CFD – Was ist ein Contract for Difference?

Ein CFD wird im Deutschen als Differenzkontrakt (Contract for Difference) bezeichnet. Es handelt sich um ein Finanzinstrument aus dem Bereich der Derivate. CFDs werden von Privatkunden gehandelt. Man handelt nicht über die Börse mit Kontrahenten, sondern man eröffnet bei einem CFD-Broker ein Börsenkonto. Der Kontrahent ist der Broker, der die CFDs und aktuelle CFD-Kurse zur Verfügung stellt. Der Broker sorgt für die möglichst ständige Handelbarkeit der CFD zu möglichst marktgerechten Kursen, die so gut wie möglich dem Kurs des Basiswerts entsprechen sollten. Der Kurs eines CFD leitet sich von einem Basiswert (engl. Underlying) ab. Als Basiswerte dienen die unterschiedlichsten Anlageklassen wie Aktien, aber auch Edelmetalle, Aktienindizes, Devisen und alle Arten von Rohstoffen.

CFD stellt Forderung auf Kursentwicklung eines Basiswerts dar

Laut Erläuterung des deutschen CFD-Verbands erwerben Kunden beim CFD-Handel eine Forderung auf die Kursentwicklung des zugrundeliegenden Basiswerts. Gewinn oder Verlust errechnen sich aus der Differenz zwischen Einstands- und Ausstiegskurs. Aufgrund dieses namensgebenden Charakteristikums werden CFDs laut dem Verband auch als Differenzgeschäfte kategorisiert. Es ist möglich, sowohl an steigenden als auch an fallenden Kursen des jeweiligen Basiswerts zu partizipieren. Dies gibt Käufern laut Verbandsaussage „die Flexibilität, in verschiedensten Marktsituationen und auch in Krisenzeiten agieren zu können“.

Hebelwirkung bei CFDs

Wie bei Derivaten üblich, steckt der Reiz der Trader in der Hebelwirkung von CFDs. Mit relativ geringem Kapitaleinsatz kann man im Markt eine relativ große Position bewegen. Dadurch können sehr schnell große Verluste oder auch Gewinne entstehen. Auf seinen Brokerkonto hinterlegt der Kunde nur einen Bruchteil der Summe, die er später in einem bestimmten CFD handelt. Will der Kunde zum Beispiel eine Handelsposition über 100.000 Euro eröffnen, hat aber nur 10.000 Euro im Konto, ergibt sich ein zehnfacher Hebel auf sein vorhandenes Spekulationskapital.

Beispiel: Der CFD-Verband erläutert es so: Möchte man als Anleger zum Beispiel 33,33 Euro auf den Kursanstieg eines Basiswerts setzen und vereinbart mit dem Broker im CFD-Handel einen 30er-Hebel, vergrößert dies den Eigenkapitaleinsatz auf eine Positionsgröße von 1.000 Euro (33,33 x 30). Steigt der Kurs des Basiswerts selbst nun um 33,33 Euro, vergrößern sich sowohl der Wert der Positionsgröße als auch des CFDs in gleichem Maß. Während die Positionsgröße dabei um 3,33 Prozent steigt, verdoppelt sich der CFD-Wert und steigt so um 100 Prozent. Der Hebeleffekt sorgt für sehr schnelle Verluste wie auch Gewinne.

Beschränkung durch den Gesetzgeber

Nicht nur auf europäischer Ebene, sondern speziell auch auf deutscher Ebene hat man im Verlauf der letzten Jahre die Zügel für die CFD-Branche immer stärker angezogen. Wohl weil viele Privatanleger dank der Hebelwirkung hohe Verluste erlitten, meinte der Gesetzgeber, er müsse die vermeintlich unbedarften, unwissenden und hilfsbedürftigen Kleinanleger schützen (gängeln). Die Höhe der Hebelwirkung wurde beschränkt, und man verbot die Nachschusspflicht. Privatanleger können im CFD-Handel also jetzt nicht mehr Geld verlieren, als sie auf ihr Börsenkonto für eine bestimmte Spekulation eingezahlt haben. Was auf den ersten Blick eine gute Maßnahme im Sinne der Anleger ist, macht den Brokern das Leben schwieriger. Deswegen ist der Zugang für Privatanleger, die CFDs als Instrument nutzen wollen, in den letzten Jahren weitaus schwieriger geworden. Denn welcher Broker will zum Beispiel riskieren, dass Kunden Verluste machen, die größer sind als das Kontoguthaben? Denn dann steht der Broker für den Verlust gerade. HIER finden Sie die Allgemeinverfügung der BaFin aus dem Jahr 2019.