Aktiensplit

Bei einem Aktiensplit wird durch Initiative des Vorstands und nach Beschluss der Hauptversammlung einer Aktiengesellschaft die Anzahl der bestehenden Aktien erhöht, durch die Herausgabe neuer Aktien. Man kann es auch so formulieren: Der Anteil jeder einzelnen bereits vorhandenen Aktie am Grundkapital des Unternehmens wird entsprechend dem Split-Verhältnis verkleinert. Die Anzahl an Aktien erhöht sich bei unveränderter Summe des Grundkapitals. Der Aktiensplit und die damit verbundene Herausgabe neuer Aktien ist aber keine wirkliche Kapitalerhöhung, bei der frisches Geld in das Unternehmen fließt.

Die durch einen Aktiensplit neu ausgegebenen Aktien werden an die bestehenden Aktionäre gratis ausgegeben, also ohne monetäre Gegenleistung der Aktionäre. Entsprechend der Menge der neu ausgegebenen Aktien wird der Aktienkurs abgesenkt. Denn unterm Strich sollen die Aktionäre durch einen Aktiensplit keinen monetären Vorteil erlangen. Es geht lediglich darum den Börsenkurs der Aktie optisch zu verbilligen. Die gesamte Marktkapitalisierung des Unternehmens ändert sich durch einen Aktiensplit nicht.

Beispiel für einen Aktiensplit

Zu einem Aktiensplit gehören immer zwei Teile – der Verringerung des Aktienkurses auf der einen Seite, und die Erhöhung der Aktienanzahl für die Altaktionäre auf der anderen Seite. Am Ende stehen die Aktionäre finanziell gesehen genau so da wie vorher. Nimmt man zum Beispiel ein Splitverhältnis von 1 zu 5, und der Anleger hat vor dem Aktiensplit 1.000 Aktien eines Unternehmens gehalten, dann sind es danach 5.000 Aktien. Entsprechend wird der Aktienkurs, der vorher zum Beispiel bei 100 Euro notierte, auf 20 Euro abgesenkt. Der Gesamtwert der Position von 100.000 Euro hat sich durch den Split nicht geändert.

Achten Anleger bei Aktien zum Beispiel auf den Kennwert des quartalsweise anfallenden Gewinns pro Aktie, dann kann ein Aktiensplit Verwirrung auslösen. Hat man den durchgeführten Aktiensplit ein paar Quartale später vergessen, wundert man sich, warum der Gewinn pro Aktie so stark einbricht. Denn auch der Gewinn pro Aktie muss nach einen Split durch deutlich mehr Aktien geteilt werden.

Psychologischer Effekt

Man kann sich fragen, warum ein Aktiensplit überhaupt angewendet wird. Denn unterm Strich bringt er dem Unternehmen und den Anlegern keinerlei Vorteile oder Nachteile. Letztendlich gibt es nur einen einzigen Grund diese Maßnahme durchzuführen, nämlich den psychologischen Aspekt. Wird der Aktienkurs eines Unternehmens deutlich verbilligt, können vor allem Privatanleger größere Stückzahlen der Aktie pro Order handeln. Mit billigeren Kursen wird die Handelbarkeit von Aktien für Privatanleger verbessert, und das Interesse der Anleger kann dadurch vergrößert werden diese Aktie handeln zu wollen.

Vor allem Unternehmen, deren Aktienkurse stark steigen und mehrere hundert oder Tausend Euro beziehungsweise Dollar kosten, wenden gerne den Aktiensplit an, um ihre Aktien wieder optisch zu verbilligen. Nicht immer, aber oft hat ein Aktiensplit einen positiven Effekt auf den Gesamtwert des Unternehmens. Oft kann man beobachten, dass direkt nach der Bekanntgabe eines Aktiensplit die Aktienkurse schnell ansteigen, weil Anleger die höhere Attraktivität einer Aktie sofort einpreisen.