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Börse: Epochenwandel an den Finanzmärkten – aus Erde wurde Luft..

An der Börse wird der Wandel von materiellen Vermögenswerten zu immateriellen besonders sichtbar: über das Zeitalter der (heißen?) Luft!

Mit dem 21.12.2020 (siehe hierzu den Artikel über die an diesem Tag stattgefundene Konjunktion („Aktienmärkte: Das Kostolany-Ei – Übertreibung und Gier!“) haben wir gewissermaßen vollends die Erdepoche verlassen und treten nun in die Luftepoche ein – das gilt auch und gerade für die Börse. Etwa alle 200 Jahre findet ein Wechsel der vier Elemente statt. Dies bedeutet Veränderung, wirtschaftlich und gesellschaftlich!

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Im Wandel der Zeit

Zum damaligen Eintritt der Erdepoche, Ende des 18. Jahrhunderts, entstand die Dampfmaschine und brachte die industrielle Revolution 1.0. Ein Prozess, der Fahrt aufnahm, denn Thomas Edison und Nikola Tesla brachten uns die Elektrizität und Henry Ford erfand die Akkordarbeit, primär für die Automobilindustrie. Ende des 19. Jahrhunderts enstand dann die Industrie 2.0.

Mit der Automatisierung durch Computer und IT, etwa um das Jahr 1970, begann die Entwicklung der Industrie 3.0. Seit den letzten 50 Jahren nahm die Entwicklung elektronischer Datenverarbeitung und Maschinen einen fortwährenden Lauf. Das Ende des 20. Jahrhunderts, die Industrie 4.0, steht für Vernetzung und Digitalisierung. Die Welt wird damit immer „ungreifbarer“.
Heute sehen wir einen rasanten Zuwachs der Technologien und der digitalen Transformation, in den Bereichen Big Data, KI, IoT, social Media, online Payment etc. Mit dem Eintritt in die „Luftepoche“ scheint die Zeit reif zu sein für den vollständigen Siegeszug dieser Technologien. Mit der Corona-Pandemie wird dies beschleunigt und gesellschaftlich hingenommen – „social distancing“.

Betrachtung der Elemente: Erde und Luft – und die Börse

Betrachten wir die Situation an der Börse am Beispiel von Gold und Bitcoin. Gold ist ein klassischer Wertspeicher, er hat schon seit vielen Generationen Bestand. Gold ist ein typisches Material, das sinnbildlich für „Erde“ steht: Es hat Gewicht, eine feste Materie und man kann es greifen. Dazu der Vergleich mit Bitcoin: die Kryptowährung ist wie Luft, nicht greifbar, datenbasiert – und es hat inzwischen schon eine steile Wertsteigerung hinter sich. Ist Bitcoin also doch das neue und digitale Gold?

Schauen wir uns das Bargeld an: Auch hier findet ein Übergang statt. Das Bargeld können wir als „erdiges“ Instrument sehen – das Online-Payment dagegen als „luftiges“ Element.

Länder wie China, USA und auch Europa arbeiten derzeit daran, eine bargeldlose Währung zu etablieren (sogenannte Digitalwährungen). Corona beschleunigt diesen Vorgang – mit Digitalwährungen wären dann die jeweiligen Notenbanken in der Lage, echte „Negativzinsen“ durchzusetzen. Die offizielle Argumentation der Notenbanken aber lautet: Smartphones, Internet und Kreditkarten habe heute fast jeder, daher sei die Umstellung auf digitales Geld sinvoll. Ist das dann das Ende für Bargeld – oder bleibt weiterhin eine Koexistenz bestehen?

