Erst kürzlich hat Donald Trump frohlockt, wegen des grünen Lichts der Welthandelsorganisation WTO für die Vergabe von Zöllen an den Boeing-Konkurrenten Airbus aus Europa. Wie erst gestern bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen des US-Flugzeugbauers ersichtlich wurde, hinterlässt das erzwungene Grounding der 737 MAX immer größere Schäden in der Unternehmensbilanz – man spricht von einer Milliarde Dollar pro Monat. Es besteht größtes Interesse auch von Regierungsseite, dass der Rüstungszulieferer nicht zu sehr beschadet aus der Affäre kommt, erstaunlich ruhig ist es auch vonseiten der Anwälte, die in Schadenersatzfällen sonst mehr klotzen als kleckern.
Da wirkt eine Meldung einer US-Fluggesellschaft schon wie eine kleine Ohrfeige für die US-Administration, die heute über die Ticker lief.
Der europäische Flugzeugbauer Airbus kann mitten in der Krise seines US-Rivalen Boeing auf einen Großauftrag aus den USA hoffen. Die Fluggesellschaft Spirit Airlines habe einen Vorvertrag über bis zu 100 Mittelstreckenjets aus der A320neo-Modellfamilie unterzeichnet, teilte Airbus in einer Pressemitteilung mit. Es solle eine verbindliche Bestellung geben, die die Modellvarianten A319neo, A320neo und A321neo umfasst. Diese Modelle sind die Konkurrenzmodelle zu Boeings modernisiertem Mittelstreckenjet 737 MAX, für den seit März nach den tödlichen Abstürzen ein weltweites Flugverbot gibt.
Eigentlich verwunderlich, dass sich US-Präsident Trump noch nicht per Twitter dazu geäußert hat, geht es ihm sonst primär um das Thema „America first!“
Boeing 787 Dreamliner. Foto: Michael Pereckas from Milwaukee, WI, USA – 787 CC BY 2.0
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