Die mit den Turbulenzen um die First Republic Bank wieder aufflackernde Bankenkrise in den USA sorgt heute für eine Rally bei Bitcoin – aber ist diese Rally nachhaltig?
Die Bankenkrise ist eine Folge der Zinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed. Anleger ziehen ihre niedrig oder gar nicht verzinsten Gelder bei US-Banken ab und verschieben diese in Geldmarktfonds, die erzeit knapp 5% Zinsen bieten. Das zwingt US-Banken, Assets mit Verlust zu verkaufen – meist US-Staatsanleihen, deren Kurse im Zuge der Zinsanhebungen deutlich gefallen waren.
Bitcoin und der Credit Crunch in der Folge der Bankenkrise
Der Abfluß von Liquidität aber hat einen „Credit Crunch“ zur Folge – Banken vergeben weniger Kredite, weil sie jeden Cent zusammenhalten müssen. Dadurch fließt weniger Liquidität in die Wirtschaft und auch in die Finanzmärkte. Bitcoin aber steigt stets dann, wenn die Liquidität an den Märkten zunimmt: es ist kein Zufall, dass Bitcoin im Rahmen der massiven Liquidität, die die Fed und andere Notenbanken wegen Corona in die Märkten schütteten, das bisherige Allzeithoch knapp über 68.000 Dollar erreicht hatte.
Folgende Grafik zeigt den Zusammenhang zwischen Bitcoin und Liquidität:
Grafik: Fred
Das bedeutet: die Liquidität an den Märkten wird aufgrund der Bankenkrise perspektivisch abnehmen – und das wiederum wird ein Problem für den Kurs von Bitcoin!
Bitcoin: nachlassende Dynamik
Bitcoin beginnt, ein wichtiges Niveau zu testen, das sich nach Meinung einiger Analysten als wichtiger Wendepunkt nach dem diesjährigen Preisanstieg erweisen könnte. Das berichtet nun Bloomberg.
Die größte digitale Währung wird um ihren gleitenden 50-Tage-Durchschnitt gehandelt, wobei Paul Hickey von der Bespoke Investment Group feststellt, dass das zu beobachtende Niveau bei 27.500 $ liegt. Wenn dieses Niveau nicht gehalten wird, besteht die Gefahr, dass die Preise sinken.
Bitcoin stieg am Mittwoch auf über 29.000 Dollar. Er ist in diesem Jahr um etwa 74% gestiegen, obwohl die positive Dynamik in den zwei Wochen, seit die Kryptowährung zum ersten Mal seit Juni die 30.000 $-Marke überschritten hat, ins Stocken geraten ist. Andere Token wie Ether waren ebenfalls wenig verändert, während kleinere Token wie Solana und Polygon am Dienstag leicht gefallen waren.
Nachlassendes Momentum: Bitcoin testet seinen gleitenden 50-Tage-Durchschnitt
Obwohl sich die Preise in diesem Jahr erholt haben, wird Bitcoin immer noch zu weniger als der Hälfte des Rekordhochs von fast 69.000 $ gehandelt, das im November 2021 erreicht wurde. Eine Reihe von Branchen-Skandalen und Konkursen im vergangenen Jahr hat die Attraktivität digitaler Vermögenswerte für viele Anleger verringert.
„Wir haben einen Rückgang des Volumens, der Markttiefe und der Liquidität gesehen, was sich in einer höheren Volatilität niederschlägt“, sagte Ambre Soubiran, Chief Executive Officer des Krypto-Datenanbieters Kaiko, in einem Bloomberg TV-Interview. „Das ist im Moment ein Hinweis darauf, dass der Markt trotz der positiven Stimmung rund um den Preis dieser Vermögenswerte noch nicht wieder das Niveau von vor der Krise von 2022 erreicht hat, was das Volumen und vor allem die Markttiefe angeht. “
Bitcoin: Bankenkrise und S&P 500
Der Anstieg des Bitcoin-Kurses wurde durch eine Vielzahl von Argumenten angeheizt – darunter die Behauptung, dass der Vermögenswert als Inflationsschutz dienen und die Schwachstellen traditioneller Bankensysteme umgehen soll. Also eine Art Versicherung für eine Eskalation der Bankenkrise. Für Bespoke’s Hickey aber fallen Verschiebungen in der relativen Stärke von Bitcoin eher mit Verschiebungen im US-Leitindex S&P 500 zusammen, als dass sie die Bewegungen im Aktienmarkt anführen.
