Devisen

Bullard (Fed): Risiken niedriger Zinsen „substantiell“

Von Markus Fugmann

Der Präsident der Federal Reserve Bank of St. Louis, James Bullard, hat vor den Folgen von zu lange zu niedrigen Zinsen gewarnt. Bei einer Rede in Frankfurt sagte der Notenbanker heute Vormittag, dass nun eine gute Zeit dafür sei, mit der Normalisierung der Geldpolitik zu beginnen, die einer erstarkenden US-Wirtschaft angemmessen sei. Selbst nach einer solchen Normalisierung sei die Geldpolitik der Fed immer noch „außergewöhnlich locker“, so Bullard. Entstünden in wichtigen Teilen der Finanzmärkte Blasen, zeige die Geschichte, dass diese schwer einzudämmen seien. Eine Normalisierung der Geldpolitik helfe daher, die Risiken bereits im Vorfeld zu minimieren.

Bullard gilt innerhalb der Fed weder als Falke noch als Taube der Geldpolitik. Wie zuletzt einige andere Fed-Mitglieder warnte Bullard vor einer möglicherweise rasch anziehenden Inflation und spielte gleichzeitig die Folgen des Dollar-Anstiegs der letzten Monate herunter: Studien würden nahelegen, dass Devisenschwankungen nur einen sehr begrenzten Effekt auf die Wirtschaft der USA hätten. Gleichzeitig bestünde die Möglichkeit, dass die Arbeitslosigkeit in den USA schneller zurück gehe als derzeit prognostiziert.

Besonders interessant ist der Hinweis Bullards, dass es ein „Mismatch“ gebe zwischen den Projektionen der Fed und den Erwartungen der Märkte – er hoffe, dass dieses „Mismatch“ sich in einer geordneten und ruhigen Weise aufllöse. Subtext: die Märkte unterschätzen die Bereitschaft der Fed, die Zinsen anzuheben, sodass die Gefahr einer heftigen Korrektur besteht.



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