Leitzins

Der Leitzins wird als Zinssatz von einer Zentralbank festgelegt, zu dem sich Banken Geld von der Zentralbank leihen können. Er ist das wichtigste Instrument von Zentralbanken wie der Europäischen Zentralbank, Federal Reserve, Bank of England und vielen weiteren Zentralbanken. Über den Leitzins kann eine Zentralbank (mit mal mehr oder weniger Erfolg) Inflation und Konjunkturentwicklung in einer Volkswirtschaft steuern. Wenn sich zum Beispiel Banken statt bisher zu 2 Prozent auf einmal zu 5 Prozent Leitzins Geld von der Zentralbank leihen, müssen sie diese höheren Zinskosten weiterreichen, in dem man seinen eigenen Kunden deutlich steigende Kreditzinsen belastet, dann zum Beispiel von 4 auf 8 Prozent.

Denn die Bank muss letztlich darauf achten, dass sie mit Gewinnspanne wirtschaftet. Je höher der Leitzins, desto stärker kann man wirtschaftliche Aktivität abbremsen. Den je teurer Kredite, desto weniger Häuser kaufen Privatpersonen, desto weniger Konsum finanzieren sie auf Kredit, desto weniger Investitionen werden von Unternehmen auf Kredit getätigt. Dies bremst die Wirtschaftstätigkeit.

In der Eurozone ist der Leitzins der Hauptrefinanzierungssatz. Daneben gibt es von der EZB noch den Einlagenzins für Banken und die Spitzenrefinanzierungsfazilität.