Anleihen

Bombe aus Tokyo – was macht der Dax daraus?

FMW-Redaktion

Und es hat bums gemacht: völlig überraschend hat die Bank of Japan den Einlagezins gesenkt – von +0,1% auf nun -0,1%. Damit ist faktisch der Abwertungswettlauf der Währungen in ein neues Stadium getreten, das wird auch China unter Druck setzen. Kuroda, der Chef der Bank of Japan, hat eben in der Pressekonferenz gesagt, dass man die Einlagezinsen nicht in den Negativbereich gesenkt habe, weil die Grenzen des QE erreicht seien. Ganz sicher nicht, nein nein. Auf gar keinen Fall.

Diese Entscheidung wird Folgewirkungen haben, die wir in einem gesonderten Artikel heute behandeln. Fakt ist jedoch, dass damit Japans Probleme – Überalterung, fehlende Immigrationspolitik, extreme Verschuldung, stagnierende Löhne etc. etc. – natürlich nicht gelöst werden.

Was bedeutet das für die Märkte: zunächst sehen wir am Anleihemarkt heftige Reaktionen. Die Rendite der 2-jährigen deutschen Staatsanleihe (Schatz) erreicht ein neues Allzeittief, der März-Bund-Future erreicht ein neues Hoch. Damit also die Intensivierung des Trends zu Negativrenditen bei Staatsanleihen, das System treibt den Wahnsinn auf die Spitze. Es ist ein Experiment mit ungewissem Ausgang, bei genauerem Hinsehen jedoch mit ziemlich gewissem Ausgang..

Grundsätzlich dürfte der „game changer“ durch die Bank of Japan erst einmal positiv sein für die Aktienmärkte. Die neue Yen-Schwäche ist gut für die Aktienmärkte, der extrem unsichere sichere Hafen Yen wird unattraktiver, nicht nur Japans Investoren werden damit verstärkt in Risiko-assets getrieben. Es ist daher zu erwarten, dass das Potential nach unten beim Dax heute begrenzt sein dürfte, während die Chance nach oben gut ist. Ein Kaufsingnal entstünde, wenn der Dax über den Bereich 9820 steigt, Ziel dann das gestrige Tageshoch im Bereich 9900, dann 9940. Problematisch wird es für den Dax, wenn die zuletzt immer wichtiger gewordene Unterstützungszone bei 9575/9580 nachhaltig brechen sollte, was jedoch derzeit nicht unser bevorzugtes Szenario ist..

dax290116

Zu achten ist nun heute auf das US-BIP, die Erwartungen sind gering, nachdem gestern die US-Autfragseingäge so herb enttäuscht hatten..



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9 Kommentare

  1. Wiederholt wird in der FMW daraufhingewiesen ,daß aufgrund einer fehlenden Immigrationspolitik Japan in der ökonomischen Sackgasse stecke. Dies ist für mich nicht
    nachvollziehbar,hier wird wohl der allgemeine Mainstream – Medientenor einfach mitgesungen.Japan hat ja in der Automatisierungs- und Robotertechnik einiges zu bieten womit ja für eine Hilskräftezuwanderung ja kein Bedarf besteht ,vielmehr ist aufgrund der seit Jahrzehnten durch billiges Geld aufgeblasene Güter- und Kapitalstock soweit angestiegen,daß die Nachfrage dem nicht adäquat nachfolgen kann.
    Japan ist wohl eine der ersten Volkswirtschaften ,die die Grenzen des Wachstums erfahren hat und woran man erkennen kann ,daß durch noch soviel Finanzmanipulation irgendwann das Ende des Gelände erreicht ist und durch die Realität ,die entspechenden Anpassungen erzwungen werden.
    In einem Fall wird Japan besser dastehen,es ist eine homogene Gesellschaft in der die idiologischen und multikulturellen Zerfallsprozesse nicht stattfinden werden.

    1. @Klack eine Frage: worin genau besteht der Vorteil einer „homogenen Gesellschaft“??

      1. Ich verstehe darunter eine Gesellschaft, die im Grunde dieselben Werte teilt.

        Das ist bei uns leider immer weniger der Fall. Ich sage es ungern, weil man dann so schnell rechts abgestempelt wird, was ich definitiv nicht bin und nie war, ich bin lediglich Realist. Es liegt nicht nur an den bisher Einheimischen. Das was derzeit in D passiert wird über Jahrzehnte sozialen Unfrieden mit sich bringen – so gesehen durch eine massive Inhomogenität bis hin zu Parallelgesellschaften, die unsere Werte komplett ablehnen.

        Haben Sie sich schon mal umgehört, wie unser Leben derzeit schon beschnitten wird? Frauen, die sich ohne Angst an bestimmten Plätzen oder Uhrzeiten nicht mehr frei bewegen können, und damit meine ich nicht Köln und Silvester, nein auch auf dem Land.

        Kinder, v.a. Mädchen, die inzwischen von ihren Eltern in die Schule und zum Sport gefahren werden müssen.