An der Börse dominiert imzwischen die (heiße?) Luft

Auch die Arbeitswelt ist im Wandel

Das Arbeitsleben hat sich in den meisten Branchen verändert. Schwere körperliche Arbeit hat drastisch abgenommen. Maschinen und Computer haben uns in dieser Hinsicht einiges leichter gemacht.
Der klassische feste Arbeitsplatz ist für viele Menschen eine gewohnte Sache, doch auch hier zwingt uns der Wandel der Zeit in die neue Arbeitswelt. Der Trendbegriff New Work hat sich für diese neue Arbeitswelt etabliert. Sozialphilosoph Frithjof Bergmann und Urvater der New Work-Bewegung beschreibt es wie folgt: „New Work ist eine andere Art, Arbeit zu organisieren. Die Absicht ist, Arbeit so zu organisieren, dass sie nichts Gezwungenes ist, sondern man Arbeit tut, die man wirklich, wirklich will.“ Technologien haben mittlerweile einen hohen Stellenwert angenommen, da haben wir doch genügend Zeit, um uns hier zu hinterfragen, was wir wirklich wollen.

Das Arbeiten der heutigen Gesellschaft wird global digitalisiert. 5G ist auf dem Vormarsch, um die zunehmende Vernetzung und Datenübertragung zu bewerkstelligen. Die 5G-Technologie wiederum steht symbolisch für „Luft“. Selbstverständlich können wir uns um ethische Punkte streiten, doch empfehle ich an dieser Stelle das Buch „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“ von Yuval Noah Harari. Hier zeigt Harari auf, welche Chancen und Herausforderungen die Menschheit mit dem Fortschritt der Technologien hat.

An der Börse regiert schon lange die Luft – immaterielle Vermögenswerte

Tatsache ist: wir kehren nicht wieder um. Das Zeitalter des Abstrakten, des nicht-greifbaren, hat längst begonnen. Wir alle sind Teil dieser Entwicklung. Wir leben in einer Wissensgesellschaft, in der erworbenes Wissen das eigentliche Kapital ist. Entscheidend ist immer mehr die Software, nicht mehr die Hardware. Auch hier also dominiert immer mehr die „Luft“ gegenüber der „Erde“!

An der Börse wird dies besonders sichtbar: Im Jahr 1975 machten „tangible assets“ (materielle, greifbare Vermögenswerte) im amerikanischen Leitindex S&P 500 noch 83% aus. 1985 waren es dann nur noch 68%, 1995 dagegen nur noch 32%. Im Corona-Jahr 2020 sind es nur noch 10% – 90% sind also inzwischen „intangible assets“ (immaterielle Vermögenswerte wie Software, Patente etc.):

Materielle und immaterielle Werte an der Börse

Grafik: https://www.visualcapitalist.com/the-soaring-value-of-intangible-assets-in-the-sp-500/

Immer mehr Luft an der Börse



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5 Kommentare

  1. Wir sind am Eintauchen in das Maschinenzeitalter mit allen Aspekten zur Grundversorgung mit schlussendlich materiellen Gütern, um am Leben zu bleiben. Trotz Spielvarianten bleibt die Grundversorgung das Mass aller Dinge. Sollte jedoch KI zum Schluss kommen, dass der Mensch nur störend in den Prozessen ist, dann werden die Maschinen den Menschen eben aus den Prozessen liquidieren. Klar höchstens als biologische Sensoren und Ersatzteile wird der Mensch auch bei seinem Untergang noch lange nutzbar sein. Jedoch Schritt halten mit der Lerngeschwindigkeit und Masse der Maschinen, ist der Mensch heute schon an Grenzen gestossen.

  2. Die Bürger in alle diese Ländern konsumieren immer noch Kartoffeln aus der Erde und Schweinefleisch aus dem Stal, so wie weitere Basisprodukte. Dafür schuftet tatsächlich ein immer kleinere Teil der Menscheit allerdings noch sehr körperlich. Jetzt lesen Sie doch mal Black out von Marc Eisberg, damit Sie verstehen dass man von Luft nicht satt wird und der lüftige virtuelle Welt der Sie beschreiben, leicht zusammenbricht und sehr wenig hilft beim weiterleben. Wenn alle glauben, dass damit unser Glück kommt kriege ich schon mal Gänsehaut. Frag mal 80% der Mitbewohner dieser Planeten außerhalb der EU, USA oder China, ob sie mit den Gedanken was anfangen können.

