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Bundesbank mit Fokus auf schwache Banken und Negativzinsen – Großbanken wirtschaften schlechter

Die Bundesbank fokussiert sich in ihrem heute veröffentlichten Monatsbericht in ihrer Headline-Aussage auf den Themenkomplex der Negativzinsen, und bespricht all die hiermit einhergehenden Folgen. Und die sind natürlich immens. Aber herje… die Banken erwirtschafteten auch im Jahr 2017 noch einen Ertrag aus operativen Tätigkeiten (Zinsen, Provisionen, Handel) von 123,1 Milliarden Euro. Das ist zwar ein Minus von 3,8% gegenüber 2016, aber das ist immer noch eine verdammt große Summe.

Vor allem ist das in Ordnung, da die Banken als Gesamtmasse betrachtet letztes Jahr immerhin noch 27,4 Milliarden Euro Gewinn vor Steuern erwirtschaftet haben. Das ist nur ein Rückgang von 0,3 Milliarden Euro gegenüber 2016. Die Bundesbank findet es bedenklich, dass die Zinsmarge als Hauptgeschäft der Banken immer weiter schrumpft wegen der anhaltenden Nullzinspolitik der EZB.

Der Zinsüberschuss der Banken ist laut Bundesbank letztes Jahr um 6,2% auf 85,5 Milliarden Euro gesunken. Die Ertragskraft als Ganzes macht der Bundesbank vermehrt Sorgen. So sagt sie unter anderem: „Um operative Erträge in Höhe von 100 Euro zu erwirtschaften, mussten die Institute 2,60 Euro mehr aufwenden als im Vorjahr.“ Die Großbanken entwickeln sich offenbar schwächer als die beiden großen Gruppen der Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Zitat:

Bei den Groß- und Landesbanken sowie bei den Realkreditinstituten sind die operativen Erträge im vergangenen Jahr spürbar zurückgegangen. Diese Institute konnten ihre gesunkenen Zinsüberschüsse nicht durch andere Ergebnisbeiträge aus dem operativen Geschäft ausgleichen. Bei den Sparkassen und Kreditgenossenschaften war der Zinsüberschuss dagegen nur leicht rückläufig, während der Provisionsüberschuss deutlich stieg. Folglich haben sich die operativen Erträge in diesen Bankengruppen sogar leicht erhöht.

Zu den Negativzinsen sagt die Bundesbank:

Zur Stabilisierung ihrer Zinsmargen senkten die Kreditinstitute ihre Einlagenzinsen zunehmend auch in den negativen Bereich. Gemäß den Aussagen der Kreditinstitute sind bisher aber vor allem großvolumige Sichteinlagen im Firmenkundengeschäft betroffen. Im Privatkundengeschäft seien die Banken hingegen weiterhin zurückhaltend bei der Weitergabe negativer Zinsen gewesen, so die Bundesbank-Fachleute.

Hier finden Sie den vollständigen Monatsbericht der Bundesbank.

Bundesbank
Bundesbank-Zentrale in Frankfurt. Foto: Wolfgang Pehlemann Wiesbaden Germany CC BY-SA 3.0 de



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