Für viele Anleger gilt Bitcoin als alternative Anlageklasse, doch anders als Gold oder Anleihen bietet die Kryptowährung keinen sicheren Hafen. Das hat sich gestern Abend wieder einmal gezeigt. Wie andere Risikoanlagen brach auch der Bitcoin ein, nachdem US-Präsident Donald Trump die reziproken Zölle angekündigt hatte, die deutlich aggressiver ausfielen, als die Märkte erwartet hatten. Während Anleihen und Gold zulegten, begann der nächste Ausverkauf an den Krypto- und Aktienmärkten. Im nachbörslichen Handel brachen der S&P 500 um 3,5% und der Nasdaq 100 um 4% ein, während der Bitcoin mehr als 4% verlor.
Bitcoin fällt nach Trump-Zöllen
Bitcoin und andere wichtige Kryptowährungen sind gefallen, nachdem Präsident Donald Trump Zölle gegen US-Handelspartner weltweit verhängt und damit einen Einbruch bei Risikoanlagen ausgelöst hat.
Der größte digitale Vermögenswert fiel am Donnerstagmorgen in Singapur um bis zu 4 Prozent auf rund 82.000 US-Dollar, bevor er einen kleinen Teil seiner Verluste eindämmen konnte, während andere Kryptos wie Ether und XRP ebenfalls nachgaben. Solana hatte zeitweise mehr als 9 % an Wert verloren.
Einem Bericht von Bloomberg zufolge kündigte Trump am Mittwoch an, dass er einen Mindestzollsatz von 10 % auf alle Exporte in die USA und zusätzliche Zölle auf rund 60 Länder mit dem größten Handelsungleichgewicht mit den USA erheben werde. China wird mit einem Zollsatz von 34 Prozent konfrontiert, während die Europäische Union mit 20 Prozent und Japan mit 24 Prozent belastet werden. Kryptowährungen haben die Ankündigung zunächst relativ gut verkraftet, gerieten aber ins Wanken, als Händler in Asien ihren Tag begannen.
„Als risikoreicher Vermögenswert haben sich Kryptowährungen in Zeiten der Unsicherheit nach Ankündigungen wie anhaltend hohen Zinsen oder der Einführung von Handelszöllen im Allgemeinen schlecht entwickelt“, sagte John Wu, Präsident von Ava Labs. Andere Vermögenswerte wie Anleihen und Gold profitierten hingegen von der Unsicherheit, wobei der Goldpreis eine fulminante Rekordjagd hinlegte.

Risikoanlagen unter Druck
Ein 577 Milliarden Dollar schwerer börsengehandelter Fonds, der den S&P 500 (SPY) abbildet, fiel am Mittwoch nach Ende des regulären US-Handels um fast 2,5 Prozent und machte damit eine anfängliche Rally zunichte. Die Futures auf den S&P 500 fielen um mehr als 3,5 Prozent und der Nasdaq 100 sogar um 4 Prozent.
„Die Märkte werden wahrscheinlich kurzfristig einbrechen, nicht wegen der Zölle selbst, sondern wegen dem, was sie darstellen: die Rückkehr politisch bedingter Volatilität“, sagte Ben Kurland, CEO der Krypto-Research-Plattform DYOR. „Händler hassen Unvorhersehbarkeit, und das ist ein Zeichen dafür, dass noch mehr nach unten kommen wird.“ Auch Kryptowährungen wie Bitcoin werden davon nicht verschont bleiben.
Unterdessen unterstrich Gold seinen Status als sicherer Hafen und erreichte am Donnerstag ein Rekordhoch von 3.167 Dollar pro Unze, wobei es zu den wenigen Rohstoffen gehört, die laut einem Informationsblatt des Weißen Hauses von Zöllen ausgenommen sind. Fans digitaler Vermögenswerte haben Bitcoin oft als eine ähnliche Art von Zufluchtsort für Investoren dargestellt, aber die ursprüngliche Kryptowährung hat sich in den volatilen Zeiten des letzten Jahres als anfällig erwiesen. Er korreliert eher mit den risikoreicheren Technologieaktien. Die jüngste Erholung könnte sich demnach als Bullenfalle erweisen.
„Die nächste große Bewegung hängt von der Geopolitik, politischen Veränderungen und davon ab, ob Händler Bitcoin als Risiko oder Zufluchtsort betrachten“, sagte Rachael Lucas, eine Kryptoanalystin bei BTC Markets. Sie fügte hinzu, dass $80.000 ein „Muss“ für Bitcoin sei. Darunter könnte es dünster werden.
FMW/Bloomberg
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Von 86000 auf 83000 würde ich jetzt nicht als Absturz bezeichnen!!!😂 Aber die Überschrift muss natürlich Klicks generieren 🤷🏽♂️
Der B-coin ist in der Tat ein wackerer Bursche. DER schmeißt die Flinte nicht so schnell ins Korn.
Erstaunlich ist, dass Bitcoin trotz seiner hohen Volatilität nicht mehr als die Börsen fällt.
Wahrscheinlich haben inzwischen mehr Leute den Bitcoin verstanden als vor 5 Jahren zum Coronabeginn.
Jetzt wollen erst einmal die Wale wieder kräftig zulangen bevor es wieder hochgeht.
Es lebe die Werteleihe bei ETF`s, Papierbitcoin und die Börse.
Ich habe mich leider erst vor ein paar Monaten damit befasst.
Ist halt schwieriger als Gold zu verstehen.
Und leider nicht ganz so sicher und viel umständlicher aufzubewahren.