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Börse: Der Biden-Aktien-Basket: Signal für den kommenden Gewinner?

An der Börse wird heftig spekuliert über den Ausgang der US-Wahlen. Mit wieder einmal sehr viel Unsicherheit – wer erinnert sich nicht an die Erwartungen vor dem Brexit-Referendum oder dem Ausgang der US-Wahlen 2016? Schon oft von mir zitiert, Politik und das „Zero-Validity Environment“, ein vom Nobelpreisträger Daniel Kahnemann geprägter Begriff: Die Börse versucht stets Entwicklungen und die daraus resultierenden Preise bei den verschieden Assets zu antizipieren. Genau wie es manche Analysehäuser tun, indem sie mögliche Sieger-Aktien in Körben zusammenfassen.

Die Börse und der Biden-Aktien-Basket

Nicht erst seit dieser Woche gibt es in vielen Wirtschaftspublikationen die Empfehlungen, sich die Baskets mit den Aktien des vermeintlichen Wahlgewinners ins Depot zu holen.

Dabei gibt es zwei entscheidende Haken:

  1. Die Unsicherheit darüber, wer die Wahl gewinnt
  2. Die Vorlauf-Funktion der Börse, die natürlich nicht bis zum 4. November mit der Neube-Preisung bestimmter Aktiengattungen wartet

Was erwartet die Wirtschaft, bei den verschiedenen Wahlszenarios?

Zunächst dürfte bei einem Wahlsieger Trump Vieles beim Alten bleiben, mit seiner bisherigen Energiepolitik (fossile Energien), der Förderung der Rüstungsindustrie, der Steuerpolitik, die den Großunternehmen zugute kommt, also eine Fortsetzung der letzten vier Jahre.

Da die Umfragen aber immer mehr auf einen Sieg Joe Bidens hindeuten, kommt eine Aktienauswahl von Profiteuren eines Sieges von Joe Biden immer öfters ins Gespräch. Es ist wahrlich kein Geheimnis mehr, dass neben den Steuerplänen des Demokraten, einer verbesserten Gesundheitsvorsorge, der Fokus eindeutig auf der Förderung neuer Energien ruht. Eine Investition von zwei Billionen Dollar, auf die nächsten vier Jahren verteilt, dazu verspricht der Präsidentschaftskandidat für die nächsten zehn Jahre Investitionen in die Infrastruktur des Landes. Für Autobahnen, Straßen, Brücken und Flughäfen oder auch für den Netzausbau.

Die Börsen warten nicht

Wer glaubt mit einem Biden-Basket am 4. November eventuell einen raschen und großen Treffer am Aktienmarkt landen zu können, könnte erst mal ein wenig enttäuscht werden. Vieles an Hoffnungen hat der Markt schon vorweggenommen. Blicken wir nur auf die Entwicklung der Börse für bestimmte Sektoren seit knapp zwei Monaten (31. August) – Vergleich zum Wochenschluss:

S&P 500 minus 1,3 Prozent
S&P Baustoffhersteller + 22 Prozent
S&P Green Energy global + 17,8 Prozent
IShares (ETF) Green Energy +44 Prozent (von Mitte Juli)

Fazit

Bei allen Unwägbarkeiten an der Börse, sieht man an der Kursentwicklung der vermeintlichen Biden-Gewinner, dass am Markt nicht zum Ein- oder Ausstieg „geklingelt“ wird. Die großen Adressen haben sich zum Teil schon eingekauft, anschließend kommen die vielen Empfehlungen von den Häusern und den Analysten. Deshalb auch meine oft geäußerte Meinung, dass man von aktuellen Meldungen kurzfristig nicht sehr profitieren kann: es ist mehr denn je bereits eingepreist und beim Eintritt des antizipierten Ereignisses kommt es sogar oft zu einem „Sell on Good News“.

Was natürlich langfristig eine andere Sache sein kann –  denn wer glaubt tatsächlich, dass die Amerikaner mit ihrem Ressourcenverbrauch und mit ihrer Verschuldung auf Kosten anderer so weiter machen können wie bisher?

Eine Großmacht mit einem Bevölkerungsanteil von 4,3 Prozent an der Weltbevölkerung, aber einem Aktienmarkt-Anteil, der ziemlich überdimensioniert erscheint..

Die Börse wettet bereits auf einen Sieg von Biden



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1 Kommentar

  1. Biden….was für ein Gewinner! Ich bin wahrlich kein Trump Fan aber was soll das werden? https://www.zerohedge.com/political/joe-biden-forgets-trumps-name-claims-he-running-against-george-bush

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