  3. @Mike, manchmal beschleicht mich das Gefühl, dass einigen Leuten Filme wie Terminator oder Matrix zu Kopf gestiegen sind. Und dass diese Leute nicht mehr zwischen Hollywood und Wirklichkeit unterscheiden können.

    Erst heute habe ich mich mit einem Kunden unterhalten, der 30 Jahre lang Professor an einem Lehrstuhl mit den Schwerpunktthemen KI und Digitalisierung war. Inzwischen ist er in Rente und betreibt eine Stiftung, die sich, grob verkürzt, mit Kompetenzdiagnostik und -entwicklung, mit den Themen menschlicher Potenziale, Erziehung, Aus- und Weiterbildung befasst und diese Themen fördert. Mit all seiner Erfahrung und Kompetenz spricht er ironisch von Digitalisierung 0.2 und KI 0.0 ;)
    Wer schon einmal ernsthaft und unter Zeitdruck mit der Service-Cloud (oder war es Service-Clown) von Apple, Microsoft, Adobe und all den Tec-Highflyern zu tun hatte, weiß, wovon die Rede ist. Menschen werden eigespart, vertrottelte Software nervt, raubt Zeit, bittet um Entschuldigung, dass sie weder Sprache, noch getippte Texte versteht.

    Kurz und bündig, gibt es seit Jahrzehnten so gut wie keine Fortschritte beim Thema KI respektive Selbstlernfähigkeit von Maschinen. Dafür sind beide Voraussetzungen, Hardware und Software (Algorithmen), nicht im Ansatz gegeben. Unsere heutige sog. „KI“ basiert auf dynamischen, sich selbst speisenden Datenbanken, gewissen Kombinationen und einigermaßen schneller Zugriffs- und Bearbeitungszeit. Sie ist also die beste Zitatenmaschine aller Zeiten. Eine Lerngeschwindigkeit gibt es nicht, nur schnellere Schreib- und Lesegeschwindigkeiten auf den Speichermedien.

    Wenn immer uns ein Computer das Licht ausschaltet, basiert dies auf einem Hard- oder Softwarefehler, nicht aus Schlussfolgerungen oder allmächtigen Urteilen der allmächtigen KI 0.0. Meistens ist nur eine Glühbirne bzw. ein LED-Leuchtmittel 4.0 durchgebrannt.

  4. Um die echten Werte wieder ins rechte Licht zu rücken bräuchte es eben wieder Krieg , obwohl ich das natürlich nicht wünsche.Ich erinnere mich ,dass meine Eltern sagten, dass in den Kriegsjahren Bauer,Metzger und Bäcker im Vorteil waren weil Essen rationiert war.Man sieht gerade jetzt in der Coronakrise welche Berufe und Tätigkeiten wichtig sind.Es sind doch gerade die eher schlechtbezahlten Leute,die sich für die Gesellschaft den Arsch aufreissen müssen.Alle Token, Apps und Aktien mit Phantasiewrten wären bei einer richtigen Krise unbrauchbar.Vielleicht ist Corona eine Warnung mit dem Zaunpfahl, die nätürlich negiert wird. Man hat doch Corona abgehakt und redet schon von Nachcorona mit Nachholbedarf und der nächsten Stufe der Verrücktheit.
    Zufall: Im TV läuft gerade bei Mario Barth eine Diskussion über die ausbeuterische Firmenkultur von Amazon
    mit seinen Angstellten.

  5. Man wird schon in Kommentarspalten für Hinweise auf mögliche Zusammenhänge dieser Art geteert und gefedert. Das sind mal balls, die Sie haben, darüber einen ganzen Artikel zu schreiben. Sehr geil.
    Uranus der Rovoluzzer hockt jetzt auch schon ne Weile im erdigsten aller Erdzeichen und disruptiert von dort aus. Mal sehen, wohin das alles führt.

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