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Brexit-Verhandlungen: Nun doch alles in der Schwebe, britisches Pfund im Niemandsland

Wie geht es weiter mit den Brexit-Verhandlungen? Es schien so gut wie ausgemacht, dass sich UK und EU in den wichtigsten Fragen geeinigt haben. Die britischen...

FMW-Redaktion

Wie geht es weiter mit den Brexit-Verhandlungen? Es schien so gut wie ausgemacht, dass sich UK und EU in den wichtigsten Fragen geeinigt haben. Die britischen Medien „Telegraph“ und „FT“ gelten als sehr verlässliche Quellen, und hatten letzte Woche und gestern über entscheidende Fortschritte in Sachen Geld und Irland berichtet. Diese Einigungen sollten nun gestern nach dem Treffen von Jean-Claude Juncker und Theresa May in Brüssel verkündet werden.

Aber daraus wurde nichts. Man erklärte, dass noch „einige Punkte“ offen geblieben seien – die wolle man im Laufe der Woche klären. Es scheint bezüglich der zukünftigen EU-Grenze zwischen Irland und Nordirland (UK) ein Problem zu geben. Wenn die EU den Iren und Nordiren weiter offenen Grenzverkehr zugesteht, hätte Nordirland eine Art Sonderstatus, und würde nicht auf die selbe Weise aus der EU ausscheiden wie der Rest Großbritanniens.

Aber da gibt es nun ein echtes Problem politischer Natur. Theresay May lässt sich seit den letzten Wahlen (weil es nicht anders ging) durch die Unionisten der DUP aus Nordirland stützen – da May sonst im Parlament in London nicht genügend Stimmen hätte. Die Unionisten wollen aber, dass Nordirland genau so aus der EU austritt wie der Rest von UK – also will man dort keine aufgeweichte Grenzeinigung mit Irland. Was nun?

Um es noch schlimmer zu machen, forderten gestern Vertreter aus Schottland und Wales ebenfalls mögliche Sonderregelungen beim Brexit, wenn Nordirland welche erhalten sollte. Sind die Verhandlungen gestern also verschoben worden, weil Theresa May nicht weiter weiß? Die EU-Seite scheint kompromissbereit zu sein. Es ist also klar: Wegen der Unionisten der DUP in Nordirland geht es dort momentan nicht weiter – in letzter Minute dieser (nervige?) Widerstand für Theresa May.

Im Chart sieht man, wie der Euro gegen das Pfund in den letzten Tagen zwei Mal abwertete, aufgrund der Pfund-bullischen Nachrichten (eingekreist). Über Nacht erfolgte bis jetzt nun die politisch bedingte Gegenbewegung im Kursverlauf. Wie geht es nun weiter? Alles offen. Laut Juncker und May will man sich ja im Laufe der Woche einigen…


Euro vs Pfund seit 27. November.



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