Von Markus Fugmann
Wir haben es ja schon immer gewußt: in den USA werden die Konjunkturdaten nur deshalb schlechter, weil das Wetter so miserabel ist. Das hat vor wenigen Minuten der St. Louis Fed President James Bullard erneut betont. Und weil das Wetter irgendwann ja wieder besser werde und mit Schneestürmen im Sommer eher nicht zu rechnen sei, geht Bullard davon aus, dass die US-Konjunktur sich zeitnah erholen werde.
Zinsen bei Null seien nicht mehr angemessen für die US-Wirtschaft, so Bullard. Die Fed riskiere, „hinter der Kurve“ zu sein, wenn sie länger passiv bleibe, daher sei die Entfernung des Wortes „patient“ (geduldig) ein „exzellenter Schritt“ gewesen. Bullard erwartet bereits für das 3.Quartal den Fall der Arbeitslosigkeit unter die 5%-Marke.
Ähnlich optimistisch zeigte sich auch der Chef der Federal Reserve Bank of San Francisco, John Williams. In einem heute Nacht vorab veröffentlichten Text für eine Rede in Sydney geht Williams davon aus, dass die nun anziehende US-Wirtschaft Löhne und Preise ansteigen lassen werde. Daher sollte eine Diskussion über Zinsanhebungen Mitte des Jahres beginnen. Die US-Wirtschaft stehe kurz vor der Vollbeschäftigung, so Williams.
Erstaunlich ist jedoch, dass Euro-Dollar trotz der „hawkishen“ Kommentare dieser Fed-Mitglieder weiter steigt:
Für die weitere Entwicklung des Euro-Dollar von großer Bedeutung wird die um 13.30Uhr anstehende Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise sein. Sollten diese niedrig ausfallen, hat der Euro weiter Luft bis über die Marke von 1,11 – zumal der Anteil von Short-Positionen im Euro nach wie vor sehr hoch ist.
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