Die hawkishe Wende der Fed am vergangenen Mittwoch belastete risikoreichere Anlagen wie Aktien und Kryptowährungen und schickte sie auf Talfahrt. Bitcoin verzeichnete seinen ersten Wochenverlust seit dem Wahlsieg von Donald Trump, da der vorsichtige geldpolitische Ausblick der US-Notenbank den Optimismus dämpfte. Der „Trump-Trade“, zu dem auch Kryptowährungen gehören, hat nun mit der „hawkishen“ Fed einen Gegenspieler gefunden. Die Bitcoin-Korrektur könnte sich fortsetzen, eine bestimmte Marke steht dabei im Fokus.
Bitcoin fällt nach Fed-Wende
Der größte digitale Vermögenswert fiel bis Montag um 9:27 Uhr in Singapur um mehr als 7%, der größte Rückgang seit September. Ein breiteres Kryptomarktbarometer, das auch Altcoins wie Ether und den von der Meme-Crowd favorisierten Dogecoin umfasst, verzeichnete laute einem Bericht von Bloomberg einen stärkeren Rückgang von rund 10 %.
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) senkte am Mittwoch zwar die Zinsen zum dritten Mal in Folge, kündigte aber gleichzeitig eine langsamere Lockerung der Geldpolitik im nächsten Jahr an, um die Inflation unter Kontrolle zu halten. Die „hawkishe Wende“ dämpfte auch die spekulative Stimmung am Kryptomarkt, die durch Trumps Versprechen einer freundlichen Regulierung und seiner Unterstützung für eine nationale Bitcoin-Reserve ausgelöst worden war. Rekordabflüsse aus US-Spot-ETFs, die direkt in Bitcoin investieren, werden die Preise kurzfristig belasten, sagte Sean McNulty, Head of Trading beim Liquiditätsanbieter Arbelos Markets.
„Wir sollten die 90.000-Dollar-Marke für Bitcoin bis zum Ende des Jahres halten, aber wenn wir darunter fallen, könnte das weitere Liquidationen auslösen“, sagte McNulty und fügte hinzu, dass man eine signifikante Nachfrage Absicherungen vor fallenden Kursen (Puts) auf dem Optionsmarkt gesehen, mit großen Käufern für Januar, Februar und März Puts von 75.000 bis 80.000 Dollar.
Die größte Kryptowährung wechselte im asiatischen Handel den Besitzer bei etwa $94.344, fast $14.000 unter dem Rekordhoch vom 17. Dezember bei rund $108,000. Seit den Präsidentschaftswahlen am 5. November ist die Kryptowährung um fast 37 Prozent gestiegen.
Weiter aufwärts nach Korrektur
Ein anhaltender „Aufwärtstrend“ bis zum ersten Quartal 2025 seien immer noch das „wahrscheinlichste Szenario“, schrieb David Lawant, Leiter der Forschungsabteilung beim Krypto-Prime-Broker FalconX, in einer Notiz. Dafür sollte aber die Marke von 90.000 Dollar halten.
Lawant sagte: „Ein Umfeld mit geringer Liquidität, wie über die Feiertage üblich, könnte zu erhöhter Volatilität führen, wenn wir in die letzten Tage des Jahres eintreten, insbesondere weil Krypto am 27. Dezember wahrscheinlich den größten Optionsverfall in seiner Geschichte erleben wird.“
Alle Augen werden darauf gerichtet sein, ob MicroStrategy, ein ehemaliger Softwarehersteller aus der Dot-Com-Ära, seine wöchentlichen Bitcoin-Käufe bis zum US-Montag fortsetzen und den nächsten Trigger auslösen wird, so Händler.
FMW/Bloomberg
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