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Brent Öl steigt wegen Libyen – das falsche Argument

Von Claudio Kummerfeld

Das Brent Öl steigt derzeit – aktuell wegen der bürgerkriegsbedingten Probleme in Libyen. Die Lage dort scheint sich schneller zu ändern als man denkt. Vor Kurzem noch erhöhten wiederhergestellte Pipelines die Fördermenge. Jetzt sorgt der Bürgerkrieg in den Augen vieler Marktteilnehmer mit neuen Zerstörungen für eine Angebotsreduzierung beim in Europa wichtigen Öl, welches sich im Brent Öl-Preis wiederspiegelt. Das Problem mit dieser Argumentationsgrundlage ist nur: das Öl im libyschen Sand verschwindet nicht – früher oder später, wie genau auch immer, wird die Förderung wieder aufgenommen, und das Öl wird erneut auf den Markt geworfen. Gelten lassen für einen Preisanstieg könnte man Argumente wie z.B. eine dauerhafte Produktionsdrosselung der OPEC, die ja nicht stattfindet. Aber egal welche Regierung sich aus dem libyschen Bürgerkrieg letztendlich hervor tun wird – das Öl wird so oder so wieder auf den Markt kommen. Auch ist befremdlich, wie sehr sich Marktteilnehmer an das Libyen-Argument klammern, da der Ausfall der libyschen Förderung nicht ansatzweise die globale Überflutung mit amerikanischem Fracking-Öl kompensieren kann – denn wenn die Amerikaner größtenteils ihr Öl selbst verbrauchen, verkaufen die Saudis ihr Öl anderswo und drücken damit dort die Preise. Aktuell steigt Brent um 1,5 Dollar. Auf einen nachhaltigen Anstieg sollte man sich nicht verlassen.

Brent Oil



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1 Kommentar

  1. Ich denke hier brauch man nicht nach der Ölmenge gehen, die es gibt.
    Das sind feste Käufe die jetzt den Preis stützen.
    Ich verkauf meinen Ölschein auch nichtmehr, auch wenns auf 30$ fällt.
    Könnte sein das solche Käufe stützen. Man weiß es nicht.

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