vom Bitcoin als Weltwährung geträumt. Davon sind wir gegenwärtig meilenweit entfernt.

Bitcoin ist kein Wertspeicher

Mittlerweile wird auch dem letzten klar, dass der Bitcoin in keiner Weise die Funktion eines Wertspeichers, insbesondere in Krisenzeiten erfüllt. Bitcoin ist nichts anderes als ein hochspekulatives Investmentvehikel, welches Dank des unfassbar vielen billigen Geldes der Notenbanken massiv in die Höhe getrieben wurde. Jetzt ist die Party des „cheap money“ offenkundig vorbei. Während die Aktienmärkte in Anbetracht der gegenwärtigen Situation – hohe Inflation, Zinswende in den USA, Verteuerung des US-Dollars, steigende Anleiherenditen – erwartungsgemäß nach unten korrigieren, zeichnet sich Gold hingegen als Anker und Wertspeicher aus.

Krypto runter, Gold leicht rauf

Vollkommen anders ist der Sachverhalt bei dem sogenannten digitalen Gold Bitcoin sowie bei den Kryptowährungen Ethereum, Cardano, Ripple & Co, welche seit November 2021 regelrecht abstürzen. Mittlerweile ist die Gesamtmarktkapitalisierung des Krypto-Marktes von knapp 2,86 Billionen Dollar auf unter eine Billion Dollar gerauscht. Bereits vor dem Ausbruch des Russland-Ukrainekonflikts ist der Bitcoin von seinem Hoch im November 2021 von 58.323 Euro auf 32.994 Euro abgestürzt. Mittlerweile ist der Kurs auf 22.523 Euro regelrecht abgeschmiert. Der Bitcoin, sowie alle weiteren großen Kryptowährungen, haben sich konträr zu Gold entwickelt. Wer zu Jahresbeginn 100 Euro in Bitcoin investiert hat, verzeichnet heute einen Verlust von 46,34 Prozent. Investoren in Gold können sich über eine Wertsteigerung von gut 10 Prozent freuen.

Wertspeicher vs Spekulation

Weder Bitcoin noch die anderen großen Kryptowährungen sind das vielbesagte digitale Gold, sondern lediglich ein hochvolatiles und hochspekulatives Investment. Folglich schützen Investments in Bitcoin & Co bei einem Crash an den Märkten nicht nur nicht vor Verlusten – nein, sie erhöhen das Verlustrisiko. Gold ist bekanntlich kein Investment, sondern eine elementare Versicherung oder besser gesagt die Lebensversicherung für das Portfolio schlechthin. Gold besitzt man folglich nicht für gute, sondern für schlechte Zeiten. Kurzum, Gold ist das „must have“, der Wertspeicher eines jeden Anlegers.

Wie sich Bitcoin & Co langfristig weiterentwickeln, ist momentan noch nicht vorherzusagen. Kurz- und mittelfristig wird wohl noch weiter Luft abgelassen, und Bitcoin & Co haben noch nicht ihren Tiefpunkt erreicht. Ob dieser bei 20.000 Euro oder erst bei 10.000 Euro liegt, wird sich zeigen. Dementsprechend sind gegenwärtig Cash- und Edelmetallpositionen nach wie vor durchaus sinnig, um nach der Korrektur in die Märkte einzusteigen.

Matthias Weik Befasst sich seit über zwei Jahrzehnten mit dem Thema Finanzen. Er zählt seit Jahren, mit fünf Bestsellern in Folge („Der größte Raubzug der Geschichte“, „Der Crash ist die Lösung“, „Kapitalfehler“, „Sonst knallt’s!“ und „Der größte Crash aller Zeiten“), zu den verlässlichsten Bestseller-Autoren im Bereich Wirtschaft und Finanzen.



