BMW hat seine Finanzprognose für das Gesamtjahr aufgrund anhaltend schwacher Verkäufe in China und zollbedingter Kosten gesenkt und damit die Schwierigkeiten unterstrichen, mit denen die exportabhängige deutsche Automobilindustrie zu kämpfen hat, so Bloomberg. Weiter wird berichtet: Der Luxusautohersteller rechnet nun für 2025 mit einem leicht geringeren Konzerngewinn vor Steuern als im Vorjahr, nachdem zuvor ein Ergebnis auf Vorjahresniveau erwartet worden war. BMW senkte auch seine Prognose für den freien Cashflow im Automobilbereich.
Westliche Hersteller verlieren in China gegenüber einheimischen Konkurrenten wie BYD und Xiaomi an Boden, die funktionsreiche Elektrofahrzeuge zu niedrigen Preisen anbieten. Der harte Wettbewerb auf dem größten Automobilmarkt der Welt drückt die Gewinnmargen und trifft auch Volkswagen mit seinen Marken Audi und Porsche. Am Dienstag hatten Mercedes und BMW ihre Absatzzahlen für das dritte Quartal veröffentlicht, die einen Rückgang der Verkaufszahlen in China zeigten.
Die schwache Nachfrage nach Luxus-Elektrofahrzeugen belastet die Automobilhersteller, die bereits mit einem gedämpften Wachstum in Europa und Zöllen in den USA zu kämpfen haben. Einige von ihnen haben ihren Kurs korrigiert, indem sie Kosten gesenkt oder Mittel zurück in Verbrennungsmotoren und Hybridmodelle investiert haben.
BMW rechnet nun mit einem freien Cashflow von über 2,5 Milliarden Euro, nach zuvor über 5 Milliarden Euro. Für das Geschäftsjahr erwartet BMW jetzt beim Ergebnis vor Steuern mit einem „leichten Rückgang“ (bisher „auf Vorjahresniveau“). Die EBIT-Marge bei Automobilen soll bei 5 bis 6 % liege (bisher erwartet 5 bis 7 %). Die Änderungen der Prognose hängen zum Teil mit Zahlungen zur Unterstützung von Händlern in China zusammen, die unter dem Druck niedrigerer Provisionen lokaler Banken für den Verkauf von Finanzprodukten stehen, teilte der Autohersteller am späten Dienstag in einer Erklärung mit.
„Die geringeren Absatzzahlen in China sind zwar enttäuschend, aber angesichts der Herausforderungen auf dem chinesischen Immobilienmarkt verständlich“, sagte Tom Narayan, Analyst bei RBC Capital Markets, in einer Mitteilung. „Die angepasste Absatzplanung und die Initiativen zur Händlervergütung von BMW könnten eine gewisse Entlastung bringen, auch wenn wir China in diesem Jahr weiterhin als Gegenwind betrachten.“
Das Münchner Unternehmen gab bekannt, dass es auch seine Annahmen hinsichtlich des Zeitpunkts der Rückzahlung von Zöllen durch die US-amerikanischen und deutschen Behörden in Höhe von insgesamt „einem hohen dreistelligen Millionenbetrag“ ändern musste. BMW rechnet nun mit einer Rückzahlung im nächsten Jahr statt im Jahr 2025. Die USA senkten im vergangenen Monat die Zölle auf Autoimporte aus der Europäischen Union rückwirkend zum 1. August auf 15 %.
BMW setzt darauf, dass seine Elektrofahrzeuge der nächsten Generation zur Steigerung des Absatzes beitragen können. Im vergangenen Monat stellte das Unternehmen den Sport Utility Vehicle iX3 vor, das erste Modell seiner Neue Klasse, für die der Hersteller weit über 10 Milliarden Euro ausgegeben hat.
FMW/Bloomberg
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Was bei der aktuellen Situation der Autobauer so verwunderlich ist,…
Eigentlich läuft es ja aufgrund der starken Lobby immer so wie die das wollen. Von daher wüsste ich jetzt nicht, wen man dafür verwantwortlich machen könnte. Das Verbrennerverbot gibt es ja noch nicht. Die Fokussierung auf Export der heimischen Industrie macht natürlich niemand als Ursache aus, da sind Sündenböcke bequemer.
Was ich persönlich für vernünftig halten würde, wäre dann man sowohl Verbrenner als auch E-Wagen zulässt und die Regularien der Verbrenner senkt. 3-Zylinder sind doch deren Tod. Es könnte relativ einfach sein, wenn man die Regeln am Verbrauch festmachen würde. Autos die weniger verbrauchen stoßen auch weniger aus. Wenn gleichzeitig mehr E-Wagen zugelassen werden sinkt der Schadstoffausstoß in der Summe.
Es könnte einfach sein.
Aktuell ist es so: Wer sich ein Auto kauf, droht sich einen Abgasskandal einzuhandeln bei den Verbrennern oder einen Softwareskandal. Man muss sich genau überlegen, wo kann man Strom beziehen, wie weit kommt man usw…. Das ist alles so schräg. Man sollte erst mal für ordentlich Ladestruktur sorgen. Die Verbrenner haben ebenfalls ihre Berechtigung außerhalb der Stadt. Wie wäre es mit einer friedlichen Koexistenx, besser noch, eine Symbiose, der E-Wagen sorgt durch Schadstoffsenkung für die Berechtigung des Verbrenners, der Verbrenner sorgt für die Berechtigung des E-Wagens, weil das Netz nicht überlastet wird.
Sobald der Wagen verkauft ist, ist der Kunde der Dumme, an ihm hängt dann die ASU im Falle eines Verbrenners oder der Akku im Falle des E-Wagens. Warum muss ich die ASU fürchten? Da sollte der Hersteller lebenslang für den Wagen für zuständig sein und die Kontrollen und Schwerpunkte sollten bei der Serienzulassung stattfinden, ein System muss einfach 500.000 km halten oder halt ein Nachrüstplan vorgelegt werden. Temperaturfenster im suboptimalen Bereich, Harnstoffeinspritzung? Sorry, das ist zu viel und kontraproduktiv. Mehr E-Wagen führen zu einer generellen Senkung der Schadstoffe.
Statt ein Verbot auszusprechen könnte man sagen: Ziel sind x% E-Wagen in den Städten und damit das realisiert werden kann müssen wir Y machen.
Aktuell weiß man als Verbraucher doch gar nicht was man machen soll und ich meine, egal was man kauft, das Produkt ist schlechter als das, das bereits 15 Jahre alt ist.