„Vergleicht man die Performance des S&P 500 mit der relativen Stärke von Bitcoin gegenüber dem S&P 500, so zeigt sich eine lockere, aber nicht überzeugende Verbindung zwischen den beiden Märkten“, schrieb er in einer Mitteilung vom Dienstag. „Obwohl Bitcoin und der Kryptobereich wenig mit dem Aktienmarkt zu tun haben, beobachten einige Händler diesen Bereich in dem Glauben, dass sie ein gutes Barometer für die allgemeine Risikobereitschaft darstellen.“
S&P 500 und Bitcoin – relative Stärke der letzten zwei Jahre
Das Verhältnis von Bitcoin zum S&P 500 erreichte seinen Höhepunkt etwa zwei Monate vor dem Höchststand des S&P 500 Ende 2021 bis Anfang 2022. Aber als der S&P 500 seinen Tiefpunkt im Oktober erreichte, wies Hickey darauf hin, dass es weitere zwei Monate dauerte, bis die relative Stärke von Bitcoin an Fahrt aufnahm.
FMW/Bloomberg
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Bitcoin und Co sind sogenannte Liquiditäts- Assets. Das heißt im Klartext, sie sind die wahren Profiteure der Niedrigzinspolitik, der weltweit führenden Notenbanken.
Über Jahre, ja Jahrzehnte ( seit dem März des Jahres 09) hielten die Notenbanken die Zinsen auf deutlich unter der Inflationsrate.
Auf der Suche nach Alternativen boten sich die Kryptos an, zuerst Bitcoin und dann die anderen kryptographischen Währungen.
Dabei profitierten sie vom sogenannten „Sog- Effekt“, je höher sie stiegen, umso mehr Spekulanten zogen sie an,wie Motten das Licht.
Mit der Zinswende normalisiert sich die Geldpolitik wieder. Aber noch sind wir noch lange nicht am Ende.
Jetzt kommen die sogenannten „Zweitrunden Effekte“. Die „Kluncker- Runden“ der Neuzeit.
Ich sage mal so, bei 8,75 Prozent Leitzins wie unter Schlesinger 1992 wäre niemand auf die Idee in Deutschland gekommen, in Bitcoin zu gehen.
Auch bei 21 Prozent Leitzins,wie unter Paul Volcker Anfang der Achtziger in den USA nicht. In Bitcoin geht man nur, wenn die Zinsen so schön niedrig sind, wenn die Notenbanken Billionen US-DOLLAR aus dem Nichts schöpfen und Banken Kredite praktisch verschenken.
Besonders in China blühte das Schattenbanken- System. Diese finanzieren noch ganz andere Dinge, zum Beispiel Immobilien.
Aufgrund der durch und durch korrupten Führungsschicht, ist dort aber keiner willens das Problem auch anzugehen.
In China stehen 150 Millionen Wohnungen leer, wahre Geisterstädte entstanden und trotzdem gibt die chinesische Führung den Banken immer wieder Kredit.
Und die Banken betreiben ein wahres Geflecht aus Schatten- Banken,die wiederum die Blase am Laufen halten.
Bisher hat sich der oberste Führer noch nicht getraut, das Problem anzugehen, weil er sonst Volksaufstände fürchtet.
Die Leute sollen lieber in der Illusion leben, auf dem Papier reich zu sein.
Man muss davon ausgehen das die FED früher oder später (wohl um einiges früher als allgemein angenommen) erneut Billionenbeträge ins System pumpen wird.
Der Bitcoin wird selbstverständlich auch die eine oder andere Billion davon schlucken. Die Indizes sowieso. Das Thema „monströs auf Steroid preschender Bullenmarkt💪“ wird uns noch einige Jahre begleiten.
Ein Bär wäre ich in diesen Zeiten wahrlich nicht gerne.
Dass der S&P seinen Tiefpunkt im Oktober 2022 hatte und Bitcoin erst rund zwei Monate später, lag vor allem am FTX-Crash Anfangs November 2022. Denn von Mitte Oktober bis zum ersten Wochenende im November (CZ Binance Tweets), begann sich auch Bitcoin langsam zu erholen.