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Portfolio neu ausrichten Börsenexpertin warnt: Raus aus US-Aktien – Alternativen locken

Börsenexpertin warnt: Raus aus US-Aktien – Alternativen locken
Händler der New Yorker Börse (NYSE). Foto: Michael Nagle/Bloomberg

Börsenexpertin Kristina Hooper von der Man Group warnt vor einer drohenden Schwäche des US-Aktienmarkts. Trotz des Rekordlaufs des S&P 500 rät sie Anlegern, Gewinne mitzunehmen und verstärkt auf globale Alternativen zu setzen. Steigende Anleiherenditen und ein schwächerer Dollar könnten US-Aktien zunehmend unter Druck bringen. Kommen die nächsten Kursgewinne nicht mehr aus den USA, sondern aus Europa, Asien und den Schwellenländern?

US-Aktien: Man Group rät zu Umschichtung

Wie Bloomberg berichtet, sollten sich Anleger laut der Man Group auf eine sich verschärfende Underperformance des US-Aktienmarktes einstellen. Grund dafür sind die Dollarschwäche sowie der erhöhten Renditen von US-Staatsanleihen.

„Wir beobachten eine Erosion der USA als sicherer Hafen“, sagte Kristina Hooper, Chef-Marktstrategin des weltweit größten börsennotierten Hedgefonds. „Anleger sollten ihre Portfolios neu ausrichten, Gewinne aus ihren US-Aktien mitnehmen und ihr Engagement in Europa, Asien und den Schwellenländern erhöhen“, fügte sie hinzu.

Zwar hat der Optimismus in Bezug auf künstliche Intelligenz dazu beigetragen, den S&P 500 in diesem Jahr auf Rekordhöhen zu treiben. Doch angesichts der Zweifel am amerikanischen Exzeptionalismus hinkt der US-Leitindex seinen globalen Pendants hinterher. Die Sorgen über die Auswirkungen des Handelskriegs auf die US-Wirtschaft sowie das explodierende Haushaltsdefizit trüben die Aussichten auf eine Umkehr dieses Trends, obwohl die US-Indizes zuletzt wieder aufholen konnten.

Der S&P 500 Index bleibt in diesem Jahr hinter den wichtigsten Vergleichsindizes zurück

Auf Alternativen setzen

„Nach Jahren der Überperformance der USA haben die Aktienmärkte außerhalb der USA gerade erst begonnen zu glänzen“, sagte Hooper. Sie verwies auf attraktive Bewertungen in anderen Regionen sowie auf Faktoren wie das Engagement Europas für eine Stärkung der Verteidigung, die verstärkte politische Unterstützung Chinas und die Erwartungen an weitere Konjunkturmaßnahmen Japans.

Da Anleger Gold gegenüber US-Staatsanleihen als sicheren Hafen bevorzugen, „dürften höhere Renditen Druck auf US-Aktien ausüben, insbesondere auf Aktien mit längerer Laufzeit, wie etwa Technologieaktien“, so Hooper.

An der Wall Street wachsen auch die Sorgen über eine Technologieblase, da der KI-Boom die Bewertungen in die Höhe treibt. Der S&P 500 wird derzeit mit dem 23-Fachen der geschätzten zukünftigen Gewinne gehandelt und liegt damit über seinem Fünfjahresdurchschnitt von 20.

Laut Hooper könnten die Unternehmensgewinne durch Zölle und andere US-Maßnahmen, wie die Kontroverse um H-1B-Visa, beeinträchtigt werden. Angesichts all dieser negativen Faktoren könnten die Erwartungen hinsichtlich massiver Ausgaben im Zusammenhang mit KI nicht ausreichen, um weitere Kursgewinne bei US-Aktien zu bewirken.

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. …was sind denn „insbesondere auf Aktien mit längerer Laufzeit“?…

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