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Brexit-Krise in London verschärft sich, Pfund taumelt weiter nach unten

Vorgestern berichteten wir über das taumelnde britische Pfund. Es notierte Mittwoch Mittag bei glatt 1,29 gegen den US-Dollar. Aktuell verschärft sich die Brexit-Krise auf der Insel immer weiter, und das Pfund ist weiter gefallen auf aktuell 1,2753. Im folgenden Chart seit September 2018 sieht man, dass die Marken von 1,29 und 1,28 nun unterschritten sind. Nach unten ist aus charttechnischer Sicht weiter Luft.

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Und aus fundamentaler Sicht auch! Denn die Brexit-Krise nimmt immer schlimmere Ausmaße an. Nicht nur, dass Theresa May Anfang Juni ihren Brexit-Deal zum vierten Mal (!) zur Abstimmung im britischen Parlament stellen will. Nein, parallel dazu will sie den Zeitpunkt bekanntgeben, wann sie zurücktreten wird. Egal, ob ihr Deal angenommen werde oder nicht – laut „Daily Telegraph“ werde sie so oder so zurücktreten. Und siehe da, ihr parteiinterner Widersacher und Brexit-Hardliner Boris Johnson steht schon bereit. Natürlich werde er es machen, sagte er aktuell bei einer Konferenz, angesprochen auf eine mögliche Nachfolge für Theresa May. Also will er sie in Kürze als Premier beerben! Dann ist der harte Brexit fast schon in Stein gemeißelt.

Setzen die britischen Wähler (ironischerweise beider EU-Wahl) ein Signal, und geben der Brexit-Partei + den Tories eine theoretische Mehrheit der Wählerstimmen? Es geht dabei ja um nichts, da die Briten eh rausgehen aus der EU. Aber es wäre ein Zeichen! Und es wäre das Signal für Boris Johnson, dass ein knallharter Brexit ohne Deal vom Volk gewünscht ist.

Und jetzt? Ganz aktuell hat Oppositionsführer Jeremy Corbyn erklärt die Gespräche über einen Kompromiss seien gescheitert. Mit Theresa May werde es wohl zu keiner Einigung kommen, so Corbyn. Ach so, möchten wir anmerken… mit Boris Johnson bekommt er eine leichtere oder bessere Einigung hin? Einfach unfassbar. Die Brexit-Krise eskaliert, und die Zeit rennt (mal wieder) davon!

Boris Johnson ist Teil der Brexit-Krise
Boris Johnson. Foto: EU2018BG Bulgarian Presidency CC BY 2.0



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1 Kommentar

  1. Die Brexit-Verhandlungen zwischen May und Corbyn sind geplatzt, die Atmosphäre zwischen China und den USA sinkt auf einen neuen Tiefpunkt und die zunehmenden geopolitischen Spannungen nach dem Inkrafttreten der erweiterten Sanktionen gegen den Iran halten die Benzinpreise auf Schmerzniveau (trotz berstender Öl-Lagerbestände). Was ist aus all den feuchten Träumen der Aktien-Bullen geworden? Oder haben am Ende doch die Bond-Bullen recht? Welcher Markt ist denn nun effizient? Der eine Rezession einpreisende Bondmarkt oder der von in Kürze wieder stark anziehenden Unternehmensgewinnen träumende Aktienmarkt? Ist Trump nun ein Segen wegen seines schuldenfinanzierten Steuersenkungsstrohfeuers oder kommt die Trump-Rechnung noch? Wer sagt denn, dass auf die gigantische Trump-Party nicht ein ebenso herber Kater folgt? Fragen über Fragen die weitere Spannung garantieren.

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