        Eltern, die während dem Sport dabeibleiben, weil Flüchtlingsmassen auf den Tribünen den Mädchen zuschauen.

        Ach was rede ich, Herr Fugmann, bitte einfach mal auch den gesunden Menschenverstand einschalten und auch darüber nachdenken, was wir mit den Millionen vorwiegend jungen Männern, die absolut anders geprägt sind als wir, für gewaltige Veränderungen ins Land lassen.

        Aber wir Deutschen lassen uns ja lieber in unserer Freiheit beschneiden als mal richtig Nein zu sagen. Die anderen Länder sind hier massiv klüger, wir sind leider die Geisterfahrer in Europa.

        Bzgl Freiheit beschneiden: so die angesprochenen Mütter, die diese Einschränkungen nun einfach so hinnehmen und noch nicht kapieren, wie ihre Freiheit eingeschränkt wird

        Sorry für diesen Einwurf, aber ich bin für Homogenität einer Wertegesellschaft. Und dabei meine ich nicht die Hautfarbe oder sonstige rassistische Kennzeichen!

        1. Voll und ganz auch meine Einschätzung. Multi-Kulti verkompliziert die Politik und schwächt den gesellschaftlichen Zusammenhalt. „Der Untergang des Abendlandes“ vollzieht sich schleichend schwächt auch sukzessive die Wirtschaftskraft.

  2. Der DAX nimmt diese Steilvorlage nicht an ….

    1. @V, aber sehr wahrscheinlich die Amis!! (Steilvorlage)

  3. Was sollen die Japaner denn machen? Man sollte nicht vergessen, dass Japan seit 20 Jahren unter Deflation leidet. Nachdem nun der Ölpreis (aber auch alle anderen Ressourcenpreise) derart in den Keller gegangen ist, wird es zunehmend schwierig, die selbstgesteckten Anti-Deflations-Ziele einzuhalten.

    @ FMW-Redaktion: Die Negativzinsen fallen nicht auf alle Bankreserven bei der Zentralbank an: Die Einlagen jeder Bank sollen der Höhe nach in jeweils drei unterschiedliche Kategorien aufgeteilt werden: nur auf einen Teil werden negative Zinsen erhoben.

    1. @Jupp, das stimmt, entscheidend aber ist die Botschaft der BoJ: wir wollen die zuletzt stark gestiegenen Yen-Long-Positionen aus dem Markt kegeln und den Banken klar machen, wo es hingehen wird..

  4. a) Wer hat die Webseite „fluchthelfer.in“ erstellt und betreibt sie? USA Thinktank „Ayn Rand Institute“. In der Selbstbeschreibung heißt es „Wir inszenieren Revolutionen und freie Gesellschaften“.
    http://www.info-direkt.eu/fluchthelfer-in-made-by-us-think-tank/
    Zusätzlich beachtenswert ist der Umstand, dass die genannten US-Think Tanks lediglich „Fluchthelfer“ in Europa sein wollen. Eine vergleichbare Kampagne in den USA, etwa zur Fluchthilfe von Mexiko in die USA, gibt es nicht!
    Dazu auch: Schuldbekenntnis eines CIA-Agenten: Man gab uns Millionen für die Zerstückelung Jugoslawiens!
    http://www.info-direkt.eu/schuldbekenntnis-eines-cia-agenten-man-gab-uns-millionen-fuer-die-zerstueckelung-jugoslawiens/
    b) Die Strategie der USA, von Thomas Barnett definiert :https://www.youtube.com/watch?v=IHfwVYlqfTc
    Europa muß vermischt werden, gegen eine homogene Gesellschaft!
    Auch Außenminister Fischer ist dafür. Nach seiner Grundüberzeugung ist bereits die Existenz Deutschlands ein „Risiko“ für alle Länder: „Deutschland sei schon immer über seine Nachbarn hergefallen und deshalb per Definition gefährlich.“ DIe Fischer-Doktrin ist die Vorgabe innerer „Heterogenisierung, quasi ‚Verdünnung’“. Fischer ist im Unterschied zu Claudia Roth mit ihrer doofen Türkeifrömmelei kein Multikulturalist. Fischer will den inneren gesellschaftlichen Zusammenhalt der Deutschen brechen: Solange nämlich ein solcher gesellschaftlicher Zusammenhalt vorhanden ist, besteht für ihn die Gefahr, dass die Deutschen sich eines Tages zusammentun und die EU-Herrschaft wieder abschütteln. Bitte nicht mit dem Gegenargument, sollen wir etwa alle rauswerfen? Nein, eine Einwanderungspolitik wie die USA genügt uns schon! Oder sind das NAZIS?

    c) Noch Fragen? Außer einem Jurnalisten der Lügenpresse kenn ich niemand, der sich über die Flüchtlinge freut, inkl. meiner Firma mit 100.000 Mitarbeitern. Ich lebe zu 30% in einer Millionenstadt, den Rest auf dem Land.

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