Als wäre die aktuelle Krise bei Volkswagen um mögliche Werkschließungen nicht schlimm genug! Aktuell sehen wir die Aktien der großen deutschen Autokonzerne deutlich fallen. Diese Entwicklung läuft erst seit wenigen Minuten, aufgrund schlechter Nachrichten aus Bayern. Im Vergleich zu gestern Abend sehen wir aktuell BMW-Stämme mit einem Verlust von 8,14 %, Mercedes-Benz Stämme verlieren 5,36 %, und die VW Vorzüge verlieren 4,26 %. Im Chart sehen wir die Entwicklung seit Anfang 2020, kurz vor Ausbruch der Corona-Krise: BMW hat seitdem unterm Strich 1,55 % verloren, Mercedes 15,31 %. VW hat es hart getroffen mit -49,89 %.
BMW senkt Jahresprognose
Hier der Grund für die aktuellen Abstürze: BMW meldet aktuell, hier der Text im Wortlaut: Der Vorstand der BMW AG hat heute die Jahresprognose für das Geschäftsjahr 2024 angepasst. Auslöser hierfür sind zum einen zusätzliche Belastungen im Segment Automobile, die aus Auslieferungssperren und Rückrufen im Zusammenhang mit dem von einem Lieferanten zugelieferten Integrierten Bremssystem (IBS) resultieren.
Die Auslieferungssperren für noch nicht in Kundenhand befindliche Fahrzeuge führen weltweit zu negativen Absatzeffekten im zweiten Halbjahr. Insgesamt betreffen die technischen Maßnahmen zum IBS über 1,5 Millionen Fahrzeuge und lösen dadurch im dritten Quartal zusätzliche Gewährleistungskosten in hoher dreistelliger Millionenhöhe aus. Zum anderen wirkt sich neben diesem Effekt auch die weiterhin gedämpfte Nachfrage in China auf das dortige Absatzvolumen aus. Trotz der Stützungsmaßnahmen der Regierung hält die Kaufzurückhaltung weiter an. Auf Basis der oben beschriebenen Entwicklungen im Segment Automobile passt die BMW Group ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2024 wie folgt an:
Bei den Auslieferungen an Kunden wird nun ein leichter Rückgang gegenüber Vorjahr erwartet (vorher: leichter Anstieg).
Die EBIT-Marge für 2024 wird in einem Korridor von 6% bis 7% prognostiziert (vorher: 8% bis 10%).
Der Return on Capital Employed (RoCE) wird zwischen 11% und 13% erwartet (vorher: 15% bis 20%).
Volkswagen-Aktie auf tiefstem Stand seit 2010
Der Sturz von BMW zieht jetzt auch Volkswagen noch weiter mit runter. Nach dem Motto: Wenn es selbst bei BMW schlechter läuft, wird VW damit eben auch belastet. Die VW-Aktie fällt heute mit unter 90 Euro auf den tiefsten Stand seit 14 Jahren! Die Erwartungen an die Dividendenrendite für die nächsten zwei Jahre liegen bei über 10 %, die KGV-Werte bei 3. Eigentlich ein Traum, aber solche Werte sind nun mal Warnsignale, dass hier etwas nicht stimmen kann. So hohe Renditeaussichten bedeuten auch immer deutlich höhere Risiken. Und man sieht, die Anleger haben schon vor geraumer Zeit den Braten gerochen, und die VW-Aktie links liegen gelassen. Wir sehen auch, dass die Gewinnerwartungen bereits deutlich errodieren. Für das aktuell noch laufende 3. Quartal 2024 erwartet der Markt aktuell 5,39 Euro Gewinn pro Aktie. Noch im Juli war es eine Erwartung von 8,50 Euro, und vor einem Jahr waren es noch gut 10 Euro. Der Markt preist also schon mal ein, dass die nächste Quartalsmeldung düster ausfallen könnte.
FMW mit Daten aus Bloomberg Terminal + BMW-Meldung
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Die Frage bei VW ist ob der Hauptaktionär weiterhin seine Dividende haben will oder nicht. Wenn die Österreicher verzichten, dann war es das mit dem niedrigen KGV.
Ergebnis der Ampel Regierung. wollt ihr wieder die ampel wählen?
@Müller
Aha, gut zu wissen. Rückrufe wegen des von einem Lieferanten zugelieferten Integrierten Bremssystems und eine seit langem gedämpfte Nachfrage in China sowie ein Komplettversagen der VW-Leistungsträger sind also Ergebnisse der Ampelregierung.
Vermutlich ist die auch am derzeit schlechten Wetter schuld und an den utopischen Olivenölpreisen im Supermarkt?
Die Überraschung war doch, dass der DAX und die deutschen Ex- Exporweltmeister sich solange gut hielten. Das Argument der Ausland- Tätigkeit war doch nur lächerlich. Die EU hat selber Probleme, die Amis schauen für sich und die wichtigen China Kunden wurden doch extrem grobfahrlässig verärgert.
Naja- wenn es in Richtung Tal geht, dann wird es nicht nur einzelne Hersteller aus einer Branche treffen. Wer die schlechtesten oder am wenig gefragtesten Produkte herstellt, trifft es aber zuerst.
Das zeichnet sich schon seit 2017 ab.
Wer dann auch noch Millionen Kunden mit seinen Produkten betrogen hat, wird wohl in der ersten Reihe stehen, wenn Käufer sich von einem Produkt abwenden.
Mal sehen, wieviel zig Milliarden die „Rettungsversuche“ dem Steuerzahler nun kosten werden.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut