Der Höhepunkt der zehnjährigen US-Anleiherendite wurde gestern erreicht mit 4,66 %, aktuell 4,52 %. Höhere Renditen sah man zuletzt im Jahr 2007, siehe folgenden Chart, der bis zum Jahr 2000 zurückreicht. Jetzt meldet sich ein wirkliches Mega-Schwergewicht der Investmentwelt zu Wort, der Chef des weltweit größten Vermögensverwalters. Larry Fink, CEO von BlackRock erwartet, dass die Anleiherendite für US-Staatspapiere mit zehn Jahren Laufzeit auf über 5 % steigen wird, da Veränderungen in der Geopolitik und den Lieferketten die Inflation hartnäckiger machen sollen.
Geopolitische Veränderungen „inflationär“ – höhere Anleiherendite
„Meiner Meinung nach werden die zehnjährige Anleiherendite in den USA aufgrund der eingebetteten Inflation bei mindestens 5 % oder höher liegen“, sagte BlackRock CEO Larry Fink heute auf dem Berliner Forum Global Dialogue. „Wir unterschätzen, dass die geopolitischen Veränderungen strukturell inflationär sind.“ Fink ist der jüngste Wall-Street-Experte, der in dieser Woche vor dem Risiko höherer Zinsen und Anleiherenditen warnt. Jamie Dimon, CEO von JPMorgan, sagte, dass die US-Zinsen im schlimmsten Fall auf bis zu 7 % ansteigen könnten, während Bill Ackman von Pershing Square Capital die Renditen 30-jähriger Staatsanleihen auf 5 % schätzt.
Der Anstieg der Anleiherendite in diesem Jahr ist auf die aggressiven Zinserhöhungen der Federal Reserve zurückzuführen, wobei der jüngste Anstieg durch die Botschaft der geldpolitischen Entscheidungsträger verursacht wurde, dass die Zinssätze länger hoch bleiben werden (Leitzins aktuell 5,25 bis 5,50 %). Hinzu kommen eine erhöhte Kreditaufnahme der US-Regierung zur Finanzierung des Haushaltsdefizits, die Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA durch Fitch Ratings und ein Anstieg der Ölpreise, der die Angst vor einer anhaltenden Inflation wieder aufleben ließ.
Nicht wie in den 70ern
BlackRock hat zwar schon früher vor längerfristig höheren Zinsen gewarnt, aber Larry Fink sagte, es sei unwahrscheinlich, dass sich die „Hyperinflation“ der 1970er Jahre wiederholen werde, als die USA zweistellige Preissteigerungen verzeichneten. „Ich war ein junger Anleihenhändler in den späten 70er Jahren, als wir eine Hyperinflation hatten. Ich glaube nicht, dass wir auch nur annähernd so eine Inflation wie in den 70er Jahren erleben werden. Aber ich würde ganz klar sagen, dass wir uns in einer Zeit befinden, in der es so viele Übergänge gibt, sei es ein Übergang von Deflation zu Inflation oder ein geopolitischer Übergang. Die Fragmentierung der Lieferketten hat gerade erst begonnen“. Zur Politik sagte der BlackRock CEO, Politiker sollten den Wählern mehr Hoffnung machen, um das Vertrauen zu stärken. Auf die Frage, ob er für das Präsidentenamt kandidieren würde, scherzte der 70-Jährige: „Ich bin zu jung.“
FMW/Bloomberg/Chart TradingView
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Fink als US-Präsident, wäre gleichzusetzen einer „Übergabe der USA“ an das WEF, nicht auszuschließen , das das sogar geplant ist.
LOL, die Top Analysten. Nachdem wir gestern schon bei 470 Basispunkten waren.
Das sind echt alles Helden..
5 Prozent Rendite- der richtungsweisenden Zehnjährigen- waren früher die absolute Untergrenze. Eher 10 Prozent plus X – war das „New Normal „- nachdem Nixon ,die „Goldeinlöse- Pflicht“ – zu 35 US Dollar die Feinunze- in den frühen Siebzigern kippte.
Ich kann mich noch erinnern, als Anfang 91, die US- Zehnjährige unter die 9 Prozent- Marke kippte, was da für ein Aufschrei war !
Friedhelm Busch, von der NTV Telebörse meinte damals, man solle jetzt noch nicht kaufen, bald werden die 10 wieder vor’m Komma stehen….
Und die Inflation…? Ja die lag bei einem Drittel von heute….
Die Älteren unter uns werden sich vielleicht erinnern…
Beten wir mal das das Finanzsystem nicht zusammenbricht. Wenn das passiert, leiden alle die etwas haben, den anderen ist es Schnuppe. Selbst die Goldmünze unter dem Kopfkissen, wird man nicht mehr ins System zurückbringen können.