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6 Kommentare

  1. Das ist eben der Trugschluss das die Party vorbei ist, erkannt hat man immerhin das die EZB sich der lächerlichkeit preisgegeben hat aber die FED verfolgt das Ziel ? Ah ja ? inflation 8% Zins 0.5% sensationell, konsequent, ja man möchte sagen zwingend…😂 die Penner scheissen sich in die Hosen zu tun was getan werden müsste, übertroffen von derer lächerlichkeit werden jedoch nur noch die Analysten die sagen, Cheap Money ist vorbei, nö ist es nicht, praktisch alle Liquidiät ist noch da Japan und EZB pumpen nach wie vor deutlich mehr als eigesammelt wird und wie lange das eingesammelt wird werden wir ja sehen wir sahen ja 2018 was ein Wort der FED Wert ist, dieses mal wird man noch viel krachender scheitern….

    Jetzt ist Kaufzeit, nicht mit 100% aber jetzt muss man anfangen eine Position aufzubauen oder Sie zu vergünstigen, jetzt kann man zeigen wer die schwachen Hände sind, Timing schafftet niemand….das ist Mainstream Bullshit den heute auch die Bild Propagiert

  2. Da müssen aber auf der ganzen Welt (besonders im Euroraum) etwa 22 Jahre lang sehr schlechte und unsichere Kriesenzeiten geherrscht haben, wenn sich Gold in diesen Jahren im Wert mehr als versechsfacht hat.
    Was wird denn nun kommen?
    Das Traumland für Aktionäre?
    Oder noch mehr Krise?
    Es wird spannend werden.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  3. Weik und Friedrich, waren die nicht mal ein Herz und eine Crash-Seele?
    Und jetzt zieht der eine so über den Bitcoin her!
    Was wird wohl der andere Crash-Bruder dazu sagen?

    1. Friedrich Marc Aurelius

      Ich wusste und warnte schon im Kindergarten, dass der Crash unausweichlich und nur eine Frage der Zeit ist. Egal, ob global, Europa, Deutschland, Zombies, Banken, Euro oder Bitcoin. Irgendwas wird crashen, alles nur eine Frage von Zeit und Definition. Ziel erreicht, bin persönlich voll zufrieden und im Soll.

  4. Pingback: Meldungen vom 14.06.2022 | das-bewegt-die-welt.de

  5. Kryptos sind das, was auch Antiquitäten, Briefmarken oder Ü-Ei-Figuren waren bzw. sind: Begrenzte Mengen irgendwelcher Dinge ohne echten Nutzwert. Fetische für Freaks.

    Allein nur mit einem eingebildeten Wert, der auf Knappheit basieren soll. Wirklich angesagt – eher schon angehimmelt – nur bei einer Handvoll Leuten. Als Währung wohl primär allein nur für Zahlungen im Darknet zu gebrauchen. Aber auch dort nicht wirklich anonym.

    Auch bei Gold ist das nicht viel anders. Aber eben mit viel größerer gesellschaftlicher Basis. Da ist es das über Jahrtausende währende Vertrauen in das gelbe Metall. Und Silber wiederum ist zusätzlich auch für zahlreiche sinnvolle Anwendungen im echten Leben / der Industrie unersetzbar.

    In circa 6.000 Jahren ist das Vertrauen zu Bitcoin und Co. ja vielleicht auch auf dem selben Level wie heute schon bei Gold und Silber.

    Kryptos sind für mich persönlich nichts anderes als seinerzeit die allseits bekannten Tulpenzwiebeln in Holland. Ein Schneeballsystem, das früher oder später in sich zusammenfallen wird.

    Edelmetall ist im Gegensatz dazu eine Versicherung. Wertaufbewahrung für gespeicherte Arbeit. Nicht mehr. Und aber auch nicht weniger. Jederzeit in Fiatgeld der gerade benötigten Währung oder wichtige Dinge des Lebens eintauschbar. Aber Kyptos?

    Damals, heute und zweifellos auch in der Zukunft: Wer Gold hat, hat auch Geld …

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