Derivate

Als Derivate bezeichnet man Finanzinstrumente, die von anderen Wertpapieren oder Gütern (der Basiswert) abgeleitet werden und von deren Preisentwicklung abhängen. Mit Derivaten können Anleger auf die Preisentwicklung des Basiswerts spekulieren, aber viel höhere Gewinne oder Verluste erzielen, als es direkt im Basiswert möglich wäre.

Derivate nutzen oft Hebeleffekte, um Anlegern den Anreiz zu geben hierüber zu spekulieren. In die Gruppe der Derivate fallen alle Finanzprodukte, die sich auf einen Basiswert beziehen. Dazu gehören unter anderem Futures, Optionen, Optionsscheine, Zertifikate, CFDs etc. Der Dax-Future bezieht sich beispielsweise auf die Bewegung im Dax-Index. Optionsscheine auf die Daimler-Aktie beziehen sich auf die Kursentwicklung der Daimler-Aktie.

Derivate bilden basierend auf den Parametern bei ihrer Erstellung (zum Beispiel durch eine Bank) die Preisschwankungen der Basiswerte überproportional stark nach. Deswegen nutzen vor allem hochspekulativ veranlagte Anleger Derivate mit der Aussicht auf große Gewinne. Dementsprechend sind aber auch die Verlustrisiken höher als beim Investment in den Basiswert, wo kein Hebeleffekt vorhanden ist. Derivate werden nicht nur zur Spekulation, sondern von vielen Anlegern wie Institutionellen oder auch Landwirten zur Absicherung gegen Verluste eingesetzt, beispielsweise an Warenterminbörsen für landwirtschaftliche Güter wie Weizen.

Privatanleger spekulieren mit Derivaten in der Regel auf Aktienindizes, Aktien oder Devisen. Große institutionelle Anleger handeln spezielle Derivate oft nur untereinander über außerbörsliche Handelssysteme. Privatanleger haben hierzu keinen Zugang, da es hier um viel zu große Handelsbeträge geht.