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Britische Autoproduktion bricht brutal ein – Verband bettelt bei Boris in London

Exporte seien derzeit der „Fels“ der britischen Autoindustrie, so sagt es ganz aktuell der britische Automobilverband „SMMT“ in seiner Veröffentlichung der Produktionszahlen für Januar. Diese Aussage ist gut nachvollziehbar, wenn man sieht, dass die für den Export bestimmte britische Autoproduktion im Jahresvergleich zu Januar 2019 um 4,1 Prozent gestiegen ist. Gleichzeitig ist die Autoproduktion für den heimischen Markt brutal um 23,9 Prozent eingebrochen! Nur weil 82,7% der britischen Autoproduktion in den Export geht, liegt der gesamte Produktionsrückgang im Schnitt nur bei -2,1%. Der „Fels“ Export kaschiert also die brutale Nachfrageschwäche auf der Insel.

Da ist es verständlich, dass Der Verband zusammen mit der Veröffentlichung der Daten auch bei Boris Johnson in London regelrecht bettelt und fleht. Die Regierung müsse etwas tun. Im anstehenden Haushalt der Regierung müssten konkrete Schritte unternommen werden um den Konsummarkt in Großbritannien zu stimulieren. Zudem müsse ein Handelsvertrag mit der EU geschlossen werden – damit meint SMMT, dass UK zwar aus der EU ausgetreten ist, aber das man in der aktuellen Übergangsphase nur noch bis Dezember Zeit hat um einen brauchbaren Freihandelsvertrag zu schließen – fast unmöglich in so einer kurzen Zeit! Aber was macht die britische Regierung? Sie macht alles nur noch schlimmer. Aktuell droht sie sogar der EU mit einem Abbruch der Verhandlungen, wenn es bis Juni keine Fortschritte geben sollte. Wie lustig, so meinen wir. Denn die einzigen unentschlossenen Bremser und chaotischen Nicht-Verhandler sind die Briten!

Im folgenden Chart sieht man die Detaildaten von SMMT und im Chart die britische Autoproduktion seit 2014. Es geht deutlich bergab. Übrigens: Dank der aktuellen Drohung von Boris Johnson Richtung Brüssel fällt das britische Pfund heute gegen den US-Dollar um gut 50 Pips, und gegen den Euro um gut 65 Pips. Geht das selbe Theater wieder los wie vor dem offiziellen Austritt der Briten, wo sie selbst nicht wissen, was sie eigentlich wollen? Steht im laufenden Jahr eine große Pfund-Abwertung bevor, wenn immer deutlicher wird, dass Boris Johnson nicht den super tollen Deal erhält, den er seinen Landsleuten versprochen hat?

Britische Autoproduktion mit Detaildaten

Hier die Bitte der SMMT an die Regierung in London im Wortlaut:

Exports are the bedrock for UK car manufacturing so a rise in January exports is welcome following recent declining demand in overseas markets. These figures, however, still give great cause for concern, with another month of falling car production driven by a lack of confidence and corresponding weak demand in the UK. The upcoming Budget is an opportunity for the government to provide supportive measures to stimulate the market, but the biggest boost would be the agreement of an ambitious free trade deal with Europe. This would end the ongoing uncertainty and help the UK to recover its hard-won reputation as a great place for automotive investment.

Boris Johnson
Boris Johnson. Foto: U.K. Prime Minister – https://twitter.com/10DowningStreet/status/1220759626427310082 OGL 3



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