Ähnlich wie sein großer Bruder, der S&P 500, ist der Nasdaq 100 in einer Seitwärtsrange gefangen. Seit über drei Wochen pendeln die Kurse in einer Spanne zwischen 12.840 und 13.200 Punkten hin und her. Kursverluste und Kursgewinn hielten sich zuletzt in etwa die Waage. Zum Wochenauftakt gab der Technologieindex minimal um 0,24 Prozent auf 12.969 Zähler nach. Im Vorfeld wichtiger Unternehmenszahlen von Big Tech haben Anleger ein paar Chips vom Tisch genommen.
Gleich mehrere große Tech-Schwergewichte präsentieren in dieser Woche ihre Quartalsergebnisse, darunter Microsoft und Alphabet am heutigen Abend. Am Mittwoch öffnen zudem Meta Platforms und am Donnerstag Amazon ihre Bücher. Einige Händler dürften sich angesichts der impulsgebenden Zahlen an die Seitenlinie begeben haben, ehe sie zusätzliches Kapital in Risikoanlagen aus dem Tech-Sektor investieren.
Seit seinen Tiefstständen im Januar ist der Nasdaq um mehr als 20 % gestiegen, ein Großteil der positiven Aussichten dürfte inzwischen eingepreist sein. Eventuell wurde sogar zu viel gutes in die aktuellen Kurse eingepreist, wie beispielsweise eine baldige Zinswende der Fed, was nun ein Risiko für die Rally darstellt. Darüber hinaus sind die Aktien der Big Tech-Unternehmen zuletzt sehr gut gelaufen. Trotz einer geringen Marktbreite haben die Tech-Giganten aufgrund ihrer hohen Gewichtung dem Nasdaq Auftrieb verliehen.
Das bedeutet wiederum, dass die Tech-Schwergewichte unter Druck stehen, es darf keine größeren Enttäuschungen geben. Im Gegenteil, sie müssen positiv überraschen, um die Aufwärtsdynamik wiederzubeleben und die Rallye fortzusetzen. Andernfalls könnten die Bullen in Scharen abspringen und die Voraussetzungen für einen erheblichen Rückschlag in naher Zukunft schaffen. Wie die Umfrage der Bank of America unter Großinvestoren gezeigt hat, war Long-Tech der most crowded trade. Dementsprechend hoch ist das Risiko, dass die Märkte auf dem falschen Fuß erwischt werden.
Nasdaq: Ausbruch aus Seitwärtsrange steht bevor
Auf Basis des Nasdaq Futures Kurses hat sich zwischen 12.970 und 13.300 Punkten eine Seitwärtsphase etabliert. Im Vorfeld der Big Tech-Zahlen steuert der Technologieindex auf die Unterkante der Range zu – aktuell notiert er nahe der 13.000er Marke. Händler sollten die Unterstützungszone zwischen 12.970 und 12.930 im Auge behalten. Sollte der Futures Kurs darunter rutschen, könnte sich der Abwärtsdruck erhöhen. Kursrücksetzer bis an die EMA200 im 4-Stundenchart bei 12.850 wären wahrscheinlich. Später dürften dann noch die Unterstützungen bei 12.737 und 12.678 in den Fokus rücken.
Um nochmal in Richtung der oberen Begrenzung der Seitwärtsrange zu laufen, muss der Nasdaq zunächst die Hürden bei 13.132 und 13.215 überwinden. Erst ein Ausbruch über 13.300 dürfte schließlich den nötigen Impuls bringen, um weitere Ziele auf der Oberseite bei 13.416 und 13.565 ins Visier zu nehmen.
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